29.05.2017 – Montag – Glacier National Park (Montana / USA)
– Radium Hot Springs
Nach einem Mini-Ausflug in die USA geht´s heute direkt
wieder zurück nach Kanada. Von Whitefish führte uns unser Weg heute nach Radium
Hot Springs. Über relativ gerade und unspektakuläre Straßen ging es in kurzer
Fahrt zur Grenze. In USA ist heute Feiertag: Memorial Day. Besonders fiel uns
das in dem idyllischen Örtchen Eureka auf. Es hätte eigentlich ein paar nette
Shops und Cafés zum Anhalten gegeben, aber alle waren aufgrund des Feiertags
geschlossen. Der Grenzübertritt lief heute ganz unkompliziert und schnell ab.
Nach ein paar obligatorischen Fragen von der kanadischen Grenzbeamtin ging die
Tour weiter.
In Fort Steele haben wir uns dann zu einer spontanen Pause
im
Freilichtmuseum entschieden. Gegen einen kleinen freiwilligen Obolus kann
man sich dort restaurierte Häuser aus dem 19. Jahrhundert anschauen und sich
informieren wie das Leben der Siedler früher war. Das Dorf ist ganz interessant
gemacht und wir haben einen heißen Vormittag dort verbracht.
Zum Mittagessen gab´s heute Fast Food im museumseigenen
Restaurant. Besonders amüsiert waren wir beide über den Neuzugang im Museum. Da
kam doch glatt eine Gruppe von Museumsmitarbeitern mit einem großen
Plastikdinosaurier an! Und zu allem Überfluss bewegte sich der auch noch.
Liebevoll wurde die „Umgebung“ des Dinos mit künstlichem Grünzeugs dekoriert
und die ersten Kinder liefen auch schon interessiert um das Tier herum. Was der
Dinosaurier in einem Museum über das 19. Jahrhundert zu suchen hat, ist uns
beiden schleierhaft! Wir hätten das Tier eher zum Erschrecken der kleinen Gäste
verwendet. Denn, dass sich das Ding bewegt damit rechnet erstmal keiner.
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Fort Steele |
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Fort Steele |
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Fort Steele |
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Fort Steele |
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Fort Steele |
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Tante Emma Laden |
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Tante Emma Laden von innen |
Von Ford Steele sind wir dann entlang des Columbia River bis
nach Radium Hot Springs gefahren. Dort kamen wir im Laufe des Nachmittags an,
so dass wir noch Zeit für einen Abstecher beim Visitor Centre und für ein
Nickerchen in unserem Hotel, dem
Best Western Plus, hatten.
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Columbia Lake |
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Entlang des Kootenay Highway |
Abends haben wir einen kleinen Hike hinunter in den Canyon
zum Sinclair Creek gemacht. Das war richtig nett, um sich nach der Fahrerei die
Füße zu vertreten. Zum Abendessen gab´s heute Pizza – auch wieder eine
Empfehlung und zwar von meiner Arbeitskollegin Julie, die hier immer gerne zum
Pizza essen anhält. Radium Hot Springs ist von Banff nämlich nicht allzu weit
entfernt. Das liegt sozusagen überm Berg und im anderen Tal. Bei einem Absacker
Bierchen im hoteileigenen Pub haben wir den Abend ausklingen lassen.
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Sinclair Creek |
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Sinclair Creek |
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Pizza essen |
30.05.2017 – Dienstag – Radium Hot Springs – Golden
Nach einer deftigen Stärkung zum Frühstück mit einer halben
Portion Eggs Benedict & Hash Browns sowie Kaffee ging´s zur Erwanderung des
Juniper Trails. Der Trail windete sich erst sanft einen Hügel hoch, um dann in
einer Schlucht mit einem Wasserfall zu enden. Der Wasserfall sah beeindruckend
aus. Wir haben dort eine kurze Pause eingelegt und sind dann wieder zurück nach
oben marschiert. Mittlerweile war es Mittag und die Hitze machte die Rücktour
erst recht zu einer schweißtreibenden Angelegenheit.
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Frühstück im Hotel |
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Juniper Trail |
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Juniper Trail |
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Juniper Trail |
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Juniper Trail |
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Juniper Trail |
Oben angekommen haben wir unsere Badesachen ausgepackt und
sind direkt rüber zu den Hot Springs gelaufen. Glücklicherweise gab es dort
nicht nur einen Pool mit heißem Wasser, sondern auch eines mit vermeintlich
kaltem Wasser. Aber das war genau richtig für uns. Im heißen Becken haben wir
um die Mittagszeit in der prallen Sonne und nach dem anstrengenden Vormittag
nicht lange ausgehalten. Dafür umso länger im „kalten“ Pool. Am Ende vom Tage
mussten wir allerdings feststellen, dass wir uns zusätzlich zur Abkühlung auch
noch einen Sonnenbrand eingefangen haben.
