Freitag, 28. April 2017

Besuch, Büffel & Schlittenhunde

21.04.2017 - Freitag - Golden

Heute haben es Tanja und ich direkt vor dem Frühstück sportlich angehen lassen - denn wir haben uns zum Yoga im Guesthouse getroffen. Eigentlich wollten wir ja gerne auf der Veranda praktizieren, aber dafür war es morgens um kurz nach 8 Uhr doch nocht etwas zu frisch. Danach schmeckte das Frühstück dafür umso besser.

Gute Nachrichten gibt es heute auch schon direkt morgens zu vermelden: ein zweites Büffel-Baby wurde geboren. Der Besuch von Tanja & Romina steht unter einem guten Stern. Vielleicht sollte ich Leo doch nochmal auf die Namensgebung seiner Büffel ansprechen und falls es zwei weibliche Büffel sind, dass die zwei Mädels Namenspaten werden dürfen. 😃🐂

Ganz getreu dem Motto: arbeiten, um Kost und Logis kostenfrei zu erhalten, haben mir heute Tanja und Romina beim Frühjahrsputz geholfen. Romina hat die Fenster im Wohnzimmer geputzt und Tanja hat mir beim Abstauben und Auswischen der Küchenschränke geholfen. Ganz fertig sind wir zwar nicht geworden, aber wir wollten es ja nicht übertreiben und ein bisschen muss ja auch noch für mich übrig bleiben.

Nach einem kurzen Lunch ging´s nochmal nach Golden zum Lebensmittel shoppen und zur Bank. Eigentlich hatten wir uns ja überlegt heute nochmal einen kleinen Roadtrip zu machen - unter anderem hatten wir Radium Hot Springs  auf der Agenda - aber irgendwie kam es dann doch nicht mehr dazu. Stattdessen haben wir den Nachmittag ganz entspannt auf der Ranch verbracht und die beiden haben in Ruhe Infos für ihren Roadtrip nach Whitehorse gesammelt und den nächsten Aufenthalt gebucht. Denn heute Nacht werden werden die beiden nochmal hier übernachten und so wurde aus einer geplanten Übernachtung drei Übernachtungen. Was mich außerordentlich freute. 😊

Lunch Break
Büffel-Baby

Chester Jr.

Papa, Mama und Baby :)

Panorama

Büffel-Baby mit Herde

Tanja hat sich für heute Abend angeboten Lasagne für uns zu machen. Endlich mal eine vernünftige Küche mit Backofen zu haben, muss man schließlich ausnutzen. Zum Dinner habe ich noch spontan Matt eingeladen und das war auch gut so, denn ohne ihn hätte es fast garkeine Lasagne gegeben. 🙈

Klein-Verena hatte den Käse im Kühlschrank nicht mehr überprüft und alle haben sich darauf verlassen, dass wir keinen neuen kaufen müssen. Aber wie sich herausstellte, war dieser schimmlig. Extra für Käse nach Golden zu fahren, ist etwas viel Aufwand nur für Käse, da dies über eine halbe Stunde Zeit gekostet hätte. Aber ohne Käse schmeckt das ja nur halb so gut. Also habe ich Matt nochmal angerufen und der Arme musste doch glatt nochmal zurückfahren, um in seinem Kühlschrank nach Käse zu schauen. Gut, dass er noch nicht so weit gekommen ist und sogar ein relativ großes Stück Cheddar Käse hatte. Ansonsten hatte ich mir schon Plan B zurechtgelegt und überlegt, welche Nachbarn ich als nächstes anfragen könnte. Das ist echt ein Problem, wenn der Supermarkt so weit weg ist. Da muss man sich schon genau überlegen, was man kochen möchte und was man an Vorräten da hat. 😅

Was war das für ein schöner und vor allem lustiger Abend! So viel gelacht, habe ich schon lange nicht mehr. Geschmeckt hat´s auch super gut und es ist sogar noch etwas übrig geblieben, was ich mir anderntags warm machen kann. Als Dessert gab´s dann auch noch lecker Smarties und Ben & Jerry's Eis. Wir haben es uns richtig gut gehen lassen. Was für ein schöner Abschluss von Tanja´s und Romina´s Besuch auf der Ranch. 😇



22.04.2017 - Samstag - Golden

Heute vormittag heißt es Abschied nehmen. Das ist das Schlimmste an Reisen wie diesen, dass man so viele tolle Leute kennenlernt, diese aber irgendwann einen anderen Weg einschlagen oder man selbst und dass man sich dann wieder voneinander verabschieden muss. Aber wir drei sind uns sicher, dass wir uns nochmal wiedersehen - hoffentlich im Juni / Juli im Yukon und vielleicht auf einem Roadtrip in Richtung Kanada´s Osten im September.

