Dienstag, 18. Juli 2017

Arbeiten und Wandern, die Zweite

08.06.2017 – Donnerstag - Banff

Für den heutigen Tag habe ich mir mal wieder vorgenommen ein bisschen Ordnung in mein „Büro“ zu bringen. Dazu zählt Emails zu beantworten und meinen Blog mit News zu befüllen. Aber zuerst musste ich meinen Mietwagen abgeben bevor es mit meinem Bürokram losgehen konnte. Da die Mietstation beim Fairmont Hotel liegt, hatte ich heute Vormittag auch direkt einen kleinen Spaziergang zurück nachhause auf dem Plan.

Mit Roman habe ich heute wegen unserem geplanten Roadtrip im Juni / Juli telefoniert. Dafür mussten wir doch noch ein paar Dinge abstimmen, denn der Trip steht schon fast unmittelbar bevor.

Die Bücherei habe ich heute auch mal wieder aufgesucht, da ich etwas ausdrucken musste und Denise keinen Drucker hat. Bis ich das allerdings auf der Reihe hatte, ging doch glatt eine halbe Stunde um: erst warten bis einer der PCs frei war, dann die Anmeldung für den Bücherei-Drucker durchführen und den Drucker ans Laufen bringen. Sehr umständliches System.

Mit meinem Ausdruck ging´s dann direkt nebenan zur Post. Dort durfte ich aufgrund einer langen Schlange und eines ausgefallenen Computers über 45 Minuten warten bis ich endlich dran war. Unglaublich! In Banff auf der Post ist ja immer viel los, aber das heute toppte bisher alles!

Ich hatte dann auch gleich doppelt Pech, denn als ich endlich fertig war und mich auf den Rückweg machen wollte, regnete es. Während meiner langen Wartezeit gab es einen heftigen Wolkenbruch und ich durfte in den Nachwehen davon zurücklaufen – ohne Regenjacke oder Regenschirm.

Meine Arbeitsschicht im Supermarkt hatte ich heute von 16:00 bis 20:00 Uhr. Zum Abendessen gab´s anschließend lecker Tiefkühlpizza und danach ging es an den PC. Unter anderem habe ich meine Wanderung für morgen organisiert. Denn ich werde wieder mit Salva, mit der ich am Mittwoch schon unterwegs war, on tour gehen.



09.06.2017 – Freitag – Banff

Für meinen freien Tag habe ich wieder eine Wanterung geplant. Salva begleitet mich. Eigentlich stand die Wanderung zum Johnston Canyon und den Ink Pots auf dem Plan. Aber leider fiel der Plan ins Wasser. Gestern Abend hat es in Banff und Umgebung noch ziemlich heftig gestürmt und geregnet, so dass im Canyon diverse Bäume umgefallen und die Leute von „Parks Canada“ nun damit beschäftigt sind, die Überbleibsel vom Sturm wegzuräumen. Die Trails sind für heute bis auf unbestimmt gesperrt.

Das nette Mädel von „Parks Canada“ hat uns deshalb die Wanderung zum Rockbound Lake empfohlen, so dass wir diesen in Angriff nehmen wollten. Ein bisschen enttäuscht waren wir schon, aber nun machen wir halt das Beste draus und fahren zu dem anderen Parkplatz, welcher gerade um die Ecke liegt.

Als wir dann gerade am Rucksäcke packen und zusammenkramen waren, kommt Salva zu mir und meinte, ich solle meine Kamera schnappen, da wäre ein Bär. Also nichts wie los – die Kamera hatte ich eh gerade in der Hand. Tatsächlich, wenige Meter vom Parkplatz steht ein Grizzlybär auf der Wiese und frisst Blumen.

Der Grizzlybär ist nicht aus der Ruhe zu bringen und interessiert sich überhaupt nicht für die Leute auf dem Parkplatz. Mittlerweile ist auch ein PKW von „Parks Canada“ vorgefahren, aber das interessiert ihn auch nicht. Gemütlich futtert er weiter. Wir werden indes von der netten „Parks Canada“ Dame aufgefordert in unsere Fahrzeuge zurückzugehen. Auf die Frage, ob wir die geplante Wanderung überhaupt antreten sollen, heißt es aber, das wäre kein Problem, wir können ruhig gehen („Just go for it.“).

