Montag, 10. April 2017

Wochenende auf der Buffalo Ranch

07.04.2017 - Freitag - Golden

Heute morgen hatte ich direkt eine Überraschung in meiner Email-Inbox. Ganz spontan haben sich drei neue Gäaste für das Guesthouse für heute Abend angesagt!! Die drei werden auch nur eine Nacht bleiben und dann direkt weiterreisen. Da habe ich heute doch mehr zu erledigen als gedacht, denn die Gäste in der Cabin gehen heute und neue Gäste sind für den gleichen Tag auch schon gemeldet. Theoretisch müsste das Guesthouse ja bezugsbereit sein, ist es aber nicht, weil ich die Küche letztens ja selber noch für meine Essenzubereitung und das Badezimmer genutzt habe. Also bedeutet das erstmal flugs die Küche auf Vordermann bringen und das Badezimmer putzen und überall nochmal durchsaugen.

Aber zuerst habe ich mich um die Cabin gekümmert, denn diese Gäste sollten laut Ankündigung voraussichtlich früher anrücken als die Gäste im Guesthouse. Julia und Damian sind heute morgen auch schon vor 9 Uhr abgereist und waren sogar so lieb mir die nassen Handtücher und den Müll zur Ranch zu tragen und sich zu verabschieden. Das fand ich natürlich prima. Super nette Gäste! 😊

So konnte ich auch direkt nach dem Frühstück in der Cabin aufräumen, sauber machen und alles für die nächsten Gästen vorbereiten. Das bekomme ich mittlerweile in knapp 2 Stunden hin. So ging´s vormittags direkt mit den Aufgaben im Guesthouse weiter und für einen Besuch bei den Büffeln war vor der Mittagszeit auch noch Luft.

Vormittags hatte es etwas geregenet, so dass ich die Vorbereitungen für den hot tub teilweise im Regen absolvieren musste, was ich natürlich nicht so dolle fand. Wir beide werden keine dicken Freunde und bei Regen muss ich immer an das letzte mal denken, während es auch geregnet hatte und das Anfeuern so gnadenlos schief ging.

Aber heute lief alles glatt: Wasser auffüllen, Holz stapeln und Anzünden und die Box regelmäßig nachfüllen, damit das Wasser langsam aber sicher bis abends die richtige Temperatur hat.

Als ich mich nachtmittags auf den Weg zur Cabin machen wollte, um dort den Ofen für die Gäste anzustellen, haben mich Anni & Marlen gerade noch rechtzeitig erwischt bevor ich im wifi- und empfanglosen Ende der Ranch verschwunden war. Welch schöne Abwechslung mit den beiden zu plaudern. Das war toll und das Wetter passte auch wieder - es war wieder richtig schön sonnig.  😊

Meinen kleinen Spaziergang habe ich nach dem Telefonat nachgeholt und noch einen Schlenker zu den Büffeln gemacht. Danach habe ich mich direkt an meine Vorbereitungen für mein Abendessen gemacht. Das dauerte heute nämlich etwas länger als sonst. Ich wollte Ella´s Süßkartoffel und Kichererbsen Stew kochen und das sollte alleine schon eine Stunde vor sich hin köcheln. Das Rezept ist mega einfach und super lecker, aber es braucht Zeit. Mein Ursprungsplan war ja dies schön gemütlich in der Guesthouse-Küche zu kochen, aber das ging ja jetzt nicht mehr, also musste wie sonst auch wieder der BBQ draußen herhalten. Wer Lust hat das Rezept nachzukochen, bitte hier entlang 👉 Sweet Potato and Chickpea Stew

Dass das Essen so lange vor sich hinkochen musste, traf sich sehr gut mit meiner Daueraufgabe das Feuer für den hot tub am Laufen zu halten. So konnte ich die Wartezeiten für das Auffüllen des Feuerholzes nutzen. Und gegen 20.30 Uhr sind zwei der Gäste - Evelyn und Charly auch endlich angekommen. Ich habe die beiden begrüßt und Ihnen kurz ein paar Details zum Haus und zum hot tub erklärt, bevor es endlich auch für mich Abendessen gab. So spät habe ich schon länger nicht mehr gegessen.
Dinner Time



08.04.2017 - Samstag - Golden

Gestern bin ich garnicht mehr dazu gekommen die Fußböden in Leo´s Cabin wie urspünglich geplant zu polieren. Deshalb habe ich das heute morgen nachgeholt. Das ging glücklicherweise ganz fix und nun ist wieder alles frisch gewienert.

