06.10.2017 - Freitag - Montreal - Algonquin Provincial Park
Heute sind wir nach 3 Nächten in Montreal wieder zu neuen Ufern aufgebrochen. Wir wollten uns in den nächsten drei Tagen den "Algonquin Provincial Park" anschauen. Dies bedeutete auch, dass wir heute von der Provinz Quebec in die letzte Provinz unseres Road Trips fahren würden. Wir sollten heute somit in Ontario ankommen.
Von Montreal ging es in knapp 6,25 Stunden über die ca. 500 km zu unsrem Ziel. Der Weg war nicht wirklich spektakulär und ging hauptamtlich über Highways. Wir fuhren unter anderem über den Highway, der einmal quer durch Kanadas Hauptstadt Ottawa führte. Leider war aber für einen Stopp keine Zeit. Man kann eben nicht alles auf so einer Reise sehen und muss Abstriche machen.
Zur Mittagspause haben wir bei "Tim Hortons" gestoppt und dann kam natürlich auch noch der obligatorische Stopp, um zu tanken. Diesmal mussten wir nicht nur Sprit sondern auch unsere Propangas-Flasche auftanken. Dummerweise macht dies nicht jede Tankstelle und so wurden wir von einer Tankstelle zur nächsten geschickt, um dann bei "Stinson" festzustellen, dass ausgerechnet deren Maschine zum Befüllen der Gasflaschen defekt ist.
Wir sind dann frohen Mutes weiter gefahren anstatt nochmal zurück in den Ort zu fahren, denn es sollten ja noch einige weitere Ortschaften kommen. Dumm nur, dass diese immer kleiner wurden und uns so langsam das "Kläpperle ging". Was machen wir denn wenn wir keine Tankstelle mehr finden und im Provincial Park sitzen und dann das Gas endgültig leer geht? Dann gibts nichts mehr warmes zum Essen und Trinken. 😓
Gut, dass wir in der allerletzten Ortschaft "Barry´s Bay" noch eine Shell-Tankstelle mit Propangas gefunden haben. Richtig erleichtert konnten wir nun unsere letzten Kilometer antreten. Damit machte die Fahrt gleich viel mehr Spaß. Denn mittlerweile fuhren wir auf einer Art Landstraße durch wirklich schöne Waldgebiete und schnucklige Ortschaften.
Am Eingang zum Algonquin Provincial Park haben wir natürlich wieder am Visitor Center angehalten, um uns über den Park zu informieren und nach Übernachtungsmöglichkeiten zu fragen. Leider mussten wir dort feststellen, dass es mit den Übernachtungsmöglichkeiten im Park relativ mau aussah - besonders wenn man einen Stellplatz mit Elektrik haben wollte.
Dies ist allerdings für unser Gefährt notwendig, da er drei Nächte ohne Strom definitiv nicht aushalten würde. Der Wagen ist definitiv nicht der Beste und hat auch noch weitere Schwachpunkte. Wir würden bei der nächsten Wohnmobiltour definitiv ein anderes Modell auswählen.
Wir haben in unserer Reiseplanung völlig außer Acht gelassen, dass an diesem Wochenende Thanksgiving ist und dies traditionell von vielen Kanadiern nochmal dazu genutzt wird, ein letztes mal campen zu gehen. Danach machen viele Campgrounds zu. Dies trifft auch auf die meisten Campgrounds im Park zu.
Uns wurde geraten einfach beim Campground "
Lake of Two Rivers" vorbeizufahren und darauf zu hoffen, dass wir doch noch einen ergattern können. Zumindest gab es freie Plätze ohne Strom, was schon mal besser ist als direkt wieder aus dem Park herausfahren zu müssen.