Ich habe morgens erstmal eine kleine Runde alleine über die Ranch und zu den Büffeln gedreht, bevor wir ein letztes mal gemeinsam gefrühstückt haben. Danach haben die Mädels alle sieben Sachen zusammengepackt und ich habe schonmal mit Aufräumen angefangen. Nachdem die zwei startklar waren, haben wir uns von dann einander verabschiedet. 😥

Morgens kurz nach dem Aufstehen

Unsere beiden Büffel-Babys





















Der Abschied währte nicht lange, denn Romina hatte ihre Jacke vergessen und ohne die geht´s ja nicht. Erst recht nicht, da es in Jasper und vor allem im Norden noch viel kälter ist als in Golden. Gut, dass mir das relativ schnell aufgefallen ist, so dass der Rückweg nicht allzu lange war. Die zwei sind lediglich ein bisschen weiter als Golden gekommen, allerdings dauerte es dann doch eine Weile bis sie auf dem Trans-Canada-Highway eine Umkehrmöglichkeit gefunden haben. So haben wir uns also doch schneller als gedacht wieder gesehen. 😅

Für den Nachmittag waren wieder Gäste angesagt, deshalb habe ich die Küche und das Wohnzimmer wieder auf Vordermann gebracht. Da ich nicht wusste wieviele Zimmer die Gruppe nutzen wollte, habe ich mich auch beeilt die Bettwäsche zu waschen und den Kellerraum, in dem Tanja übernachtet hatte, wieder herzurichten. Danach stand dann das Anzünden des Feuers für den hot tub auf dem Plan. Das ging reibungslos und schnell brannte ein schönes Feuerchen in der Fire Box.

Bevor die Gäste im Guesthouse ankamen, bekam ich nochmal Besuch. Lish kam mit Deagon und seinem Freund Liam vorbei. Wir sind zusammen über die Wiese bei der Ranch spaziert und über`n Steg beim Teich hoch zur Büffelwiese. Der Steg ist etwas wackelig, aber von dort konnten wir eine Büffel-Mama mit ihrem Baby ganz am Ende der Wiese sehen. Dafür musste wir allerdings auf die Wiese und das fiel natürlich auch der aufmerksamen Büffel-Mama auf. Bevor wir sie damit aber allzu arg ärgern, haben wir doch den Rückweg angetreten und nach einem kurzen Plausch sind die drei wieder weiter gefahren. Wie schön, wenn man sponan so netten Besuch bekommt.😇

Nachdem das Feuer für den hot tub gut am Lodern war, habe ich mir eine Tee-Pause auf der Veranda gegönnt und mich irgendwann über die lauten Motorengeräusche gewundert. Ich habe schon ganz oft gedacht, dass ich ein Auto herfahren höre und am Ende war es nur jemand auf der Straße, der mit einem lauten Auto unterwegs war. Erstaunlich viele fahren hier Autos, die recht laute Geräsuche von sich geben ... vielleicht gehört das auch so. Bei dem aufgemotzten Pick-up des Nachbarn würde mich das beispielsweise nicht wundern. Aber in diesem Falle war das nicht das Auto des Nachbarn sondern unser Loader. Also habe ich mich auf den Weg zur Scheune gemacht und mich schon etwas geärgert wieso Matt, denn nicht runtergefahren kommt und mir Bescheid gibt, wenn er heute schon die Büffel füttern will. Alleine ist das mit dem Tor etwas unpraktisch.

Auf dem Weg hinauf kam mir dann auch noch ein Auto mit einer Famiie entgegen, die gerne eine Büffeltour machen wollte. Anstatt einer Büffeltour haben sie dann etwas Action in Form einer Büffelfütterung erhalten. 😅

Matt gab mir durch Handzeichen zu verstehen, dass er froh war mich zu sehen und, dass ich da war, um das Tor aufzuschließen. Ansonsten hätte er nochmal aussteigen müssen. Als ich das Tor aufgestieß, damit Matt mit dem Loader und dem ersten Heuballen hereinfahren konnte, stand Chester Jr. nur wenige Meter von mir entfernt. Das war schon etwas einschüchternd, aber da der Gute ja weiß, was gleich passiert, ist er brav stehen geblieben und erst davon gerannt als der Loader unmittelbar auf ihn zu fuhr.