Mit Evelyn, Charly und Tim, der nachts um 2 Uhr auch von Vancouver eingetrudelt ist, ging´s dann um 10 Uhr zu den Büffeln. Die drei wollten bevor sie abfahren unbedingt noch die Büffel von nahen sehen. Der Trick mit dem Hafer funktioniert glücklicherweise auch schon so früh am Morgen, so dass ich den drei die Freude machen konnte. Ich bin immer wieder erstaunt mit welchen Fragen die Gäste teilweise auffahren und was sie selber über die Tiere wissen. Ich muss definitiv ein paar Details googeln, damit ich für die nächsten "Touren" gewappnet bin. Das macht echt viel Spaß. Die drei sind eine super Truppe und sehr witzig. Sie haben mich am Ende sogar eingeladen mit ihnen zum geplanten Sightseeing-Stopp in den Yoho National Park zu fahren. Wie cool ist das denn? 😁

Leider musste ich aber ablehnen, da sich Matt angekündigt hatte, morgens vorbeizukommen und damit wir unter anderem zusammen wieder neue Heuballen auf die Weide bringen können. Noch ist er nicht aufgekreuzt, aber wenn ich jetzt weg fahren würde, wäre es bestimmt so weit. Also musste ich schweren Herzens ablehnen und hoffen, dass ich irgendwie noch eine andere Gelegenheit erhalten werde, dorthin zu fahren.

Kaum hatten wir unsere Tour beendet und sich die Gäste aufgemacht die letzten Sachen zusammen zu packen und sich zu verabschieden, kam wieder ein Auto vorgefahren. Nicht wie erwartet Matt sondern ein junges Pärchen aus dem Süden von Alberta. Alison und Quentin - A & Q = Answer & Question ... wie sich sich selbst vorgestellt haben. Mega sympatisch ... ich frage mich manchmal wo all die netten Leute nur herkommen. Das ist unfassbar. 😇

Die beiden waren super interessiert und haben sich erst mal die Exponate rund um Leo´s Cabin angeschaut und dann sind wir zusammen zu den Büffeln hoch marschiert. Die beiden wollten eigentich zum Wolf Centre, aber da dort die Tore erst um 12 Uhr im Winter aufgehen, sind sie spontan auf der Ranch vorbeikommen. Das ist häufig der Grund, weshalb Leute hier spontan auftauchen. Finde ich prima ... so habe ich eine willkommene Abwechslung und die Leute hoffentlich eine tolle Zeit.

Die beiden hatten echt mega Glück, denn die Büffel waren heute vormittag richtig gut drauf. Ich hatte ja schon befürchtet, dass das nichts wird, weil ich ja eben erst mit den anderen Gästen dort war. Aber wie das so ist ... wenn Engel reisen ... Wir haben die Büffel erst draußen vom Zaun aus beobachtet und Chester Jr. kam sogar freiwillig - ganz ohne Hafer - ganz nah an den Zahn heran. Das hat er noch nie gemacht. Echt der Knaller. 😁

Chester Jr.
Quentin´s Nachbar hat in Alberta auch Buffalos gezüchtet,  so dass er sich etwas damit auskannte und seine Eltern besitzen eine Milchkühe-Farm. Super spannend, was er erzählen konnte und was er auch für Fragen hatte. Alison meinte, ich sollte unbedingt auch noch in die Ecke von Kanada fahren. Ganz im Süden von Alberta, wo sie wohnen, fängt unter anderem die Prärie an und alles ist flach und eben und voller Kornfelder und ganz anders als hier in den Bergen. Mal sehen, ob das auch noch auf das Reiseplan passt ...

