Für den heutigen Tag habe ich nicht allzu viel Programm außer, dass ich heute vormittag in ein anderes Hostel umziehen und mich um die Bewerbungen kümmern möchte. Das Wetter lädt leider auch nicht zu Erkundungstouren ein, da es leider wieder regnet.
Zusammengepackt habe ich einigermaßen schnell, aber noch ist das nicht so ganz zufriedenstellend. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass ich viel zu viel dabei habe und trotzdem das ein oder andere fehlt. Vielleicht kann ich in meiner neuen Unterkunft den ganzen Rucksackinhalt durchstöbern und meine Packweise etwas optimieren, so dass ich schneller an die wichtigen Sachen komme.
Nach knapp 15 Minuten Fußmarsch bin ich im HI Downtown und kann dort auch gleich einchecken. Das geht ja flott. Das Hostel liegt nicht ganz so mega zentral wie das andere, dafür ist es in einer ruhigen Seitestraße im Westend. Das Publikum ist auch etwas anders - keine Penner mehr direkt vor der Tür und auch kein ständiger Geruch nach Gras. Die Granville Street ist dafür offenbar bekannt. Mir war das vorher nicht bewusst und so nehme ich für frische Luft & eine gesittetere Umgebung gerne einen weiteren Fußmarsch in Kauf. 😊
Nachmittags bin ich nochmal kurz zur Agentur spaziert. Aber so richtig konnte mir Zara mit meinem Anliegen nicht helfen. Es geht wohl nichts darüber einfach alles selber auszuprobieren. Ich bin anschließend nochmal zum Canada Place hinunterspaziert. Aber die Sonne wollte leider wieder nicht herauskommen. Also flugs wieder den Rückweg angetreten und auf dem Weg zum Hostel noch einen Kaffeestop bei Tim Hortons eingelegt.
Tim Hortons ist die kanadische Variante von Starbucks. Zugebenbermaßen schmeckt mir der Kaffee von Starbucks trotzdem viel, viel besser, aber man soll ja auch die kanadische Wirtschaft unterstützen solange man hier ist. Neben dem klassischen Kaffee- und Bäckereiangebot gibt es hierzu allerdings auch noch Fast Food á la McDonalds.
Danke Sonja K. für den Kaffee und den Bagel - das war der erste Besuch bei Tim Hortons mit Deiner Geschenkkarte - weitere folgen. 👌
Danach ging´s wieder zurück zum Hostel. Ich habe mich nochmal an den Laptop zwecks Bewerbungen gesetzt, bevor ich später los zum Supermarkt bin. Heute Abend wollte ich mir zum ersten mal etwas kochen. Da das Angebot im Supermarkt nicht allzu groß war, gab´s dann aber leider nur Pasta mit Pesto. Nicht dolle, aber für den Anfang ok.
Ich habe später in der Küche Andy wieder getroffen. Andy war gestsern nachmittag auch kurz in der Agentur, um seine Emails zu checken und Fragen mit der Agentur zu klären. Er hatte mir den Tipp zum Hostelwechsel gegeben. Freundlicherweise habe ich von ihm die Hälfte seiner Paprika bekommen, um mein Essen aufzupimpen. Danke schön.
Samstag - 11.02.2017 - Vancouver
Den heutige Vormittag habe ich wieder im Internet-Zimmer verbracht. Emails checken, Nachrichten schreiben und nach Jobs und Wohnungen suchen, kostet ganz schön viel Zeit. Da ist der Vormittag schneller um als man gucken kann. Aber immerhin bin ich fündig geworden und die ersten Bewerbungen sind unterwegs.
Ich habe mich dazu entschlossen nicht in der Stadt nach Jobs zu suchen sondern in Whistler. Whistler ist einer DER Skiorte in Kanada und knapp 2 Stunden Fahrt von Vancouver weg. Die Skisaison ist schon in vollem Gange und dauert hier vermutlich bis April. Während der Skisaison gibt es genügend Jobs in Hotels, Restaurants, Shops und im Skigebiet selbst. Das Problem dabei ist, dass man die erstens ergattern muss, da sehr beliebt, und zweitens - und viel wichtiger - man benötigt eine Unterkunft.
Das Recruiting für Jobs in Skiresorts startet in der Regel bereits im September. Das heißt, eigentlich bin ich schon zu spät dran, um in dieser Skisaison zu arbeiten. Das wusste ich dummerweise vorher nicht und der Gedanke daran versetzt mich in leichte Panik, ob es nun doch der falsche Zeitpunkt war nach Kanada zu kommen. Aber da es immer mal wieder Stellenwechsel oder Kündigungen gibt, sollte es hoffentlich trotzdem möglich sein. Wenn man besonders viel Glück hat, kann man einen Job mit Staff Accommodation ergattern. Aber darauf kann man sich leider nicht verlassen, da nicht alle Unternehmen Unterkünfte für Ihre Mitarbeiter anbieten. Es ist auf jeden Fall hilfreich, wenn man sich selbst um eine Unterkunft kümmert und diese gesichert hat. Deshalb ist nun mein Plan eine Unterkunft zu suchen und parallel nach Jobs zu suchen.
Nach so viel "Büroarbeit" und da das Wetter endlich besser geworden ist, dachte ich eine kleine Auszeit für Sightseeing komme genau richtig. Deshalb bin ich den kurzen Weg vom Hostel zum "Aquatic Centre Ferry Dock" hinuntergelaufen und wollte zu Granville Island rüberschippern.
Auf dem Weg zum Boot habe ich dann Tanja kennengelernt. Tanja kommt aus Hamburg und möchte auch ein Jahr Work & Travel machen. Sie ist ein Jahr jünger als ich und hat auch Ihren Job und die Wohnung für Kanada gekündigt. Wie schön, jemanden Gleichgesinnten zu treffen! Unterwegs haben wir dann noch Romina "eingesammelt" - ihre Zimmernachbarin, auch aus Hamburg auch für Work & Travel in Kanada. Die beiden konnte ich spontan dazu überzeugen mit mir mit nach Granville Island zu fahren.
Leider musste ich die zwei dann alleine durch die Markthallen und Shops ziehen lassen, da sich einer meiner poteniziellen Vermieter per Email bzw. Skpye gemeldet hatte. Den halben Nachmittag habe ich dann damit verbracht mit ihm die Modaliätten für die Wohnung in Whistler zu klären. Für teueres Geld habe ich beim Post Office auf Granville Island den Vertrag ausdrucken lassen und das auch noch gleich 2 mal, weil er mir zuerst den falschen gesendet hatte, bevor ich ihn unterschrieben, wieder eingescannt und zurückgesendet habe.
Tanja und Romina habe ich dann zufällig beim Bootsableger wieder getroffen und so sind wir zusammen mit dem Boot zurückgefahren. Nach einem kurzen Stopp beim Supermarkt ging´s für mich dann zurück zum Hostel. Unterwegs hatte mich mein Vermieter schon wieder angeschrieben, wie das denn jetzt mit der Bezahlung aussieht und dass ich das ASAP machen müsste. Ganz schön nervig bis das alles unter Dach und Fach ist.
Granville Island - Public Market |
Granville Island - Pet Treatery |
Blick von Granville Island auf Downtown |
Zeit um meinen Überweisungen fertig zu machen, hatte ich dann leider doch keine mehr, denn ich musste mich schon etwas beeilen, weil ich zum Dinner verabredet war und eh schon wieder viel spät dran war. In der Küche habe ich dann Andy kurz wiedergetroffen, mich kurz unterhalten , um schnell in mein Zimmer zu gehen. Dort habe ich endlich Emma kennengelernt, meine Zimmernachbarin. Wir zwei teilen uns ein Viererzimmer, aber gestern hatte ich den Luxus, dass ich allein war, da sie eine Nacht in Whistler verbracht hatte. Emma kommt aus Schottland und möchte auch in Kanada arbeiten und längere Zeit in Vancouver bleiben. Sie hat schon ganz viel von der Welt gesehen und war u.a. ein Jahr in Neuseeland.
Meine Dinner-Verabredung für heute Abend ist mit Vincent. Vincent ist Kanadier und wir haben uns 2012 auf unserer G-Adventures-Tour durch Thailand & Kambodscha kennengelernt. Nachdem es 2014 auf meiner ersten Kanada-Reise nicht geklappt hatte Vincent zu treffen, haben wir einen neuen Versuch unternommen und siehe da, es hat endlich geklappt. Wir waren zusammen Hot Pot in einem Hongkong Cafe essen. Sehr lecker, aber die Portionen waren rießig. Ich konnte den Pot nicht leer löffeln. Als "Dessert" gab´s Bubble Tea. Den habe ich zuvor auch noch nie ausprobiert. Vincent´s Vorschlag war etwas neues auszuprobieren - eine sehr gute Idee!
Vincent hat mir super viel zu Kanada und Vancouver erzählt und mir auch einige Plätze und Shops verraten, die ich in den nächsten Tagen aufsuchen kann. Es gibt also noch einiges zu erkunden. Vincent war letztes Jahr in Peru und hat dort auch den Inka Trail absolviert. Es war schön von ihm zu hören, wie er den Weg gemeistert hat. Einfach toll, wenn man unterwegs Gleichgesinnte trifft und diese auch nach Jahren an einem völlig anderen Ort wiedertreffen kann und es sich trotzdem nicht seltsam anfühlt, sondern so als ob man sich einfach ein paar Wochen / Monate nicht gesehen hätte. Facebook sei dank bleibt man heutzutage ja glücklicherweise ganz einfach mit Leuten in Kontakt.
Hot Pot |
Vincent & ich im Bubble Tea Shop |
Sonntag - 12.01.2017 - Vancouver
Meinen Vertrag mit dem Vermieter von gestern habe ich heute morgen wieder rückgängig gemacht. Ich hatte deshalb schon fast Albträume und irgendwie das Gefühl, dass das nicht so recht seriös ist. Er hatte mich ziemlich bezüglich der Zahlung unter Druck gesetzt und ich bin froh, dass ich den Vertrag annulieren konnte. Ich hatte parallel noch mit einer anderen Dame Kontakt, die mir glücklicherweise morgens geschrieben hatte und ich habe deshalb direkt mein Interesse bekundet. Vielleicht klappt dies ja. Das Inserat machte auf mich einen besseren Eindruck, es ist einiges günstiger und der Kontakt scheint netter und seriöser. Mal sehen was daraus wird.
Emma hatte mich gestern eingeladen mir ihr und zwei Freunden einen kleinen Ausflug zum Lynnn Canyon zu machen. Die Chance konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Also haben wir uns um 10 Uhr mit Portia aus Australien und Max aus Italien getroffen.
Nachdem Emma und ich uns jeweils eine Karte für Bus & Bahn geholt haben, ging´s zu Fuß zur Waterfront und von dort mit dem Sea Bus nach North Vancouver. Der Sea Bus ist kein Bus im eigentlichen Sinne sondern ein Boot, welches die beiden Stadtteile Downtown und North Vancouver verbindet. Ziemlich cool und ziemlich effizient wie schnell das Schiff von einem Kai zum anderen schippert.
Canada Place mit Blick nach North Vancouver |
Von Lonsdale Quay aus ging es dann weiter mit dem Bus und von der Bushaltestelle in wenigen Minuten zum Lynn Canyon. Der Ausflug war eine Idee von Portia, die den Tipp wiederum von Andy hatte. So schließt sich wieder der Kreis. Denn die drei kennen aus dem Hostel auch Andy. 😄
Da im Canyon selbst noch recht viel Schnee lag, war es teilweise etwas mühselig sich auf den Holzstegen fortzubewegen. Ich war froh um meine Wanderschuhe. Rutschig war es trotzdem und man musste schwer aufpassen, dass man nicht ausrutscht.
Hier gibt es auch eine Suspension Bridge - ähnlich wie im Capilano River Regional Park, nur dass diese Brücke im Lynn Canyon umsonst und nicht ganz so groß ist. Aber für uns war das aber alle mal ausreichend und sehr Budget-freundlich.
Max, der eigentlich Massimiliano heißt, war letzten Sommer witzigerweise auch in Reutte in Österreich und hat dort die Suspension Bridge "highline 179" bei der Burg Ehrenberg überquerst. Diese Brücke hier ist ja sowas von ein Kinderspiel dagegen. 😂
Nach unserer kleinen Tour durch den Canyon ging´s mit dem Bus zurück zum Lonsdale Quay und nach einer Stärkung mit Fish & Chips zurück mit dem Boot und mit dem Bus zum Hostel.
Abends habe ich noch etwas länger im Internet recherchiert und Nachrichten geschrieben und mich länger mit Emma unterhalten. Ich habe eine super nette Zimmernachbarin. Da habe ich echt Glück. Welcher schöner Sonntag geht zu Ende und morgen ist hier auch noch Feiertag - BC Family Day. Hurray!
Suspension Bridge im Lynn Canyon |
Lynn Canyon |
Blick von North Vancouver auf Downtwon im Abendlicht |
Das liest sich wieder richtig interessant und es ist schon wieder toll, Du hast so viele Leute schon kennen gelernt, das ist ja auf solcher Tour immer wieder faszinierend. Sich austauschen, Informationen bekommen und weitergeben, das gehört dazu. Gut auch, das Du das Hostel gewechselt hast, war wohl nicht wirklich die richtige Ecke. :-D Ich drücke die Daumen, das Deine Bewerbungen erfolgreich sind und der Typ mit der Wohnung war wohl auch nicht koscher, bestimmt ein Betrüger und wollte nur das Geld haben, hoffentlich läuft es mit der Dame besser. Dann schaun mer mal wie es weitergeht. LG Brigitte
AntwortenLöschenDanke Dir, Brigitte! :) Du hast vollkommen recht, die Erfahrung macht man glücklicherweise immer wieder. Da macht das Reisen Spaß. Aber Betrüger gibt es hier wohl auch genügend. Vorallem welche, die die Wohnungsnot anderer ausnutzen. Wenn man da nicht aufpasst wie ein Schießhund ... Danke für´s Daumen drücken. Das ist weiterhin notwendig. Liebe Grüße zurück
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