Irgendwie seltsam auf dem Parkplatz dürfen wir nicht herumstehen, weil da ein Grizzlybär ist, aber wandern dürfen wir und das obwohl der Bär vielleicht genau in den Teil des Waldes zurückgehen könnte. Ich bin froh, dass Salva dabei ist. Allein wäre ich nicht gestartet.


Grizzly Impressionen

Grizzly Impressionen
 
Auf unserem Weg zum Rockbound Lake haben wir zuerst die Silverton falls aufgesucht. Der Ausblick auf die Wasserfälle war toll und den kleinen Umweg auf jeden Fall wert.

Salva & ich

Wasserfall


Von hier ging es in leichten Serpentinen den Berg hinauf - aber kein Vergleich zum Anstieg auf den Mount Lady MacDonald. Dagegen ist der Anstieg hier total einfach. Salva meinte schon aufgrund der Breite des Trails, dass es eher ein Highway wäre als ein Wanderweg. Der Weg wurde erst nach Erklimmen des Bergrückens schmaler.

Aussicht aufs Bow Valley

Wander Highway
Nach knapp 2 Stunden ging der Weg dann in einen Wanderpfad über - teilweise durch Schnee und Matsch. Nachdem wir ab dem Wasserfall keine Menschenseele mehr getroffen haben, kamen uns nun zwei junge Wanderer entgegen. Wie sich herausstellte, handelte es sich um ein junges Pärchen aus Essen, welches auf Rundreise durch die Rocky Mountains ist. Die zwei berichtete uns, dass es bald nur noch durch Schnee geht und man teilweise knietief einsinkt. Weder den Rockbound Lake noch den davorliegenden Tower Lake haben die beiden erreicht. Sie sind wegen den schlechten Bedingungen und dem nicht allzu spektakulären Weg wieder umgekehrt.

Nachdem es nun auch noch leicht zu hageln anfing, beschlossen Salva und ich uns den beiden anzuschließen und den Weg zurückzulaufen. Den Rückweg haben wir zu viert angetreten, was als sichere Anzahl an Wanderer in Bear Country gilt. Unten wieder angekommen, machten wir uns auf den Rückweg nach Banff.

Ein bisschen enttäuscht waren wir beide schon, dass wir die Wanderung zu den Ink Pots nicht machen konnten und der Trail zum Rockbound Lake sich heute als Flop herausstellte. Denn wir hatten weder eine gute Aussicht, da wir fast nur durch den Wald gelaufen sind, noch den Blick auf den See, da wir dort nie angekommen sind. Dafür gab´s aber einen Grizzlybären zu sehen – meinen ersten in freier Wildbahn.

In Banff angekommen hatte ich ein bisschen Zeit in der Sonne im Garten zu sitzen und mich auf das Konzert am Abend vorzubereiten. Ich habe mir im April eine Karte für das Konzert von Hedley bei „Performance in the Park“ gesichert. Die Konzertreihe findet jedes Jahr im Sommer statt. Die Bühne ist draußen hinterm „Parks Canada“ Gebäude aufgebaut und man hat während der Konzerte einen megaschönen Ausblick auf den Cascade Mountain.

Ich habe mich also rechtzeitig auf den Weg gemacht, um einen schönen Spot auf dem Hügel gegenüber der Bühne zu ergattern und vorher noch etwas zu essen. Als Vorprogramm trat Ria Mae mit ihrer Band auf. Sie kommt aus Nova Scotia und ihre Musik läuft im Radio ebenso hoch und runter wie die von Hedley. Danach trat dann Hedley auf.