Chester Jr. ist dann zurück zur den Herde marschiert und hat einige seiner Artgenossen zu kleinen Sprints aufgefordert. Echt wahnsinn, was die für eine Show heute vormittag abziehen. Die beiden Besucher waren ganz aus dem Häuschen und ich gleich mit. Zum Abschluss sind wir zusammen in die Scheune und ich habe den Eimer mit dem Hafer geholt. Chester Jr. und seine Mädels kamen auch ganz brav angerückt. Das war eine mega tolle Stunde. Wenn ich jetzt noch dran denke, habe ich ein Grinsen im Gesicht. Zum Abschluss gab´s von den beiden sogar noch eine Umarmung als Danke schön! 😄

Und nachdem wir zurück zur Ranch und die beiden zum Auto marschiert sind, gab´s gleich nochmal eine herzliche Umarmung zur Verabschiedung. Hach ... bei der tollen Ablenkung traurere ich der entgangenen Mitfahrtgelegenheit zum Yoho NP so gut wie garnicht mehr hinterher. 😍

Frohen Mutes habe ich mich dann mit meinen Housekeeping-Aufgaben im Guesthouse angefangen. Diese habe ich kurz für meine späte Mittagspause und einen kurzen weiteren Spaziergang zu den Büffeln unterbrochen. Da Matt immer noch nicht aufgetaucht ist, obwohl es nun schon früher Nachmittag war, habe ich beschlossen erstmal noch ein bisschen mit dem Aufräumen weiter zu machen und den Rest dann morgen zu erledigen. Denn die nächsten Gästen im Guesthouse kommen erst am Dienstag.

Lunch with a view
Mittlerweile sind die Büffel vom einen Ende der Wiese zum anderen gewandert. Sie stehen wieder vorm Tor zur unteren Büffelwiese. Ich bin daraufhin dorthin marschiert, weil ich mir die Herde dort genauer anschauen wollte. Allerdings habe ich den Spaziergang auch schnell wieder beendet, nachdem ich gemerkt habe, dass sich Chester Jr. an dem anderen Tor zu schaffen machte, welches zur Wiese direkt vor der Ranch, also der Wiese auf der ich gerade herumspazierte, führt. Es wäre ja halb so wild, wenn er mit seinem Kopf ein bisschen dagegen stößt, wenn dieses Tor einen einigermaßen vernünftigen stabilen Eindruck machen würde. Aber wie ich dem Tor so näher komme, bemerke ich dass da nur ein dicker Strick das Tor zu hält. Im Stechschritt bin ich also wieder zurückmarschiert und habe mich in Sicherheit gebracht ... nicht auszudenken, wenn er das Tor wirklich aufbekommt. Bei seiner Kraft nicht gerade ein Ding der Unmöglichkeit. 

Meine Vermutung ist ja, dass die Tiere sobald die Sonne scheint, aktiver werden und sie vermutlich auch das Gras riechen, welches mittlerweile wieder zum Vorschein gekommen ist. Hinzu kommt noch, dass sich das Heu schon ziemlich dem Ende zugeneigt hat und ich eigentlich mit Matt vereinbart hatte, dass er gestern Abend vorbeikommt. Das musste er aber absagen und hatte sich deshalb für heute morgen angekündigt. Mittlerweile war aber schon ca. 15 Uhr! Ich habe deshalb versucht Matt zu erreichen, bin aber leider nur auf der Mailbox gelandet. Um mich etwas abzulenken und etwas abzureagieren, habe ich dann doch wieder mit Putzen und Aufräumen angefangen.

Nachmittags auf der Ranch
Glücklicherweise haben die Büffel dann irgendwann eingesehen, dass es hier unten nichts zu holen gibt und sind wieder zurück zur Scheune marschiert. Ich bin dann gegegen 18 Uhr nochmal losspaziert, um den Briefkasten zu leeren, die Füße zu vertreten und nochmal kurz zu schauen, was die Büffel machen.

Oben an der Straße habe ich dann Martin, seine Frau Connie und ihren Hund Nebraska angetroffen. Die beiden sind zu einer kleinen Fahrradtour mit dem jungen Hund aufgebrochen, weil sie offensichtlich noch etwas Beschäftigung brauchte. Ziemlich aufgeregt war sie am Herumspringen. Streicheln ließ sie sich auch, aber sie war schwer ruhig zu halten. Deswegen sind die beiden nach einem kurzen Plausch weitergefahren.

