Donnerstag, 9. November 2017

Farmstay in Kelowna - Winery Tour in Osoyoos

09.08.2017 – Mittwoch – Kelowna - Osoyoos

Heute hatte Janet uns Helfern einen freien Tag gegeben. Da Freddy morgen weiterreist, wollte sie den letzten Tag nochmal was besonderes mit ihm unternehmen und hat deshalb uns alle mit nach Osoyoos genommen. Janet hatte gestern Abend Dina auch noch kennengelernt. Dina kam bei uns nach dem Dinner vorbei, um von ihrer Fahrradtour über Vancouver Island zu erzählen, bevor wir alle zusammen zur "Basement Party" gegangen sind.

Janet fand die Radtour richtig spannend und da wir uns alle so gut verstehen, wollte sie uns den Gefallen tun und Dina auch mit zur Tagestour nehmen. Sie hatte deshalb extra bei Yvette, Diana´s Gastgeberin, angerufen und sie bequatscht, damit sie Dina auch freigibt und so saßen wir zu fünft in Janet´s Auto auf dem Weg nach Osoyoos: Janet, Dina, Freddy, Fabi und ich. 😊

Osoyoos liegt an der kanadisch-US-amerikansichen Grenze ganz im Süden des Okanagan Valley. Dort gibt es die einzige heiße Wüste in ganz Kanada sowie einen der wärmsten Seen des Landes. Da das Klima eben entsprechend warm und heiß im Sommer ist, wächst hier auch wunderbar Wein. Deshalb steht für uns heute der Besuch eines Desert Centres sowie Weinkostung an.

Nach ca. 2 Stunden Fahrt bis zum Desert Centre genehmigten uns zuerst unseren mitgebrachten Lunch bevor wir über den Boardwalk durch die Wüste gingen und uns auf Infotafeln und im Centre über das Leben in der Wüste informierten. 🌵

Osoyoos Desert

Osoyoos Desert

Infotafel zur Osoyoos Desert

Kaktuse in der Osoyoos Desert




Danach ging´s weiter zu zwei Weingütern: NK´MIP in Osoyoos und Borrowing Owl in Oliver. Die Weine waren toll, aber teilweise auch sehr preisintensiv wie leider fast überall im Okanagan Valley beziehungsweise Kanada. Das ist schon irre, was man hier für eine Flasche Wein auf den Tisch legen soll. Aber gut, man gönnt sich ja sonst nichts. 😋🍷

NK'MIP Winery

Shop bei Borrowing Owl Winery

Borrowing Owl Winery


Dina, Fabi, ich, Freddy und Janet

Von Oliver aus ging es zurück nach Kelowna. Wir hatten abends noch ein schnelles Dinner vorbereitet und anschließend sind Freddy, Fabi und ich nochmal rüber zur Nachbars-Farm. Dort hieß es Dina und Timo schon wieder Goodbye sagen. Dina reist morgen weiter nach Calgary zu ihrem Onkel und von dort dann zurück nach Hause nach Belgien. Timo´s Zeit auf Yvette´s Farm ist auch zu Ende und er wird wieder zurück nach Deutschland gehen. Dina werde ich hoffentlich irgendwann wieder in Europa sehen. Das haben wir uns zumindest fest vorgenommen.

Irgendwie verrückt, dass man so vielen lieben netten Leuten ständig "Auf Wiedersehen" sagen muss. Das ist wirklich hart an einer Reise wie dieser. Denn morgen steht dann auch schon der nächste Abeschied bevor: Freddy macht sich auch den Weg nach Vancouver sowie Vancouver Island und dann geht´s zurück nach Deutschland, damit er im September mit seiner Ausbildung in Berlin anfangen kann.

Bevor es aber soweit sein sollte, gab´s zuerst nochmal eine letzte "Basement Party" sowie einen letzten großen Eisbecher mit Freddy und Fabi. Ein Eisbecher am Tag war schon eine liebgewonnene Tradition der beiden, die ich liebend gerne aufgeriffen habe. I 💛 ice cream!