So ein tolles Konzert. Die Band finde ich spitze. Die Jungs waren heute Abend gut drauf. Sie machten viele Scherze mit dem Publikum. Die Kulisse und der schöne Sommerabend tat ihr übrigens dazu. Ich hatte neben mir auch wieder total nette Leute sitzen. Carli und ihre Familie kommt jedes Jahr aus der Nähe von Calgary nach Banff zum Konzertwochenende. Normalerweise buchen sie sich immer auf einem Campground ein, aber dieses Jahr war das Wetter nicht so gut angekündigt und deshalb haben sie sich für ein Hotel entschieden. Bezahlen müssen sie dafür nun das Vierfache wie für eine Campsite. Carli war dann auch noch so nett mir einen ihrer Campingstühle zu leihen. So lässt es sich aushalten.


Nach dem Konzert bin ich zurück nachhause gelaufen und habe Denise im Wohnzimmer angetroffen. Es ist wirklich selten, dass wir zur gleichen Zeit daheim sind. Heute Abend hatte sie sogar die Muse sich mit mir länger zu unterhalten und so habe ich ihr meine Videos vom Konzert vorgespielt und die Grizzlybären Bilder gezeigt.




10.06.2017 – Samstag – Banff

Nach so viel Aktivitäten gestern, stand heute nicht allzu viel auf dem Programm. Denise hatte die letzten Tage einen Hausgast – Signe, ist eine Freundin, die Singer-Songwriterin ist. Sie wohnt eigentlich in Toronto und ist gerade in West-Kanada auf Tour. Mit ihr habe ich heute Morgen gequatscht bevor sie sich wieder auf den Rückweg in den Osten gemacht hat.
Signe & ich


Nachdem Signe sich auf den Weg gemacht hat, stand für mich ein bisschen Sport auf dem Plan. Auf Empfehlung von Tanja mache ich auch bei der Lole Challenge mit. 21 Tage soll man sich jeden Tag sportlich betätigen. Zugebenermaßen habe ich das nicht jedes Mal geschafft, aber der Wille zählt.

Bis zu meiner Schicht habe ich dann noch ein bisschen am Laptop gearbeitet. Heute stand für mich wieder eine Spätschicht auf dem Plan. Von 14:30 bis 23:00 Uhr war ich an der Kasse tätig. Die langen und vor allem späten Schichten schlauchen doch ganz schön und man ist froh, wenn man nachhause kommt.

2 Kommentare:

  1. Ohje die Lole Challenge... ich habe gerade mal zwei Sessions bisher geschafft... *hüstel*
    Dafür klappt es wenigstens mit zweimal in der Woche ins Fitnessstudio zu gehen und rund alle zwei Wochen zusätzlich für eine halbe Stunde Laufen zu gehen... Zwilling wir brauchen keinen Fasten-Blog, wir brauchen einen Sport-Blog. :-) :-)

    Krasse Geschichte mit dem Bären, da hätte ich mich alleine auch nicht getraut. Nachdem Daniel und ich vor einer Weile "The Revenant" geschaut haben, ist mir die Vorstellung allein vor einem Bären zu stehen noch unheimlicher, weil die Bilder, die man sich so macht, nicht mehr nur abstrakt sind....

    Ich bin schon auf die nächsten Berichte gespannt, insbesondere auch auf die von eurem Camper-Tripp.

    Liebe Grüße

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Zwilling, ... da war doch noch was. Mach Dir nichts draus. Immerhin gehst Du nun regelmäßig ins Fitnessstudio. Das ist doch auch was!
      Ein Sport-Blog zur Motiviations-Steigerung wäre auch nicht schlecht, aber den musst Du dann führen. Ich komme ja nicht mehr bei diesem Blog hinterher. :))

      Den Film habe ich mir immer noch nicht angeschaut. Der wurde u.a. in der Nähe von Canmore gedreht. Das ist schon krass ... mit Bären ist nicht zu spaßen, außer vielleicht mit meinem Plüsch-Schwarzbären.

      Die Berichte vom Camper-Trip will ich in den nächsten Tage anfangen zu schreiben. Bisher hatte ich dafür noch überhaupt keine Zeit. ;)

      Liebe Grüße Zwilling 1

      Löschen