Die Familie war auch maximal beeindruckt, machte viele Fotos und verabschiedete sich dann als wir mit Heuballen Nr. 2 zugange waren. Bisher hatten wir bei der Prozedur noch nie Zaungäste und mir war schon etwas mulmig, ob das gut geht. Aber so lange die schön brav am Zaun stehen bleiben und nicht in den Weg vom Loader oder in die Büffelwiese springen, kann ja eigentlich nichts schiefgehen.

Matt hatte auch die Ersatzteile für den Kamin in der Cabin dabei. Was er nicht dabei hatte, war Zeit, um die Sachen gleich auszuwechseln. Er vertröstete mich damit auf anderntags. Das ist dann auch der vorletzte Tag, an dem wir dafür Zeit haben, denn am Montag kommen schon die nächsten Gäste. Eigentlich wäre es mir lieber gewesen das Ganze nicht auf den letzten Drücker zu machen. Aber meine kurze Anmerkung dazu nahm er nur lächelnd zur Kenntnis und meinte, dass da nicht viel schief gehen kann. Na, dann warten wir mal ab. 🙈

Gegen später habe ich dann nochmal eine Runde zu den Büffeln gedreht. Währendessen sind auch die Gäste vom Guesthouse eingetroffen. Mit drei rießigen Pick-ups sind die Herren vorgefahren. Ich habe bisher immer vorher angeschaut, wie die Gäste heißen, wo sie her sind, wie viele es sind und was der Grund für den Besuch bei uns ist - nur diesmal habe ich das irgendwie vergessen und deshalb staunte ich nicht schlecht als ich zur Ranch runter kam und 5 gestandene Männer inklusive einem mit Cowboy-Hut vor mir standen.

Ach herrje, soviel Testosteron auf einem Fleck bin ich nicht gewohnt. 😇 Das war ehrlich gesagt ganz schön einschürchternd. Erst recht, weil die Herren quietschfröhlich am Bier trinken waren - ich vermute mal, dass die Bierdosen nicht erst auf der Ranch geöffnet wurden ... Wie war das nochmal in BC mit "Don´t drink and drive"?

Aber wie das mit den Gästen hier so ist ... Die sind hier alle super nett und freundlich und ich wurde gleich in ein Gespräch verwickelt nachdem die Details zum Guesthouse geklärt waren. Der Cowboy heißt sogar Schmidt mit Nachnamen und hat deutsche Vorfahren. Genau wie weiterer Herr der Truppe. Die Truppe ist auf jeden Fall unkompliziert und hat mir auch direkt angeboten sich um alles selbst zu kümmern, wie z.B. das weitere Befeuern des Holzofens und das Holz holen falls der Vorrat nicht ausreichen sollte.

Die Truppe feiert den 40. Geburtstag von Rachad, der die Location gebucht hat. Alle kommen aus unterschiedlichen Ecken aus Kanada. Schon toll, wenn man sich dafür extra an so einem speziellen Ort trifft. Alle waren auch gleich begeistert von der Ranch und der Umgebung und stellten viele Fragen.

Ich bin dann abends nochmal eine Runde zu den Büffeln spaziert und auf dem Rückweg natürlich wieder bei den Herren hängen geblieben. Sie wollten mich auch gleich zum BBQ und auf ein Bier einladen, aber das habe ich vorsorglich dankend abgelehnt. Stattdessen habe ich mir in meinem Küche lieber meine restliche Lasagne von gestern aufgewärmt und den restlichen Wein getrunken. 😅



22.04.2017 - Sonntag - Golden

Den Vormittag habe ich anstatt mit Putzen mit dem Schreiben des letzten Blogposts verbracht. Auch mal wieder entspannend. In den ersten Wochen als noch so viel Schnee lag, habe ich vor 10 Uhr nie mit arbeiten oder meiner Büffelrunde angefangen und hatte somit immer eine Stunde extra Zeit zum Lesen oder am Laptop.

Morgenstimmung auf der Ranch

Büffelherde und die umliegenden Berge

Morgenstimmung auf der Ranch


Mittags hat mich Lish dann wie verabredet abgeholt. Wir sind heute verabredet um zur Dog Sled Site von Matt zu fahren und ihm mit den Schlittenhunden zu helfen. Matt war allerdings nicht dort, weil Lish ihm "einen Tag freigebeben hat" und wir uns ja um die Hunde kümmern wollten. Unsere Aufgaben waren dann Hundekacke einsammeln, frisches Wasser holen, die Hunde von den Leinen lassen und streicheln, wenn ihnen der Sinn danach stand.