Ice cream lovers :)



10.08.2017 – Donnerstag – Kelowna

Heute stand außer der Verabschiedung von Freddy nichts besonderes auf dem Plan. Wie jeden Morgen ging der Tag mit Yoga los und es musste wieder eines der Studios für Gäste hergerichtet werden sowie der Pool gereinigt und Unkraut gejätet werden.

Noch kurz vorm Lunch machte sich dann Freddy auf den Weg. Er war heute morgen noch mal richtig fleißig und hat sich unter anderem ein letztes mal um die Hühnchen gekümmert. Fabi und Freddy haben sich richtig gut verstanden. Er wird seinen Kumpel bestimmt vermissen. Wenn man über einen Monat zusammen lebt und so viel Zeit verbringt, fällt der Abschied noch schwerer. Selbst ich war ja schon traurig und das obwohl ich Freddy erst seit ein paar Tagen kannte.

Abends haben Fabi und ich zusammen das Dinner vorbereitet und zum ersten mal zu viert mit Janet und Rainer gegessen. Schon komisch ... so viele Hallo´s und Tschüss´ in wenigen Tagen. 😢

Dinner



11.08.2017 – Freitag – Kelowna

Heute war ich wieder zum Chicken-Wake-up-call eingeteilt. Hach, das frühe Aufsstehen hatte ich bisher nicht wirklich vermisst. Es hatte schon was für sich, wenn man bis 8 oder 9 Uhr schlafen konnte, aber das ist hier in Kelowna Fehlanzeige. 😂

Erst recht heute .... es sollte ein geschäftiger Tag werden. Da Rainer heute morgen schon auf Tour war und Janet auch zu tun hatte, fiel Yoga aus. Fabi und ich kümmerten uns stattdessen nach dem Frühstück direkt um die Studios und bereiteten bereits mittags unser Dinner vor. Es sollte nämlich Hühnchen geben und das sollte stundenlang im Ofen in einer Sauce vor sich hingaren. Das Hühnchen hatten wir übrigens nicht selbstgeschlachtet, sondern im Supermarkt gekauft. Unsere Hühnchen sind erstmal nur dazu da, um Eier zu legen. 🐥

Nach unserem Lunch ging´s mit den täglichen Aufgaben weiter und gegen Abend hatten wir noch Salate fürs Dinner zubereitet. Für heute waren Gäste angekündigt. Freunde von Janet und Rainer waren mit ihren zwei Kids eingeladen. Die Zwillinge von Vanessa und Gill wollten unbedingt im Pool baden und so kam´s dann, dass sogar Janet und Rainer ins kühle Nass mit den zweien sprangen. Zum Baden hatten die zwei bisher noch nie Zeit.

Fabi und ich beschäftigen uns später auch noch ein bisschen mit den zwei Mädels, aber glüclicherwise hatten wir auch eine gute Ausrede, um nach dem Dinner bald zu verschwinden. Fabi`s Freund Phillip ist heute auf Yvette´s Farm angekommen und wird dort die nächsten Tage mithelfen. Fabi wollte ihn natürlich begrüßen gehen und ich bin auch gleich mitgegangen. So haben wir den Abend mit Phillip und Hana bei einer weiteren kleinen "Basement Party" verbracht. Die zwei Jungs werden am Sonntag zusammen auf einen Road Trip nach Vancouver und Whistler gehen und wollten dafür noch einiges gemeinsam planen und buchen.

(Heute gibt es leider keine Fotos)



12.08.2017 – Samstag – Kelowna - Mill Creek

Nach Yoga, Frühstück und den üblichen Aufgaben wie Housekeeping, Swimming Pool reinigen und ein bisschen Gartenarbeit hatten Fabi und ich heute auch noch eine Spezialaufgabe zu erledigen. Fabi hatte gemeinsam mit Freddy damit schon angefangen und es galt daran weiter zu arbeiten. Neben dem offiziellen Hauseingang gibt es eine Pergola, die neu gestrichen werden soll. Die Vorarbeiten mussten dafür aber erst einmal gemacht werden.

Mit Fabi durfte ich deshalb heute auf den Leitern herumturnen und die Farbe mit einem Spachtel entfernen. Ein ganz schön anstrengender Job in der Hitze. Ich fühlte mich bei der Kletteraktion auf der Leiter dank der Höhe genauso unwohl wie Fabi, was ich irgendwie beruhigend fand. Glücklicherweise ist keiner von der Leiter gepurzelt und dank flotter Musik und interessanten Gesprächen ging die zeit auf Flott um.