Ich habe die Post aus dem Briefkasten geholt und bin nochmal ein Stück in die andere Richtung gelaufen, um am Ende wieder auf die drei zu treffen. Ganz so lange waren sie offentlich auch nicht untewegs. Das ist schön, wenn man auf der Straße auf bekannte Gesichter trifft.

Ich bin dann wieder zurückmarschiert und habe mir die Büffel beobachtet, wie sie so vor ihrem fast leeren Heuschober stehen. Ich habe dann für mich beschlossen, dass ich den Plan B umsetze: Floyd hatte vorgeschlagenen einen halb zerfallenen Ballen als Notnagel zu nehmen. Das Heu hätte ich per Mistgabel auf die Wiese bugsieren können.

Man mag es ja kaum glauben und ich war auch schon leicht sauer und hatte mir schon eine kleine Ansprache für Matt vorbereitet, als er doch tatsächlich mit seinem Auto inklusive einem Kanu auf dem Dach dahergefahren kann.

Es gibt Menschen, denen man einfach nicht mehr böse sein kann, wenn sie einem gegenüber stehen. Matt ist auch so einer. Unglaublich ... ein schiefes Grinsen und ein lustiger Spruch und mein Ärger war verpufft. Wir haben uns dann zusammen aufgemacht zwei Heuballen und einer der beim letzten mal schon halb auseinandergefallen ist (mein Notnagel), auf die Wiese zu bringen. Das hat diesmal richtig gut geklappt. Bis auf den halb kaputten ... einen Teil davon mussten wir per Hand auf die Wiese reintragen. Die Büffel waren wieder glücklich und ich auch. 😇

Matt in action - Büffelfütterung im Abendlicht
Zusammen haben wir uns noch das Tor angeschaut, welches Chester Jr. nachmittags "attackiert" hatte. Matt meinte aber, dass man da nicht allzu viel machen könne, außer das Tor komplett neu zu machen. Na Bravo ... ich werde auf jeden Fall nich nochmal dort herumspazieren, wenn die Büffel hungrig vor dem Tor stehen.

Für mich gab´s dann zum Abendessen aufgewärmte Reste vom gestrigen Essen. Wie prima, wenn man sich schnell etwas aufwärmen kann, wenn´s mal wieder spät wird. Der Tag hat also doch noch einen guten Abschluss gefunden und somit fast so gut aufgehört wie er angefangen hatte.
Abend Panorama

Abend Panorama

Red Cheif Mountain


09.04.2017 - Sonntag - Golden

Nach dem Frühstück ging´s für mich an den Abschluss meiner Arbeiten im Guesthouse. Staubsaugen und nass wischen standen noch auf dem Plan. Sonntage erweisen sich hier immer als sehr umtriebig und so geht´s auch anderen Leuten. Susan vom Il Nido Bed & Breakfast hatte beispielsweise auf den Anrufbeantworter gesprochen und um Rückruf gebeten. Sie hatte zwei Gäste, die gerne das Buch "Soultracker" von Leo kaufen wollten. Sie wollte die beiden bei mir vorbeischicken, sofern ich den da sei. Lange sprechen konnten wir aber nicht, denn sie musste sich wieder um das Frühstücksbuffet der Gäste kümmern und hat frühestens wohl am Dienstag für einen Plausch oder ähnliches Zeit.

Immer am Futtern
Da die Gäste aus der Cabin gestern nicht in den Genuß kamen Chester Jr. aus der Nähe zu sehen, wollten wir heute Vormittag bevor sie abreisen nochmal einen Versuch wagen. Ich hatte Kaihla und Mark und ihr ein Monat altes Baby gestern gegen späten Nachmittag kurz getroffen. Wir haben auch einen kurzen Versuch unternommen, bei den Büffeln vorbeizuschauen, aber da gerade alle Büffel nach der kleinen Wanderung zum Tor so ruhig da lagen und ich die Tiere nicht aufscheuchen und an ihren leeren Heuschober erinnern wollte, haben wir es unterlassen die Tiere zu füttern. Mir war das nicht so geheuer vor allem auch nicht mit dem kleinen Baby Birdy.

