Bei meiner zweiten Ankunft in Banff, scheint sich einiges vom ersten mal zu wiederholen: wiedermal war ich vorher in Golden und wiedermal hatte ich keine gute erste Nacht. Gestern hatte ich noch sehr lange mit Liz per Chat über die Tage in Golden geschrieben. Sie hatte mir zusätzlich noch ein paar Dinge berichtet, die mich nicht wirklich schlafen ließen und dank dem mega ausgewogenen Abendessen bei McDonalds hatte ich später noch tierische Magenkrämpfe. Das war eine ziemlich blöde Kombination aus zu viele Gedanken im Kopf und körperliche Schmerzen. Jedenfalls fühlte ich mich morgens beim Aufwachen total gerädert und sehr unwohl. 😓😩
Glücklicherweise stand heute kein strafes Programm an und so machten wir uns einen relativ faulen Tag im Hostel. Abgesehen von einem Besuch beim "IGA Supermarkt" trödelten wir den ganzen Tag in der Unterkunft herum.
Passend zur Stimmung fing es auch noch zu schneien an. Darauf waren wir beide eigentlich noch nicht seelisch und moralisch eingestellt. Wir kamen gefühlt gerade beide vom Spätsommer zurück und hätten nun gerne noch ein paar mehr Herbsttage in den Bergen erlebt. Aber das hatte sich damit wohl erledigt: Ab sofort war Winter angesagt. 😳⛄
Ich kann mich erinnern jemals an Halloween Schnee gehabt zu haben. Aber dieses Jahr ist ja einiges anders. Leo hatte uns in Golden noch erzählt, dass das jedes Jahr so wäre: Schnee zu Halloween, der in der Regel 3 Wochen bleibt, dann schmilzt er wieder weg und dann kommt im Dezember wieder neuer Schnee und der bleibt dann bis zum März / April.
Auf eine Halloween Party hatten weder Tanja noch ich Lust, deshalb beschlossen wir ganz entspannt bei dem offiziellen Feuerwerk von Banff am "Recreation Ground" vorbeizugehen. Dort gab es auch noch Hot Dogs und Heiße Schokolade für umsonst und bonfires wurden auch angezündet, damit man sich aufwärmen konnte. Halloween so zu verbringen war toll. Leider löste sich die Feierlichkeiten - ganz kanadisch - relativ schnell nach dem gezündeten Feuerwerk auf. Wir waren noch einige der wenigen, die länger an den Lagerfeuern stehen blieben und sich mit den Feuerwehrleuten unterhielten. 🎆
In Banff unterwegs zum Feuerwerk |
Tanja und ich am Bonfire |
Feuerwehrleute sorgen für Sicherheit - safety first |
Feuerwerk |
Feuerwerk |
Da wir noch nicht direkt zurück zum Hostel gehen wollten, genehmigten wir uns noch ein Absacker-Bier bei "The Block". Da fiel man ohne Kostüm nicht wirklich auf - eine Location ohne Halloween-Schnick-Schnack. Der Abend versöhnte mit dem nicht allzu gelungenen Start in unserem neuen Heimatstädtchen für die nächsten Monate.
01.11.2017 - Mittwoch - Banff
Heute morgen bummelten wir ganz gemütlich durch Banff und stöberten in dem ein oder anderen Souvenirladen nach einem Geburtstagsgeschenk für Romina. Beim örtlichen Fotoladen haben wir noch Fotos von unseren gemeinsamen Touren für sie ausdrucken lassen. Jetzt müssen wir nur noch einen Treffen ausmachen.
Morgendlicher Blick vom Balkon unseres Hostels |
Nachmittags besuchten wir noch das "Job Resource Centre", denn für mich gilt es hier noch einen Job zu finden. Tanja war bereits per Email und Telefon-Interview bei "Beamer´s Coffee" in Canmore fündig geworden und sollte dort in ein paar Tagen zu arbeiten anfangen. Im JRC gibt es ein Board, an dem man regelmäßig neue Jobangebote finden kann. Die Mädels dort sind sehr behilflich beim Erstellen von Lebensläufen und Fragen jeglicher Art dazu.