Zuvor mussten wir aber erst noch zwei Dinge erledigen. Zum einen wollte Lish getrocknete Büffel Kacke für ihren Garten zum Düngen einsammeln und zum anderen mussten wir nochmal einen Zwischenstopp bei ihr Zuhause einlegen. Lish musste Deagon´s Rad aufsammeln, da sie dieses später in die Stadt zum Fahrradübungsplatz für ihren Sohn bringen wollte. Bei Lish haben wir dann Nico und Brendan wieder getroffen, die beide auch beim Easter BBQ waren. Nico will sein Tiny House auf das Grundstück von Lish setzen und die zwei waren gerade am Austüfteln wie sie das am Besten bewerkstelligen. Tom und der Hund von Nico kamen auch direkt hergerannt. Mir war Nico´s Hund nicht ganz so geheuer, was sie gleich gerochen hatte und umso mehr am Bellen war. Ich hoffe das ist nachher nicht so bei den Schlittenhunden. 😅

Das waren tolle Stunden dort. Alle Huskies sind so unglaublich lieb und selbst Voulk, der Alpha Dog und Alaskan Husky, der etwas verwegen aussieht, ist total anhänglich und freut sich über jede Streicheleinheit. Hinterher sah ich aus wie Hulle. Überall voller Hundehaare und Sabber. Die Jacke und die Hose müssen auf jeden Fall in die Wäsche und meine Brille muss ich auch putzen - vollgeschlabbert. 😂🐶

 Impressionen Golden Dog Sled Adventures

Impressionen Golden Dog Sled Adventures

Impressionen Golden Dog Sled Adventures

Impressionen Golden Dog Sled Adventures

Impressionen Golden Dog Sled Adventures

Impressionen Golden Dog Sled Adventures

Impressionen Golden Dog Sled Adventures

Impressionen Golden Dog Sled Adventures

Impressionen Golden Dog Sled Adventures

Impressionen Golden Dog Sled Adventures

Voulk

Impressionen Golden Dog Sled Adventures

 Impressionen Golden Dog Sled Adventures


Auf dem Rückweg haben wir noch einen Stopp bei Lish´s Freundin Cari eingelegt, um Keara, Lish´s Tochter einzusammeln, die dort mit den Töchtern des Hauses und einer weiteren Freundin zum Spielen war. Auf dem Rückweg zur Farm kam uns dann Matt im Auto entgegen. Er hat den Mittag auf der Ranch verbracht, um den Kamin zu richten und war offensichtlich schon auf dem Nachhauseweg.

Schade, da haben wir uns knapp verpasst. Ich hatte ihn später kurz angerufen, um abzuklären, was er gemacht hat und ob ich noch was erledigen muss. Alles in Ordnung soweit und die Gäste können kommen. Das hat also wie am Schnürchen geklappt.

Die Gäste haben sich heute selbst um das Befeuern des hot tubs gekümmert, so dass ich keine Aufgaben mehr hatte, außer schon mal ein paar Dinge zur Cabin zu bringen, damit ich morgen direkt mit dem Herrichten für die neuen Gäste starten konnte. Meine Büffelrunde durfte heute natürlich auch nicht fehlen und nachdem ich mit dem Gästen noch ein bisschen geplaudert habe, gab´s für mich auch Dinner und zur Feier des Tages: Dessert. Mit meinem Eisbecher bin ich zu meiner heißgeliebten Aussichtsplattform spaziert und habe die Aussicht auf die umliegenden Berge genoßen und die vergangenen Tage Revue passieren lassen.

Panorama

Red Chief Mountain in der Abendsonne

2 Kommentare:

  1. Das mit den Einkäufen kommt mir doch sehr bekannt vor, gell daniel? ;-) Stehe auch oft im Laden und bin völlig überzeugt Dinge noch im Kühlschrank zu haben und das nur, um hinterher festzustellen, das dem nicht so ist. :-)

    Die Büffelfarm im Frühjahr sieht auch sehr beeindruckend aus. Du hast wirklich eine tolle Ecke ausgesucht mit der tollen Berglandschaft. :-)

    LG vom kleinen Zwilling

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    1. Juhu Zwilling2,
      da haben wir ja wieder was gemeinsam! :)
      Oh ja, die Ranch sieht so ganz anders aus. Man mag sich dann garnicht mehr recht vorstellen wie das vorher mit all dem Schnee war. Das sind wirklich ganz unterschiedliche Welten. Für mich war das wirklich toll beides zu erleben und nicht nur den Winter.
      Liebe Grüße Zwilling 1

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