Sonntag, 15. Oktober 2017

Von Alaska zurück in die Rocky Mountains

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19.07.2017 – Mittwoch – Anchorage – Seattle - Edmonton

Mein Alaska-Abenteuer geht heute zu Ende. Nachdem ich sehr früh aufgestanden bin, ging´s mit dem Shuttle-Bus direkt zum nahegelegenen Flughafen. Von Anchorage in Alaska führte mich mein Weg aber erst nochmal kurz nach Seattle in Washington State bevor es endgültig zurück nach Kanada und zwar nach Edmonton in Alberta ging.

Der Flug mit Alaska Airlines war wunderbar. Der Service war top und eine wunderbare Sicht von oben auf Vancouver Island und die Küste gab´s auch noch dazu. Wie schön, dass in Kanada die dunklen Wolken größtenteils verschwunden waren und man von oben alles so herrlich sehen konnte. Ab Seattle ging es in einer kleinen Maschine weiter und wir konnten herrlich den Mount Baker und Mount Rainier sehen. Traumhaft schön!

Blick auf Mt. Baker

Blick auf Mt. Rainier

Seattle von oben


In Edmonton angekommen, ging´s zuerst zur Mietwagenstation: das Gefährt der nächsten zwei Wochen für den Road Trip mit Wiebke abholen. Wie aufregend! Das Auto ist ganz schön groß und ich bin froh, dass ich erstmal nur knapp 20 Minuten Fahrt vor mir habe. Hinzu kommt noch ein bisschen Alkohol, dank dem Gläschen Wein, den die charmanten Stewardessen kostenfrei ausgeschenkt hatten. Ich hatte ganz vergessen, dass ich ja später noch Autofahren musste. 

Unser Mietwagen

Die nächsten zwei Nächte werde ich bei Chad und Jade in Edmonton verbringen. Die zwei haben mich eingeladen nicht nur einen Teil ihrer Campingausrüstung für den Road Trip auszuleihen, sondern auch noch bei Ihnen zu übernachten. Das Angebot habe ich sehr gerne angenommen. Kennengelernt habe ich die zwei vor einigen Wochen auf der Buffalo Ranch in Golden. Wir sind seitdem in Kontakt geblieben und es zeigt sich mal wieder für was es alles gut sein kann, wenn man locals kennenlernt.

Kaum hatten wir drei uns begrüßt und Jade mir noch eine kurze Führung durch das schnuckelige Reihenhaus gegeben, ging es auch schon weiter. Denn heute Abend stand eine „Art Night“ auf dem Programm.

Jade geht regelmäßig zu Kunstveranstaltungen und hatte mich gefragt, ob ich darauf vielleicht Lust hätte. Der Kunstabend fand bei einer Freundin von Jade statt. Jamie gibt regelmäßig Kunstkurse für Anfänger im Hause ihrer Tochter Lindsey. Jade und Chad hatten den Kurs bereits zwei Mal besucht und heute durfte ich sie begleiten.

Unsere Aufgabe für heute Abend war es ein Portrait eines Indianer Pferdes zu malen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das so gut hinbekommen und es dazu noch so viel Spaß machen würde. Man könnte glatt auf den Geschmack kommen, so etwas öfters zu machen.

Am Ende des Abends sollten wir alle noch gegenseitig erraten wer welches Portrait gemacht hatte und es gab Zeit für das ein oder andere Gruppenfoto. Die Runde war super nett und der Abend ging flugs vorbei. Nachdem wir vorher nichts gegessen hatten, ging es für uns drei im Anschluss erstmal zum Drive Thru von „McDonalds“. Chicken Wings und Pommes von McDonalds hatte ich zuvor ewig nicht mehr gegessen – aber was tut man nicht alles, wenn man Kohldampf hat und es nicht allzu viele Alternativen gibt.

Unsere "Tafel" (photo credit: Jamie)

Unsere "Tafel" (photo credit: Jamie)

Fleißig am Werkeln (photo credit: Jamie)

Fleißig am Werkeln (photo credit: Jamie)

Ergebnis unserer Paint Night (photo credit: Jamie)

Our art work - me, Chad & Jade (photo credit: Jamie)



20.07.2017 – Donnerstag - Edmonton

Den heutigen Tag starteten Jade und ich ganz entspannt mit einer großen Tasse Kaffee. Anschließend sind wir gemeinsam zum Supermarkt gefahren. Chad musste heute arbeiten, deshalb war er nicht mit von der Partie. Im Supermarkt haben wir uns für einen Brunch eingedeckt, bevor wir später in einer dreiviertel Stunde zum Elk Island National Park gefahren sind.

Dort kann man angeblich ganz toll Elche sehen und ich wollte mir das natürlich nicht entgehen lassen. Leider haben wir keinen einzigen Elch zu Gesicht bekommen – weder im Park noch davor, wie mir auch als Geheimtipp berichtet wurde. Schade auch, dafür gab es einen Büffel zu Bestaunen. Was auch nicht schlecht war, denn schließlich habe ich dank der Büffel Jade & Chad kennengelernt.

Unser spätes Frühstück beziehungsweise frühe Mittagessen haben wir am See auf einer Parkbank vertilgt. Anschließend gab es noch einen kleinen Spaziergang bevor es zurück in die Stadt ging.