Abends haben Tanja und ich im Hostel gekocht und dann ging's es für uns ins "Lux Cinema". Momentan findet nämlich das "Banff Mountain Film Festival" statt und im Kino konnte man heute dazu eine Auswahl an Filmen schauen. Unser Programm hieß "Made in Canada" und besonders gut haben uns die Filme "My Irnik", über eine kanadische junge Familie im hohen Norden, sowie "Canoe", übers Kanufahren in verschiedenen Teilen Kanadas, gefallen. Das war eine tolle Filmnacht! Zum Abschluss haben wir uns im Liquor Store noch ein Radler besorgt und in der Hostel-Lounge getrunken. 🎥
02.11.2017 - Donnerstag - Banff - Canmore
Heute vormittag checkten wir aus dem Hostel aus, da es für uns heute in unsere eigene Unterkunft geht. Über meinen Kontakt Denise, bei der ich im Mai / Juni schon untergekommen bin, haben wir ein Zimmer in einer WG gefunden. Tanja und ich teilen uns ein großes Zimmer und die Küche teilen wir noch mit drei weiteren Wohnungsbewohnern.
Das Zimmer hatten wir uns an Halloween angeschaut und für gut befunden. Mit deutschem Wohnungsstandard kann das hier allerdings nicht mithalten. Aber gut, man will sich ja nicht beschweren. Der Wohnungsmarkt in Banff ist heiß umkämpft und da es bei Tanja mit der Staff Accomodation in Canmore nicht geklappt hatte und Denise mir einen Gefallen machen wollte, nahmen wir was wir bekommen konnten. Es ist nicht die schlechteste Wohnung auf dem Planeten. 🏡
Einziehen konnten wir allerdings erst gegen Abend. Deshalb nutzte ich den Vormittag um Lebensläufe im Städtchen verteilen zu gehen. Ich war unter anderem bei der "Banff Aspen Lodge" und bei der "Banff Lodging Co." - ein mühseliges Geschäft überall persönlich vorstellig zu werden.
Verschneiter Elch vorm "Moose Hotel" :) |
Von Banff aus sind wir dann nach Canmore gefahren. Wir wollten uns dort zum einen das Cafe anschauen, in dem Tanja demnächst arbeiten sollte und austüfteln wie es mit der Parksituation so aussieht. Die Gelegenheit nutzten wir natürlich noch für einen Bummel durch downtown. In Canmore gibt es wirklich süße kleine Shops und es ist nicht so touristisch wie Banff.
Zum Lunch machten wir einen Einkehrschwung bei "Rocky Mountain Bagel". Danach standen dann Großeinkäufen im "Shoppers Drugmart" sowie bei "Save-on-Foods" und "Canadian Tire" an. Die Einkaufsläden gibts nämlich nicht in Banff und sind günstiger als die Alternativen, die wir in Banff haben. Tanja wird zukünftig auch den Großteil der Lebensmitteleinkäufe in Canmore übernehmen.
Nach unserer Rückkehr konnten wir endlich unser Zimmer in der Otter Street beziehen. Endlich hatten wir wieder unser eigenes Reich und konnten unsere Taschen und Koffer auspacken. Mit Denise machten wir Wohnungsübergabe. Bis der Mietvertrag und alles durchgesprochen war, verging schnell eine Stunde wie im Flug. Und dann hieß es erstmal auspacken und entspannen.
03.11.2017 - Freitag - Banff
Zum Frühstück waren wir zur Feier es Tages auswärts essen. Wir trafen heute Michael, den ich in Kelowna kennengelernt habe, wieder. Michael arbeitet den Winter über in Lake Louise im "Post Hotel". Wir werden uns bestimmt des öfteren in der Zeit sehen. Bei "Tooloulou´s" ließen wir es uns heute morgen schmecken. Das ist DER Frühstücksladen in Banff und ich wollte hier schon im Mai oder Juni hergekommen sein. Nun war es endlich so weit und hoffentlich nicht zum letzten mal. 😋
Banff im Winterkleid |
Banff Avenue mit Cascade Mountain |
St. George´s-in-the-Pine - Anglican Church |
Unser Häuschen mit Roadrunner (rechts) :) |
Beim Frühstück im "Tooloulou´s" (photo credit: Michael) |
Anschließend waren Tanja und ich nochmal beim "Job Resource Centre" und bummelten anschließend durch das Städtchen. Abends stand für mich wieder das "Banff Mountain Film Festival" auf dem Programm. Heute Abend gab es nämlich einen Live-Vortrag von Tamara Lunger. Von ihr habe ich schon mehrere Outdoorfilme gesehen. Sie ist echt eine coole Socke und ich freute mich unglaublich sie mal live zu erleben. Wirklich klasse, was die Frau macht und wie sympathisch sie rüber kommt. 😁🎬