Wir düsten also los und nahmen zunächst einen Stellplatz ohne Elektrik in an. Wir quartierten uns dort ein, kümmern uns um unsre Wäsche und unser Abendessen (Reis mit Pilzen & Erbsen) und genoßen die schönen Abendstunden. Die Fahrt durch den Park ließ sich auf jeden Fall schon mal an. 😊🍂🍃🍁
(von heute gibt es leider keine Fotos)
07.10.2017 - Samstag - Algonquin Provincial Park
Heute morgen hatte es leider geregnet und deshalb beschlossen wir erstmal abzuwarten bis wir mit irgendwelchen Aktivitäten starteten. Stattdessen gab es ein spätes Frühstück und die Zeit wurde genutzt, um endlich Feuerholz zu kaufen, um abends ein Campfire machen zu können. 🔥
Was des einen Leid ist, ist des anderen Freud. Denn wie es der Zufall so will, bekamen wir auf Nachfrage, ob nicht vielleicht doch ab heute ein Stellplatz mit Elektrik verfügbar wäre, eine positive Nachricht. Einige Minuten bevor wir beim Campground Office vorbeikamen, hatte wohl jemand aufgrund der durchwachsenen Wetterprognose abgesagt. Juchu, wir freuen uns wie Schneekönige und beziehen mit Freude unseren neuen Stellplatz. Die nächsten zwei Nächte sind somit gesichert. Wir haben genug Strom, um das Licht anzulassen, die Heizung und die Wasserpumpe zu betreiben. Man freut sich als Camper schon über kleine Dinge. 💪
Frohen Mutes und nachdem der Regen gegen mittag wieder aufgehört hatte, starteten wir zu unserem ersten Hike. Wir sind den "Bat Lake Trail" gegangen. Dieser dauerte knappe 2 Stunden und ging durch verschlungene Pfade zum benannten "Bat Lake". Tiere konnten wir unterwegs abgesehen von Eichhörnchen leider keine erspähen.
 |
Bat Lake |
 |
Bat Lake Trail |
 |
Impressionen vom Bat Lake Trail |
 |
Impressionen vom Bat Lake Trail |
 |
Impressionen vom Bat Lake Trail |
 |
Impressionen vom Bat Lake Trail |
 |
Impressionen vom Bat Lake Trail |
 |
Impressionen vom Bat Lake Trail |
Zum Lunch haben wir im "Lake of Two Rivers Café" einen Einkehrschwung gemacht und erstmal lecker gespeist. Von hier ging's dann zum Trailhead des nächsten geplanten Hikes: dem "Beaver Pond". Der war wirklich zauberhaft. Definitiv wurde diese Wanderung von mehr Besuchern absolviert als der andere Hike, da er mit einer Stunde deutlich kürzer war.
Der Pfad führte an mehreren Seen und Bieberburgen vorbei. Diese Behausungen sind teilweise gigantisch groß. Einen See gibt es hier auch nur, weil die Biber den Abfluss mit ihrer Bieberburg geblockt haben und der Fluß als großer See zum Stocken kam. Die Tiere sind wirklich erstaunliche Baukünstler und Landschaftsgestalter der besonderen Art und das Nationaltier von Kanada auch noch dazu. Leider haben wir keinen zu Gesicht bekommen und konnten nur erahnen, wo die Bieber wohl gerade herumschwirren.
 |
Beaver Pond |
 |
Beaver Pond Trail |
 |
Impressionen von Beaver Pond Trail |
 |
Impressionen von Beaver Pond Trail |
 |
Impressionen von Beaver Pond Trail |
 |
Impressionen von Beaver Pond Trail |
Vom "Beaver Pond" gings zum großen Visitor Centre des Parks. Dort kann man sich interessante Ausstellungen zu den Tieren und der Geschichte des Parks anschauen. Außerdem läuft dort ein kurzer Film und man kann natürlich auch Souvenirs kaufen und das wifi nutzen, sofern es denn tut. Ansonsten herrscht hier nämlich Funkstille.
 |
Am Visitor Centre |
 |
Elche im Visitor Centre |
 |
Am Visitor Centre |
 |
Abendstimmung am Lake of Two Rivers |
 |
Abendstimmung am Lake of Two Rivers |
Heute haben wir auch zum allerersten mal unser Verlängerungskabel ausgepackt, um den Wagen an die Elektrik des Campgrounds anzustöpseln. Gut, wenn der Wagen wenigstens mit solchen Dingen bestückt ist. Was weniger gut war, war die Axt. Das gekaufte Feuerholz ist nämlich ziemlich grob und so kann man es nur schwerlich anzünden. Sandra´s und meine Hack-Künste ließen leider zu wünschen übrig, erst recht wenn man nur eine stumpfe Axt hat und so wurde das mit geplanten Campfire nicht wirklich was. Das müssen wir wohl morgen nochmal üben. Das war zum Mäuse melken. 😤😰
Dafür gab es wenigstens was leckeres zum Abendessen. Sandra hatte Burger mit Linssen, Gurken und Tomate vorbereitet und so lauschten wir während dem Essen dem Prasseln der zahlreichen Campfires um uns herum anstatt unserem eigenen.