Deshalb wollten wir wir das heute morgen nachholen. Dazu gesellte sich dann noch spontaner Besuch: Ian aus Whistler kam vorbei gefahren. Er wollte eigentlich zum Wolf Centre, aber da die erst um 12 Uhr aufmachen, dachte er dass er mal kurz bei der Büffel Ranch vorbeifahren könnte. Ian ist Hundetrainer und war in Golden für ein paar Tage mit seinem braunen Border Collie Henry zum Lawinentraining. Henry ist ein erfahrener Lawinenhund. Die haben während des Trainings richtig spannende Sachen gemacht wie u.a. mit dem Helicopter auf einen Berg zum Training fliegen.

Zu fünft standen wir dann in der Scheune und nach einer Weile kamen dann auch Chester Jr. und seine Büffeldamen um die Ecke. Ian hatte einige Fragen auf Lager, die ich nicht alle beantworten konnte und das obwohl ich extra morgens noch ein paar Sachen online recherchiert habe. Das dauert noch bis ich ein Büffel-Experte werde. 🙈

Während wir so in der Scheune stehen, kamen dann noch zwei weitere Gäste hinzu und zwar die Gäste aus Susan´s B&B. Anstatt nur schnell das Buch zu kaufen und weiter zu fahren, haben sie sich die Büffel auch noch angeschaut. Damit die beiden aber doch noch weiterkommen, habe ich die Gäste und Ian in der Scheune vorübergehend alleine gelassen und bin mit den beiden Neuankömmlingen zur Ranch zurückgefahren, um Ihnen ein Exemplar des Buchs zu verkaufen. Neben dem Buch haben sie dann noch eine CD gekauft. Er ist nämlich auch Musiker und sehr interessiert an Leo´s Geschichte & Musik. Seine Frau kommt gebürtig aus Brasilien und beide leben im Süden von Alberta. Man trifft hier immer wieder auf sehr interessante Leute.

Wir haben uns nach einem kurzen Plausch voneinander verabschiedet und ich bin dann wieder zurück zur Scheune gelaufen. Kaihla, Mark & Birdy hatten sich mittlerweile verabschiedet und Ian war alleine dort. Er fand´s ganz spannend zu beobachten wer von den Büffeln in welcher Reihenfolge ans Futter darf und wie die Tiere miteinander kommunizieren. Was ich auch noch sehr spannend an Ian fand, ist dass er deutsche Vorfahren hat und seine Schwiegermutter - man mag es kaum glauben - aus Freiburg stammt. Er hat mich dann eingeladen ihn in Whistler zu besuchen, falls ich in die Ecke komme, damit wir zusammen mit seiner Familie unter anderem auch über den Schwarzwald und Freiburg plaudern können. So klein ist die Welt. 🌲

Nachdem er dann auch weiter gezogen ist, habe ich zum Mittag meine Reste vom Porridge von heute morgen gegessen und anschließend mit dem Housekeeping in der Cabin angefangen und dann war der Abschluss im Guesthouse dran. Denn meine heißtgeliebte Lieblingsaufgabe, den hot tub für die Gäste vorbereiten, musste auch noch gemacht werden. Da die neuen Gäste vor Dienstag nicht da sein werden, wollte ich heute nur die Reinigung und Entleerung machen. Das dauert ja auch schon eine knappe Stunde.

Dieses Ding fuchst mich doch immer wieder aufs Neue. Ich war eigentlich schon fast fertig, da hörte plötzlich die Pumpe zu pumpen auf. Zuerst dachte ich, ich hätte zu stark am Kabel gezogen und der Stecker ist aus der Steckdose gerutscht, aber bei näherer Betrachtung war dies nicht der Grund. Auch die Lichterkette auf der Veranda, die sonst auch an ist, leuchtete nicht mehr. Also ist vermutlich die Sicherung raus. Ich bin sofort in den Keller und habe nach der Sicherung für die Veranda gesucht.