Tanja wollte heute Abend nicht mitkommen und so hatte ich mir alleine ein Ticket besorgt. Sie begleitete mich aber hinauf zum "Banff Centre", dem Veranstaltungsort von heute Abend. Dort gab es unter anderem in einem Haus eine Ausstellung von Outdoor-Herstellern mit Verkaufsangeboten und Gewinnspielen. Draußen vor dem Haupteingang brannten zum Aufwärmen Feuerstellen und wir gesellten uns dort zu super sympathischen Studenten aus Edmonton, die als Volunteers beim Festival mithalfen. Einer der gut-aussehende Studenten, war sogar mit einem Austauschprogramm der Uni in Deutschland und zwar im wunderschönen Tübingen. Ihm hat's dort sehr gut gefallen - insbesondere das günstige und leckere Bier. 😉😆
Für Tanja ging es dann zurück in unser Häuschen und für mich zum Programmstart. Davor schlenderte ich nochmal durch die Räumlichkeiten mit den Verkaufsständen und so entdeckte ich noch mehr Angebote, wie unter anderem ein ganzer Raum nur mit Büchern über Outdoor-Abenteuer. 😍📚
Der Vortag von Tamara Lunger war klasse und im Anschluss gab es dann noch den Film "Blood Road", über eine Frau, die mit dem Fahrrad durch Vietnam entlang des Ho Chi Minh Trails gefahren ist. Sie wollte dort den Absturzort des Flugzeuges ihres Vaters wiederfinden, der im Vietnamkrieg verschollen war. Das war ein ganz emotionaler Film, der zu Tränen rührte. Die Protagonistin des Films war zudem im Publikum anwesend und saß witzigerweise direkt eine Reihe vor mir.
Sehr beeindruckende Dokumentationen von tollen Frauen heute Abend und ein hochemotionaler Abschluss des Tages. Hinzu kam noch ein kurzes Gespräch auf dem Weg zurück nachhause mit einem älteren Herr, der bei uns um die Ecke wohnte, und der mich daran erinnerte wie dankbar man für das sein muss, was einem alles Gute im Leben widerfährt. 😢😇
04.11.2017 - Samstag - Banff
Der heutige Tag war abgesehen von einem Telefonat mit Judith und einem Spaziergang zu den Bow Falls nicht wirklich spannend. 😊
Bow River mit Mount Rundle |
Bow Falls |
Auf der Fußgängerbrücke am Bow River |
Tanja und ich sind immer noch am Einrichten und uns sortieren. Es ist schön sich langsam wieder in einen Alltag einzugewöhnen und zu wissen, dass man mal wieder länger an einem Ort bleiben wird.
05.11.2017 - Sonntag - Banff
Ein großer Vorteil, den Banff bietet ist, dass hier viele Veranstaltungen umsonst angeboten werden. So gibt es zum Beispiel fast täglich irgendwo ein Angebot für eine kostenlose Yoga-Stunde. Das ist ja genau Tanjas und mein Ding. Auch wenn es für die Yoga-Stunde mit "Lululemon" Sonntag morgens immer früh aufstehen heißt. Die heutige Stunde startete nämlich um 8:30 Uhr und machte richtig Spaß. 🙏
Gegen mittag waren Tanja und ich beim "HI Banff Alpine Centre" auf dem Tunnel Mountain. Dort gab es nämlich einen Snow Gear Sale, den wir uns nicht entgehen lassen wollten. Da wir nicht die ersten waren, mussten wir schauen, was über blieb. Aber wir können mit Fug und Recht behaupten, dass wir danke der Hilfe und guten Beratung der Jungs vom HI Hostels recht erfolgreich waren. Unsere Ausbeute: Skischuhe, Sorell Boots, eine Skijacke für mich und ein Snowboard und Skihandschuhe für Tanja. Da kann die Saison ja bald losgehen. 🎿🏂
Anschließend stärkten wir uns bei einem späten Mittagessen / frühen Abendessen bevor wir abends wieder im "Lux Cinema" zur "Banff Mountain Film Festival" waren. Wir haben dort die Auswahl "Best of the Festival" angeschaut. Die Filme, die gezeigt wurden, waren leider nicht alle nach unseren Geschmack und so beschloss Tanja früher aus dem Kino zu gehen, da ihr der letzte Film doch zu langatmig war. Ich bewies Sitzfleisch und bleib bis zum Ende. Welch Abschluss unserer ersten Woche in Banff. 😁
Ausblick vom Balkon unserer Küche auf Mt. Norquay |
Blick vom HI Hostel auf Mt. Rundle |
Tanja am Werkeln in unserer Küche:) |
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