Die Schwarze Witwe, die in der Ecke bei der Pergola noch bis vor ein paar  Tagen saß konnten wir auch nicht mehr entdecken. Irgendwie unheimlich ... Spinnen sind ja nicht wirklich meine Lieblingstiere. 

Zur Entspannung ging´s nach Feierabend in den Mill Creek. Dieser liegt fußläufig ganz in der Nähe von Janet´s und Rainer´s Haus und noch näher an Yvette´s Farm. Mit Fabi und unserem Hund Hanni ging´s deshalb zuerst zu Yvette rüber. Dort haben wir Phillip abgeholt und sind zusammen zum Mill Creek gelaufen. Es gibt dort einige schöne Stellen, bei denen sich das Wasser des Baches staut und sogar den ein oder anderen kleinen Wasserfall. Wir wollten dort ein bisschen schwimmen gehen.

Doch ich musste bald feststellen, dass das mit dem Schwimmen relativ ist. Das Wasser ist eisig kalt und nur dank der Hitze draußen einigermaßen aushaltbar. Aber nach knapp 10 Minuten herumgeplansche musste ich doch wieder raus. Phillip wollte unbedingt vom Felsen neben dem Wasserfall herunterspringen. Denn Freddy und Fabi hatten das auch schon gemacht und ihm davon erzählt. Gesagt getan ... er ließ sich durch nichts abhalten und sprang mutig ins eiskalte Wasser. Das war auf jeden Fall eine ordentliche Abkühlung. 😅

"Planschbecken" von oeben im Mill Creek

Wasserfall im Mill Creek


Abends waren Janet und Rainer zum BBQ bei Freunden eingeladen. Fabi und ich hatten sturmfrei und so machten wir uns TK-Pizza und belegten diese zusätzlich mit allem möglich Frischem was der Kühlschrank so hergab. Eine der besten Pizzas überhaupt war das am Ende. Zur Feier des Tages, da es heute Fabi´s letzter Abend in Kelowna war, hatte ich meine Weinflasche von unserer Weintour aufgemacht. Janet hatte uns zudem einen Film bei Netflix spendiert und so guckten wir zusammen "into the wild". Über den Film hatten Fabi und ich uns vor kurzem beim Putzen unterhalten und da ich ihn bisher noch nie gesehen hatte, war es heute endlich so weit. 🍕🎥

Pizza & Wine

Der Film ist ganz schön emotional, vor allem da wir beide Road Trips hinter uns hatten und ich dieses Jahr auch noch in Alaska war. Tränen ließen sich da nicht verdrücken. Aber gut, wenn´s dem "partner in crime" ähnlich geht. 😢😂

Zum Filmende schlug dann noch Phillip bei uns auf. Er brachte Kaiserschmarn mit und wir pimpten den mit Eis, Früchten, Schokolade & Co. auf. So gab´s nochmal einen letzten leckeren Eisbecher gemeinsam mit Fabi.



13.08.2017 – Sonntag – Kelowna 

Heute hatten ich wieder Hühnchen Dienst und so hieß es früh aufstehen. Dank des ersten kurzen Regens seit ich hier bin, hatte ich heute zum ersten mal eine klare Sicht auf die Hügel rund um unser Anwesen. Die Tage zuvor war es im Tal immer aufgrund der Waldbrände verraucht. Man konnte nun umso mehr sehen, wie schön es im Okanagan Valley ist.

Ausblick von unserem Anwesen

Janet´s & Rainer´s Haus

Spot for sunset beers :)

Yvette´s Farm (unsere Nachbarn) sowie unser Garten

Yoga und Frühstück gab es heute wie gehabt und dann war ich mit Bewässern der Blumen und Bäume beschäftigt. Fabi zeigte mir nochmal sicherheitshalber alle Blumenkästen, Bäumen und Pflanzenbeete, damit ich keine vergesse. Ich hatte mir davon auch eine kleine Skizze gemacht, weil alles über das ganze Areal verstreut lag.

Gegen Mittag kam dann auch schon unser neuer wwoofer Michael angereist. Janet hatte ihn vom Bus abgeholt. Fabi führte ihn über das Grundstück und erklärte grob ein paar Dinge. Die genaue Einweisung überließ er später mir, da er noch packen und alles herrichten musste.

Nach einem Lunch zu fünft hieß es für uns dann Abschied von Fabi nehmen. Habe ich schon erwähnt, dass ich Abschiede langsam nicht mehr leiden kann? 😢

Wer weiß vielleicht sehen wir uns nochmal irgendwo in Kanada oder nächstes Jahr im Schwabenländle. In Gesprächen mit Fabi bin ich doch glatt wieder ein bisschen in meinen badischen Dialekt gefallen und das obwohl er aus dem Schwäbischen kommt und sich auch redlich bemüht Hochdeutsch zu sprechen. Schon witzig, wie nah man sich gleich jemanden fühlt, wenn er "dieselbe Sprache" spricht. Es ist immer wieder witzig sich mit Leuten über Dialekte zu unterhalten. Die Kombi aus Freddy aus Berlin, Fabi aus Göppingen und mir aus dem Schwarzwald fand ich schon drollig und dann kam auch noch Rainer aus Schleswig-Holstein mit seinem Dialekt dazu. 😂

Damit keiner nach dem Abschied lange Trübsal blasen muss und Michael auch gleich etwas von der Gegend kennenlernt, sind Janet und Rainer mit Michael und mir heute wieder zum Mission Creek zum Radeln gefahren. So konnte ich Michael auch schon ein bisschen kennenlernen und Bewegung an der frischen Luft kann ja auch nie schaden.

Zum Dinner gab´s heute Würstchen vom BBQ mit Salaten sowie einen Eisbecher zum Dessert. Abends müssen wir uns auch nochmal um die Hühner kümmern. Dies hatte bisher immer Freddy oder Fabi übernommen. Ab heute ist das meine beziehungsweise Michaels Aufgabe. Deshalb habe ich die Tour gleich zur Einweisung genommen. Abends gehen die Hühnchen nach Sonnenuntergang immer von alleine in den Stall zurück. Wir müssen dann nur sicherstellen, dass die Türen wieder sicher verschlossen sind, damit sich kein Fuchs oder Koyote in den Hühnerstall veriiren kann.

Um die Hühner kümmern wir uns tagsüber auch noch ein bisschen. Das läuft vormittags und nachmittags meist nebenbei. Wir holen nach dem Frühstück die gelegten Eier aus den Nestern und bringen Küchenreste als Futter vorbei. Wasser und das normale Hühnerfutter muss auch regemäßig aufgefüllt werden. Erst recht bei der Hitze muss man 2-3 mal täglich die Wasserschalen auffüllen. Den Hühnerstall muss man einmal im Monat ausmisten. Das hatte freundlicherweise Freddy nochmal erledigt bevor er gefahren ist. So komme ich vermutlich um die Nummer herum. 🐥

Nach getaner Abend habe ich dann abends nochmal mit Tanja telefoniert, um sie über die letzten Erlebnisse zu informieren und von ihr zu erfahren, wie es bei ihr und Romina auf Vancouver Island läuft. Bei ihrem Farmstay lief es leider nicht wirklich Bombe. Ich konnte ihr als mögliche Alternative den Kontakt von Derek vermitteln. Derek hatte ich im Februar auf meinem Flug von Frankfurt nach Calgary kennengelernt. Er hatte mir damals gesagt, dass ich mich bei ihm melden solle, wenn ich nach Vancouver Island komme, denn da wohne er und er hätte auch eine Freundin, die in der Regel im Sommer immer Helfer auf ihrer Farm brauche.

Ich habe ihn kurzerhand angeschrieben und auch direkt die positive Rückmeldung erhalten, dass er seine Freundin direkt anschreiben hätte und dass er davon ausgehe, dass meine zwei Freundinnen bei ihr unterkommen könnten. Hach, wie schön ist das denn, wenn man tolle Leute hier kennenlernt und sich so toll aushelfen kann?! Tanja kann anderntags alles regeln, aber für heute Nacht hätten wir schonmal (fast) eine Sorge weniger. 😊

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