Gesucht, gefunden, aber die Pumpe lief immer noch nicht. Also wieder runter und nochmal nach weiteren Schaltern gesucht. Was wenn das jetzt auch nicht geht? Wie es der Zufall so will, kam in dem Moment als ich die Treppe hochgelaufen bin, gerade Matt zur Werkstatt marschiert, weil er etwas erledigen wollte. Das war auch ganz gut so, denn die Pumpe ging trotz meines neuen Versuches immer noch nicht. Gemeinsam haben wir uns die Sicherungen nochmal angeschaut und nachdem wir zweimal hin-und hermarschiert sind, entdeckte Matt eine weitere Steckdose auf der hinteren Veranda, die einem Knopf bestückt war, den man in solchen Fällen drücken muss. Und siehe da ... schwups, gingen die Pumpe und die Lichterketten wieder. Ohne Leo´s Freunde wäre ich hier aufgeschmissen. Immer wieder schön, dass die genau in dem Moment auftauchen, wenn man sie braucht ... ok, manchmal dauert es auch mal etwas länger, aber sie sind zur Stelle. 😇

Ich konnte nun meine Putzaktion fortführen und Matt seine Arbeiten erledigen. Zur Entspannung habe ich später eine Yoga Session eingelegt und zum Abendessen gab´s nochmal Ella´s aufgewärmten Stew. Den Abend habe ich mit dem Schreiben dieses Blogposts zugebracht. 😊👆


10.04.2017 - Montag - Golden

Für den heutigen Tag hatte ich keinen besonderen Aufgaben anstehen. Meinen umfassenden Frühjahrsputz im Guesthouse schiebe ich immer noch ein bisschen vor mir her, denn heute scheint das Wetter dafür wieder zu schön sein, um drinnen die Schränke auszuwischen oder Fenster zu putzen. Ich habe stattdessen zuerst mal einen einen Spaziergang zu den Büffelln gemacht, bevor ich vorm Haus Unrat und herumliegenen Hölzer weggeräumt habe. Seit der Schnee so gut wie komplett geschmolzen ist, sieht man erstmal was hier überall herumliegt.

Um die Daueraufgabe Sägespäne wegräumen habe ich mich später auch noch gekümmert. Morgen kommen wieder neue Gäste ins Guesthouse und dann heißt es wieder den hot tub anfeuern, damit das  dann schnell geht, habe ich die Box mit Feuerholz heute schon befüllt. Wer weiß wie morgen das Wetter ist und falls es regnen sollte, macht das wenig Laune.

Danach habe ich mich ein bisschen in der Küche ausgetobt. Bei meinem ersten Einkauf mit Amanda habe ich ein paar Zutaten für selbstgemachte Bounty Kugeln gekauft, aber diese bisher noch nicht zubereitet. Das wollte ich heute vormittag nachholen. Die Kugeln habe ich heute vormittag geformt und in die Gefriertruhe zum festwerden gestellt. Sobald alles fest wird, soll man die Kugeln mit zwei Schichten Schokolade überziehen. Leider hatte ich zu wenig Schokolode, um alle mit zwei Schichten zu überziehen. Aber eine Schicht tut´s ja auch. Hier findet ihr das Rezept, falls ihr es auch ausprobieren wollt  👉 Coconut Bountys Balls

Coconut Bounty Balls


Bei den Büffeln habe ich heute insgesamt dreimal vorbeigeschaut, aber heute waren sie ziemlich faul und lagen meistens wiederkäuend auf dem Boden oder fraßen Heu. Kaum ist der Heuschober frisch gefüllt, wird gefuttert als gibt´s kein Morgen mehr. 😂

Den einzigen Menschen, den ich heute gesehen habe, war Nick, der Müllmann, der mit seinem Auto hier die Mülltüten immer Montags einsammelt. Das ist schon seltsam. Gesprochen habe ich dann noch kurz mit Martin´s Tochter, weil ich für morgen gerne eine Mitfahrgelegenheit zum Einkaufen hätte. Mal sehen ob Martin´s Frau Connie mich zurückruft und ob das morgen spontan klappt. Ansonsten muss ich auf Susan oder Matt hoffen.

Meinen Abend habe ich wie so oft mit Abendessen, Blogpost schreiben und Lesen verbracht. So bekommt man den Tag auch herum. 👆

(Heute gibt´s leider keine vorzeigbaren Fotos.)