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Hot Springs |
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Columbia Wetlands |
Zum Abschluss in Radium Hot Springs haben wir uns noch einen
Kaffee & Brownies im Big Horn Cafe gegönnt. Von dort ging es dann weiter
nach Golden. Es war heute glücklicherweise nicht so weit zu fahren, so dass wir
später noch etwas Zeit in Golden hatten.
Nach unserem Check-in im
Days Inn Motel in Golden sind wir
noch mal zu einer kleinen Tour mit unserem Mietwagen los. Auf unserem Cruise haben
wir doch dann tatsächlich zum allerersten Mal einen Bären in der freien
Wildbahn gesehen! Die extra Tour hat sich mal sowas von gelohnt!
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Motel Room |
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Blick über Golden vom Motel |
Wir hatten uns überlegt noch ein bisschen vor dem Abendessen
durch die Umgebung von Golden zu düsen. Zu Leo´s Farm wäre es zu weit gewesen
und außerdem waren wir mit ihm schon für morgen Vormittag verabredet. So kam
ich auf die Idee in Richtung Kicking Horse Mountain zu fahren, weil man von
dort oben ein bisschen über das Tal sehen kann. Während wir uns dann so
unterhalten und den Berg hochfahren, sehe ich vor uns rechts unten im
Straßengraben etwas Schwarzes mit Ohren sitzen. Ich war mir beim Vorbeifahren
relativ schnell sicher, dass das ein Tier sein musste. Nachdem das Auto hinter
uns dann tatsächlich angehalten hatte, waren wir 100 % sicher, dass das da
etwas dran sein musste. Also nix wie nach der richtigen Umkehrmöglichkeit
suchen und zurückdüsen.
Gesagt, getan und schon stehen wir mit dem Auto nur wenige
Meter von unserem ersten Bären entfernt. Welch Erlebnis! Er ließ sich von uns überhaupt
nicht beeindrucken und blieb ruhig im Straßengraben sitzen. Nach einer Weile
bewegte er sich ein bisschen. Welch Anblick ... einfach so völlig unerwartet!
Eigentlich hatten mich alle vorgewarnt, dass wir auf jeden
Fall im Waterton Lakes National Park Bären begegnen werden, aber dort haben wir
garkeinen gesehen. Und nun sehen wir ausgerechnet in Golden welche! Ich wusste
ja, dass es hier genügend gibt, weil mir Leo, Matt, Amanda, Lish und Floyd von
diversen Begegnungen erzählt haben. Außerdem war mir bekannt, dass es Bären
gibt, die rund um den Kicking Horse Mountain leben und damit war nicht Boo, der
Grizzlybär, in seinem Enclosure gemeint. Trotzdem hätte ich nicht damit
gerechnet, ausgerechnet heute dort einen Bären zu sehen.
Auf unserem Weg zurück haben wir ihn allerdings nicht mehr
gesehen. Da hatte er sich wohl schon im Wald verkrümelt. Immer noch aufgeregt
fuhren wir zurück zum Motel und haben auf den Schreck erst mal ein Bier trinken
müssen. Die Bedienung im Motel konnte unsere Euphorie allerdings nicht so ganz
teilen. Offensichtlich war die Neuigkeit der Schwarzbärensichtung für sie kein
so Hammer-Erlebnis wie für uns.
Den Abend haben wir dann beim Dinner im „
Wolfs Den“ bei
Burger und Bier verbracht. Das Restaurant wurde mir schon öfters empfohlen,
aber dies war das erste Mal, dass ich wirklich dort war. Sonntag abends gibt’s
dort immer Live Music, aber da heute Dienstag ist, können wir dies leider nicht
miterleben.
Was für ein aufregender Abschluss unseres Tages!
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Dinner Time |
31.05.2017 – Mittwoch – Golden
Heute geht´s nach 30 Tagen wieder zurück auf die Buffalo
Ranch. Wir haben heute Morgen ein Date mit Leo, Chester Jr. sowie den
Büffel-Ladies mit ihren Büffelbabys. Leo gibt um 10 Uhr eine Buffalo Tour und
hat uns eingeladen daran teilzunehmen. Wir haben das Angebot natürlich gerne
angenommen, da ich eine komplette Tour inklusive „Native Fire Demonstration“
auch noch nicht gesehen habe.
Für mich war das etwas surreal nach einem Monat
zurückzukommen und alles verändert vorzufinden. Das Gras ist nun richtig hoch
und alles blüht und ist richtig sattgrün. Es gibt mittlerweile auch schon drei
Büffelbabys zu bestaunen.
Leo hat uns ganz lieb in Empfang genommen und schwupp-die-wupp
ging auch schon die Tour los. Mit einem Pärchen aus England ging´s zur
Aussichtsplattform und Leo hat uns die Stories zu den Büffeln erzählt. Die
Büffel mussten heute Morgen recht lange mit dem Hafer angelockt werden, da
heute alle auf der oberen Wiese standen und erstmal nach unten geködert werden
mussten. Leo hatte dazu ganz laut gerufen und mit dem Eimer laut gerappelt. Mittlerweile
haben die Büffel fast alle das Winterfell verloren und sehen nicht mehr ganz so
verlottert aus. Ich fand´s prima sie alle wiederzusehen.
Irgendwie war es verrückt und gleichzeitig unglaublich schön
wieder zurück Zusein und Christiana alles zeigen zu können. Meine Lieblingsorte
hatte ich nun leider nicht mehr für mich und dank drei Helferlein ist Leo auch
nicht mehr alleine auf der Farm. Liz und Ryan aus England sowie Guillaume aus
Frankreich unterstützen Leo beim Housekeeping und Ausbessern der Unterkünfte.
Die drei sind alle super nett und wir haben uns länger
unterhalten. Wäre auch schön gewesen so nette Gesellschaft gehabt zu haben,
aber dann hätte ich bestimmt keinen so intensiven Kontakt zu meinen anderen
lieben Leuten in Golden aufgebaut. Es ist alles für irgendetwas gut ...
meistens weiß man das aber erst hinterher.
Mit Christiana bin ich einmal über die Ranch marschiert. Von
der Aussichtsplattform zur Cabin und zurück ins Guesthouse. Auch mein Loft
haben wir uns angeschaut. Liz hat sich für die Unordnung entschuldigt, die sie
mit Ryan dort veranstaltet hatte. Aber zu zweit ist es dort halt doch etwas
beengt.
Leo will zukünftig den Trailer im Sommer an Gäste vermieten
und nicht mehr nur als Helferunterkunft nutzen. In der Scheune richtet
Guillaume den „Vorderraum“ als Gästezimmer her. Wie praktisch, dass er
Schreiner ist und das alles machen kann. Es ist bestimmt witzig dort neben den
Heuballen und den Büffeln zu übernachten. Ich kann mir gut vorstellen, dass
dies gut ankommt.
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Büffelwiese |
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Da kommen endlich die Büffel ... |
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Büffel beim Grasen |
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Nachwuchs |
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Büffel beim Grasen |
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Chester Jr. |
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Nachwuchs |
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Chester Jr. |
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Leo bei der Fire Demonstration |
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Leo´s Cabin mit blühendem Baum |
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Auf der Büffelwiese |
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Drei Büffelbabys |
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Der Trailer an seinem neuen Stanort |
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Buffalo Ranch mit Tipi |
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Das neue Buffalo Bunkhouse |
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Es blüht ... Pusteblumen hinter dem Guesthouse |
Nach unserem Besuch bei Leo ging es weiter zu Lish. Es war
so schön sie wieder zu sehen und sich mit ihr zu unterhalten. Lish war gerade
dabei Unkraut zu jäten. Bei Kaffee und Keksen haben wir länger als gedacht
zusammengesessen. Sie hatte uns auch noch für abends zum Taco-Dinner
eingeladen. Die Kinder und Matt sind dann auch da und wir könnten ihnen
Gesellschaft leisten. Nach einer kurzen Beratschlagung haben wir das großzügige
Angebot leider ausschlagen und werden stattdessen heute Abend ohne irgendwelche
Verpflichtung in Golden in einem Lokal essen gehen. Ich werde Ende Juli nochmal
nach Golden kommen und vielleicht kann ich dann zusammen mit Wiebke einen
Abstecher bei meinen „Golden Friends“ machen.
Da der Tag aufgrund meiner Quatscherei und falschen
Zeiteinschätzung schon weit vorangeschnitten war, haben wir nur noch einen
kleinen Abstecher zu den Wapta Falls gemacht, anstatt zum Boo, den
Grizzlybären, zu gehen. Das stellte sich als sehr gute Idee heraus, denn die
Wasserfälle sind sehr beeindruckend, vor allem, weil momentan die Flüsse dank
des vielen Schmelzwassers voll sind und der Fluss donnernd ins Tal kracht.
Dank dem Sonnenschein und der aufspritzenden Gischt gab es
einen imposanten Wasserfall zu bestaunen. Die kleine halbstündige Wanderung zu
den Wapta Falls und die Besichtigung machte richtig Spaß.
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Wapta Falls |
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Wapta Falls |
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Regenbogen über den Wapta Falls |
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"Spirit Island" |
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Regenbogen über den Wapta Falls |
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Die Wapta Falls und ich |
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Die Wapta Falls und Christiana |
Abends fing es ein bisschen zu regnen an. Aber für einen
kleinen Spaziergang durch Golden downtown war es trotzdem ok. Wir sind zusammen
über die Fußgängerbrücke gelaufen und haben noch eine kleine Runde am Fluss
gedreht. Zum Abschluss des Tages und zum Dinner waren wir heute bei
„
Rockwater“. Dort gab es für uns wieder lokales Bier und dazu einen leckeren
Salat mit Knoblauchbrot.
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Fußgängerbrücke in Golden |
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Dinner Time im Rockwater |
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