08.10.2017 - Sonntag - Algonquin Provincial Park
Morgens hatte es wieder ein bisschen geregnet. Wir warteten also ein bisschen ab und düsten anstatt zu einer Wanderung erstmal zum "Art Centre". Dort kann man sich Kunstwerke von Künstlern anschauen, die im Park unterwegs waren. Das war wider Erwarten total klasse. Wir haben auch relativ lange Zeit einem Video zugeschaut, in dem gezeigt wurde, wie eines der Kunstwerke entstanden ist. Total spannend zuzusehen. 🎨
Die Zeit des Regens hatten wir somit bestens überbrückt und pünktlich zum nächsten Programmpunkt kam auch schon wieder die Sonne raus. Wir wollten heute nämlich endlich paddeln gehen. Passenderweiße kann man nämlich auf dem "Canoe Lake" Kanus ausleihen und das wollten wir heute tun. 🚣
Nach einem Lunch im Camper Van stellten wir uns in die lange Schlange, um ein Kanu auszuleihen. Wer Geduld hat, wird ja bekanntlich belohnt und so konnten wir unser Kanu in Beschlag nehmen. Nach einer Mini-Einweisung wurden wir auch schon auf den See losgelassen und fröhlich machten wir unsere ersten Paddelschläge. Wir stellten uns dabei definitiv besser an als so mancher Chinese neben uns. 😅
Ganz so einfach ist das mit dem Paddeln allerdings nicht. Aber das hatte ich ja schon im Juli gemeinsam mit Wiebke auf dem "Pyramid Lake" im "Jasper National Park" feststellen müssen. Wir hatten aber irgendwann doch eine Technik drauf, die es uns erlaubte weit raus zu paddeln. Wenn wir richtig Zeit hätten, könnten wir hier richtig tolle Paddeltouren machen, bei denen man draußen im Park übernachtet und dann einfach am nächsten Tag weiterpaddelt. Es gibt hier unzählige Wasserstraßen und Seen, die alle miteinander verbunden sind. Ein wahres Paddel-Paradies. Wir beide sind jedenfalls total begeistert und können uns sowas auch mal für einen Urlaub vorstellen. 😍🚣⛺
Wir paddelten 3 Stunden auf dem See und genoßen die schöne Nachmittags- und später Abendstimmung. So lässt es sich aushalten - ein absoluter kanadischer Urlaubstraum! 💖
 |
Impressionen vom Canoe Lake |
 |
Impressionen vom Canoe Lake |
 |
Impressionen vom Canoe Lake |
 |
Sandra am paddeln :) |
 |
Impressionen vom Canoe Lake |
 |
Farbenpracht am Parkplatz am Canoe Lake |
 |
Farbenpracht am Parkplatz am Canoe Lake |
 |
Vorbereitungen zum paddeln am Canoe Lake |
 |
Vorbereitungen zum paddeln am Canoe Lake |
 |
Impressionen vom Canoe Lake |
Zur Belohnung nach der vielen Arbeit gönnen wir uns später nochmal im "Lake of Two Rivers Café" ein Eis. Danach war ein bisschen Fleißarbeit angesagt. Da wir auf unserem Campground nicht direkt eine Dumping-Grube hatten, mussten wir zur lokalen Dumping Station des Parks fahren und dort erstmal unsere Tanks leer machen. Der Weg dorthin ist dank des tollen Sonnenuntergangs aber gigantisch schön.