2 Kommentare:

  1. Brigitte Ullwerich12. April 2017 um 12:11

    Liebe Verena,
    Houskeeping und auch noch Frühjahrsputz und immer wieder der hot tub. Da bist Du ja richtig fit und wenn Du wieder zu Hause bist, kannst Du zur Not einen Job als Zimmermädchen oder Putzfrau annehmen. :-D Aber ehrlich, obwohl Du ja zwischendurch auch Deine Freizeit hast, sind es doch allerhand Stunden die Du so fleissig bist. Dann so oft zu den Büffeln, nicht nur als Spazierung und Fremdenführerin (was sich bei so vielen interessanten Besuchern ja toll liest) sondern auch zum Füttern. Zum Glück ist Matt ja doch noch gekommen, hättest Du den Büffeln sonst von Deinem Thai-Cocos-Curry was abgegeben?
    So ein Lagerkoller macht einem dann schon manchmal zu schaffen und schön, das es Dir mit Deinem
    Oma-Gedächnis-Feuer etwas geholfen hat.
    Wird eigentlich in Kanada auch Ostern gefeiert und wenn ja, wie?
    Ich bin ein paar Tage weg, fliege Morgen über die Ostertage bis Dienstag nach Hamburg.
    Die liebe Vroni (ehemalig SICK) hat mich eingeladen und ich freue mich schon riesig, auch wenn nach
    den schönen Sonnentagen die wir hatten, das Wetter wieder schlechter ist und auch bleiben soll.
    Egal, wir werden es und schon toll machen und ich hoffe, ich kann die neue Elbphilharmonie
    besichtigen. Bin schon sehr neugierig. Natürlich ist ein Abend auf St. Pauli Pflicht usw. usw.
    Heute war ich wieder in der Zahnklinik, habe mein neues "Esszimmer" abgeholt. Sieht gut aus,
    sitzt gut und ich hoffe, habe über Ostern keine Probleme, Kontrolltermin ist erst danach.
    Nach Ostern schau ich wieder rein, bis dahin mach es gut und ganz lieben Gruß, Brigitte.

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    1. Liebe Brigitte, oh ja, damit hast Du recht. Meinen Lebenslauf kann ich definitiv um weitere Fähigkeiten ergänzen. :))
      Die Stunden, die ich arbeite habe noch nie gezählt. Manchmal ist es mehr, mal weniger. Der Deal ist ca. 4-5 Stunden am Tag.
      Fremdenführer spielen macht wirklich Spaß. Vor allem, wenn man die Begeisterung bei den Gästen spürt. Heute hatte ich auch wieder so eine tolle Begegnung mit Chad & Jade. Das sind wirklich glückliche Momente hier!
      Mein Thai-Cocos-Curry teile ich mit keinem! Weder mit den Büffeln noch mit Matt. *lach*
      Du kennst Lagerkoller ja auch von Deinen Reisen ... da muss man durch. Das ist eine Erfahrung, die man wohl machen muss. Die glücklichen Momente überwiegen und das ist das, was am Ende zählt.
      In Kanada wird auch Ostern gefeiert. Karfreitag und Ostermontag sind offizielle Feiertage - anders als in den USA. Ich kann noch keine Eindrücke von typisch kanadischen Osterfeiern abgeben ... am Sonntag morgen werde ich mit Leo´s Freunden zur Frühmesse auf den Kicking Horse Mountain mit der Gondel fahren. Viele Familien haben dann mittags ein großes Festessen und verbringen den Tag gemeinsam. Es fahren aber auch viele zu Wochenendausflügen weg ... deshalb ist hier auf der Ranch auch wieder busy. Mehr Buchungen als sonst.

      Wie schön, dass Du Vroni nach all den Jahren immer noch so oft siehst und ihr so viele tolle Unternehmungen zusammen macht. Hab' eine ganz tolle Zeit in Deiner Heimatstadt. Ihr macht bestimmt das Beste aus dem Wetter, so wie ich Dich kenne ... Bin gespannt, ob Du die neue Elbphilharmonie besichtigen kannst.
      Drücke die Daumen für Dein "Esszimmer" - welch leidiges Dauerthema!
      Hab' richtig schöne Osterfeiertage. Ganz liebe Grüße in den Norden. Verena :)

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