Büffel im Elk Island NP

Im Elk Island NP

Denkmal im Elk Island NP

Kleines Freilichtmuseum im Elk Island NP

Jade lotste mich zum „MEC“-Store, wo ich ein Zelt und einen Rucksack für den Camping Trip mit Wiebke ausleihen wollte. Die zwei Teile hatte ich vorab telefonisch reserviert und konnte beides geschwind abholen. Was auch gut war. Der Laden ist brandneu und sah so verlockend zum Einkaufen aus. Gut, dass wir dafür kaum Zeit hatten.

Zurück ging´s erstaunlich flott – trotz Feierabendverkehr. Zuhause angekommen, haben wir nur kurz die Autos getauscht und Chad ist mit uns zusammen wieder in die Innenstadt gedüst. Heute Abend findet nämlich das Food Festival „Taste of Edmonton“ statt. Diverse Restaurants und Imbissbuden zeigten dort ihr Können. Wir konnten dank kleiner Portionen mehrere Gerichte ausprobieren. Ein Gewitter zog später herauf und auf dem Rückweg fing es an zu stürmen, es wurde plötzlich pechschwarz und fing wie aus Kübeln zu regnen an. Wir sind genau im richtigen Moment aufgebrochen.

Ein bisschen zu tun hatten wir heute Abend auch noch. Chad wollte mir noch ein paar Dinge seiner Camping-Ausrüstung ausleihen, so dass wir gemeinsam eine Weile beschäftigt waren, alles zusammenzusuchen. Nun sind Wiebke und ich fast perfekt für den Trip ausgestattet. Der Rest, der noch fehlte, musste anderntags bei „Canadian Tire“ beschafft werden.

Mabel, Jade & Chad´s Katze
 


21.07.2017 – Freitag – Edmonton – Red Deer - Canmore

Nach einem Kaffee zum Frühstück mit Jade hieß es Packen. Gegen späten Vormittag bin ich dann nach einem Zwischenstopp für letzten Besorgungen bei „Canadian Tire“ nach Red Deer gedüst, um dort Wiebke abzuholen. Die Fahrt dorthin war relativ kurz, aber recht monoton, denn es ging einfach schnurrgerade auf dem Highway für anderthalb Stunden gen Süden.

Wiebke habe ich vor einigen Wochen über die Work-and-Travel-Faeebook-Gruppe kennengelernt. Sie hatte in einem Post nach einem Travel Buddy für einen Road Trip durch die Rocky Mountains gesucht und da ich jemanden für meine geplante Wanderung zum Berg Lake gesucht hatte, kam ihr Post wie gerufen. Nach ein paar WhatsApp-Nachrichten und Skype-Telefonaten war schnell klar, dass wir beide den Trip zusammen in Angriff nehmen werden und es ging fleißig ans Pläne schmieden sowie Mietwagen und Unterkünfte buchen.

Wiebke war 6 Monate in einer Gastfamilie in Red Deer als Au Pair. Ihre gesamte Gastfamilie durfte ich bei meiner Abholung kennenlernen. Die fünf sind wirklich sehr süß und aufgeschlossen. Ihr Haus ist ein kleiner Vorstadttraum. In einer typischen nordamerikanischen Vorstadtsiedlung besitzen sie ein riesiges Haus inklusive zwei großen Autos und Trailer für die Wochenendtrips.

Der Abschied rückte aber doch unweigerlich näher, denn wir wollten ja noch ein Stücken Wegstrecke zurücklegen. Nach ein paar letzten gemeinsamen Familienfotos ging´s los. Natürlich kullerten ein paar Tränchen und ich war auch schon ganz ergriffen von der Stimmung – immer diese Verabschiedungen. Das scheint dieser Tage gar nicht mehr aufzuhören.

Gut, dass wir uns schnell ablenken konnten. Wiebke wollte mir noch ein bisschen was von Red Deer zeigen. Viel gibt es da allerdings nicht zu sehen, aber das weiß scheinbei sowieso jeder Kanadier. Wir besuchten zusammen die Shopping Mall, DER Sightseeing Punkt schlechthin in der Stadt. Nach einer Poutine zum Lunch und einem kurzen Bummel durch die Mall, ging es weiter zum Sylvan Lake.

Der Sylvan Lake liegt ein bisschen außerhalb von Red Deer. Bei gutem Wetter wäre er ein tolles Ziel, leider ist es sehr windig, aber wir lassen uns nicht abhalten und essen trotzdem ein Eis und gehen ein bisschen an der Uferpromenade entlang. Mir gefällt´s und ich bin froh noch ein bisschen von Red Deer und der Umgebung kennengelernt zu haben. 

Am Sylvan Lake

Am Slyvan Lake

Vom See aus geht´s dann auf direktem Weg weiter über Calgary nach Canmore. In Canmore haben wir uns für die nächsten drei Nächte im „The Hostel Bear“ eingebucht. Wir checken ein und machen auch gleich schon mit unseren netten Zimmernachbarinnen Theresa und Kati aus Deutschland Bekanntschaft.

Nach einem kurzen Besuch beim örtlichen Supermarkt, kochen wir unser ersten gemeinsames Dinner in der Hostelküche. Das klappt doch schon alles wunderbar und wie am Schnürchen.


*** Unsere Route durch die Berge findet sich als Übersichtskarte auf einem separaten Reiter ***

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