Zum Abendessen gibt's dann Pasta mit der Resteverwertung unserer Gemüsevorräte und endlich ein Campfire. Wir haben uns nämlich Anzünder gekauft und dank unserer Großpackung Toilettenpapier hatten wir genügend Anfeuermaterial. Dummerweise wurde unser Holzstapel von gestern aus dem Firepit geklaut und wir mussten uns nochmal neues Feuerholz kaufen. Unfassbar! Ein schöner Abschluss eines wunderbaren Tages im Park! 🙌🔥
09.10.2017 - Montag - *** Thanksgiving *** - Algonquin Provincial Park - Barrie
Heute morgen stand ein letzter Hike für uns auf dem Programm bevor wir vom Algonquin Provincial Park weiter nach Barrie fahren wollten. Der "Lookout Trail" hatte nicht zu viel versprochen und so hatten wir auf der kurzen nicht wirklich anstrengenden Wanderung nochmals einen super Blick über diesen wunderschönen Park mit all dem wunderbar buntgefärbten Laub. Man mag sich kaum losreißen, da es einfach so schön aussieht. 🍂🍃🍁😍
 |
Unser Stellplatz am Lake of Two Rivers Campground |
 |
Lookout Trail |
 |
Impressionen vom Lookout Trail |
 |
Impressionen vom Lookout Trail |
 |
Impressionen vom Lookout Trail |
 |
Impressionen vom Lookout Trail |
 |
Impressionen vom Lookout Trail |
 |
Sandra und ich am Aussichtspunkt |
 |
Sandra und ich vor dem bunten Blätterwald |
 |
Impressionen vom Lookout Trail |
 |
Impressionen vom Lookout Trail |
 |
Impressionen vom Lookout Trail |
 |
Impressionen vom Lookout Trail |
Auf Großstadtleben haben wir beide noch garnicht so recht Lust und deshalb sind wir froh, dass der Weg bis nach Toronto relativ weit ist und wir uns dazu entschloßen hatten noch eine Zwischenübernachtung einzulegen.
Die Fahrt aus dem Park genoßen wir nochmal so richtig. Wir stellten fest, dass auch die Ortschaften, die nach der Parkgrenze kamen auch recht schnuckelig aussahen. Einfach eine wunderschöne Region hier und nicht umsonst eine der Urlaubsregionen der Kanadier.
In Huntsville machten wir nochmal einen Stopp um zu tanken, einzukaufen und Eis von "
Kawartha" zu essen. Die gab es nämlich auch in dem Café im Park. Hach, hier gibt es überall so leckeres Eis. Das ist einfach zu verführerisch und auch noch so tolle Sorten - Pumpkin Eis ... yummy! 😋🍧
 |
Ice cream lover :) (photo credit: Sandra) |
 |
On the road (photo credit: Sandra) |
 |
Schild im Cafe in Huntsville (photo credit: Sandra) |
Nach Huntsville wurde der Highway wieder mehrspurig und der Verkehr nahm stark zu. Vor Barrie standen wir im Stau. Es ging nur noch im Stopp and Go weiter. Das sind wir in Kanada überhaupt nicht gewohnt. Aber es ist nicht verwunderlich, wenn man an die Massen an Autos denkt, die sich alleine durch den Provincial Park geschoben haben. Die Leute sind alle über das lange Wochenende nochmal raus aufs Land gefahren, anstatt in der Stadt zu bleiben. Der Algonquin Provincial Park liegt mit ca. 4 Stunden Fahrt schließlich fast vor der Haustür von Toronto und Ottawa.
Wir schauten uns noch kurz Barrie an. Die Waterfront ist ganz nett, aber das Örtchen reißt uns jetzt nicht übermäßig vom Hocker. Im Sommer ist hier bestimmt ordentlich was los, denn Barrie ist eigentlich wunderschön am Lake Simcoe gelegen. Nach einem späten Lunch in einem Café, düsten wir zu unserem heutigen Campground, dem "
Barrie KOA".
Wir kümmerten uns nach dem Check-in, um unsere Wäsche und kochten ein letztes mal im Camper Van. Nun hieß es nämlich langsam Abschied von unserem Reisegefährt nehmen, denn morgen geben wir den Wagen vor den Toren Torontos bei Fraserway wieder ab. Das bedeutete aber auch, dass an ein frühes zu Bett gehen heute nicht zu denken war, denn wir mussten alles packen und so vorbereiten, dass wir morgen schnell mit allem durch sind. Hach, unsere "allerliebste" Beschäftigung: Packen! 😅😓
 |
An der Waterfront in Barrie |
 |
An der Waterfront in Barrie |
 |
Am Campground in Barrie |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen