Mittwoch, 4. Oktober 2017

GoNorth Road Trip - Denali National Park

12.07.2017 - Mittwoch - Denali National Park


Unser Start in den heutigen Tag war zur Abwechslung mal richtig früh, denn wir hatten uns zwei Plätze im Shuttle-Bus zum Wonder Lake im Denali National Park gebucht. Die Abfahrtszeit war für 6:45 Uhr veranschlagt. Mit unserem gut gelaunten Busfahrer Wyan ging es pünktlich los und nach knapp 5 Stunden Busfahrt sollten wir dort auch ankommen.

Allerdings ist nicht das Ziel das Highlight auf dieser Tour sondern der Weg, die Landschaft und vor allem die Tiere, die man am Wegesrand sehen kann. Wir waren heute besonders glücklich und konnten unter anderem diverse Karibus, zwei Wölfe, viele Dall Schafe, acht Grizzlybären und eine Elchkuh sehen.

Ein Karibu rannte auf unserer Rückfahrt wie verrückt eine Wiese hinunter. Das war faszinierend zu beobachten. Unsere Busfahrerin auf der Rücktour, Wendy, meinte schon einen weiteren Wolf dahinter zu vermuten. Wieso das Karibu wie vom Hafer gestochen durch das Heidekraut und über unseren Fahrweg ran, war leider am Ende nicht auszumachen. Einen Wolf hatte es jedenfalls nicht im Schlepptau.

Wölfe kann man hier nur ganz, ganz selten. Dass wir direkt einen morgens und dann nochmal einen auf unserem Rückweg gesehen haben, war auch für unsere Busfahrer ein unglaublich tolles Erlebnis. 🐺

Grizzlybären gibt es hier zuhauf. Nichtsdestotrotz ist es ein super Erlebnis die Tiere in freier Wildbahn beobachten zu können. 🐻

Eine Elchkuh gab´s auch noch zu sehen. Leider keinen Elchbullen. Aber man will ja nicht merken. Bei der tollen Ausbeute an Tieren, die wir an dem heutigen Tag zu Gesicht bekommen haben.

Elchkuh

Dinosaurier-Fußabdruck - Größenvergleich

Elchgeweih - Größenvergleich

Denali Natioanl Park

Am Wegesrand

Panorama im Denali Natioanl Park

Unser Bus
Karibu im Denali Natioanl Park

Elch - Größenvergleich

Denali Quilt

Eigentlich sollte man mittig Mt. Denali sehen können


Unsere Mittagspause verbrachten Roman und ich am Wonder Lake. Wir hatten uns dafür ein vermeintlich ruhiges Plätzchen ausgeguckt, aber wie das so ist. Kaum ist ein Bus angekommen, tummeln sich auch in der Wildnis die Menschen, um die besten Plätze. Neben uns nahm – oh Wunder – eine deutsche Reisegruppe Platz. Leider entsprachen dabei manche so richtig dem deutschen Klischee eines nörgelnden Pauschaltouristen. Das war echt der Knaller, was die Leute ihrem armen Reiseleiter alles Negatives zu berichten hatten. Für uns als stille Zuhörer durchaus mit Entertainment-Charakter. Unter anderem wurde darüber diskutiert, dass diese Bustouren im Denali National Park doch viel zu kommerziell seien und sie mit dem Massenaufgebot an Leuten nicht gerechnet hätten.

Zugebenermaßen hat uns das auch überrascht, aber irgendwie muss man den vielen Leuten, die den Park sehen wollen, ja Rechnung tragen. Die Lösung allen Personen Zutritt zu ermöglichen, die in den bereitgestellten Busen Platz haben, ist dafür nicht die schlechteste. So kann kontrolliert werden wie viele Leute im Park sind und es fahren keine Privat-PKW´s durch den Park und stören gegebenenfalls die Tiere.

Der Reiseleiter tat uns trotzdem total leid. Für den Massentourismus kann er wirklich nichts. Roman und ich wollten uns dieses Gezeter zum einen nicht länger anhören und zum anderen zu unserer geplanten Wandertour starten. Nach nur wenigen Schritten kamen wir mit dem netten Reiseleiter aus dem Allgäu ins Gespräch, der für Wigwam Reisen arbeitet und sich ein bisschen Luft verschaffen wollte, in dem er einige Schritte alleine zu Fuß ging. Bei uns konnte er erstmal Dampf ablassen und hat uns von den „Problemen“ seiner Reisegruppe erzählt. Schon verrückt was manche für eine tolle Luxusreise unternehmen, dabei tolle Dinge erleben und viel Glück mit dem Wetter und tollen Tierbegegnungen haben und trotzdem noch unzufrieden sind.

Umso besser gelaunt starten Roman und ich dann zu unserer Wanderung. Denn wir genießen unserem Trip und sind froh, dass wir keine nörgelnde Gruppe um uns herumhaben und uns immer einig sind was die geplanten Programmpunkte auf unserer Route angeht. Glücklich sind wir sowieso die Reise machen zu können und wissen es sehr zu schätzen, was wir für eine tolle Reise bereits hinter uns haben und was wohl noch alles vor uns liegt.

Unsere heutige Wanderung entlang des „Mc Kinley Bar Trail“ führt uns in knapp 3 h 40 min über 9,8 km vom Wonder Lake zum Fluss. Die Steigung ist kaum nennenswert, aber wurde dank Romans Sport Uhr trotzdem mit 90 m dokumentiert. Der Weg führt uns durch unterschiedliche Vegetationszonen. Zuerst durch Heidekraut und über ein kleines Moor, dann durch einen lichten und später dichten Wald. Es sind auch noch ein paar andere Wanderer unterwegs, aber trotzdem wenig genug, um es ab und an doch etwas unheimlich zu finden. Man kann ja nie wissen wo der nächste Grizzlybär am Beerenstrauch mümmelt.

Tiere haben wir unterwegs dann so gut wie keine gesehen. Darüber sind wir nicht unbedingt böse, denn manchen möchte man so auf freier Fläche nicht unbedingt begegnen.

Am Wonder Lake angekommen

Wonder Lake

Roman am Startpunkt unseres Trails

Auf Wanderschaft

Am Ziel angekommen

Sumpflandschaft entlang des Trails

Boardwalks

Unsere Busfahrt führte uns nach knapp 5 Stunden Fahrtzeit gegen 21 Uhr wieder zurück zum Ausgangspunkt am Visitor Center. Unsere Busfahrerin Wendy war sehr unterhaltsam und hatte mehr oder weniger die ganze Fahrt über Geschichten zu erzählen. Unter anderem auch diverse zu Bären und Co.


Man beachte die Sonnenstunden!

Denali Natioanl Park

Denali Natioanl Park

Entlang des Weges

Karibu

Wolf

Danach hieß es erstmal einen Stellplatz für die Nacht finden, denn wir wollten nicht nochmal auf dem teureren Campground stehen. Dank unserer Begegnung auf dem Denali Highway mit einem Kanadier aus Vancouver Island wussten wir einen kostenlosen Übernachtungs-Spot direkt am Highway und am Fluss. Diesen haben wir aufgesucht und so unser Lager bei Meile 221 aufgeschlagen. Nicht der schlechteste Ort für ein spätes Dinner und einen schönen Sonnenuntergang. Morgen geht´s dann nochmal mit dem Bus in den Park. Bis dahin träumen wir von Bären, Elchen & Karibus.
Unser Stellplatz am Fluß


Dinner Time



13.07.2017 – Donnerstag – Denali National Park – Byers Lake

Mit unserer Busfahrer Ryan ging es heute in knapp 4 Stunden bis zum Eilson Visitor Center. Dort haben wir zwar gestern auch schon für eine halbe Stunde gestoppt, aber für weitere Erkundungen war keine Zeit. Im Visitor Center kann man sich zu der Flora und Fauna informieren und unter anderem Information zum Bergsteigen des Mt. Denali erhalten. Hierzu gibt es ein sehr interessantes Video „Climbing Mt. Denali“, welches man auf Nachfrage anschauen kann. Das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Erst recht, weil der Berg auch auf Romans Wunschliste recht weit oben steht.

DEN Berg, welcher dem Nationalpark seinen Namen gibt, haben wir leider weder gestern noch heute gesehen. Voller Hoffnung waren wir eigentlich auch gestern schon, weil die Wetteraussichten dafür recht gut angekündigt waren. Aber dank den Waldbrände im Yukon und dem Qualm, der sich mit dem Wind verbreitet, lag der Denali die ganze Zeit hinter einem Dunstschleier. Grämen darf man sich deshalb nicht, denn die Aussichten den Berg zu sehen, liegen eh nur bei ca. 30 %.

Der Park ist auch so spektakulär genug. Die Landschaften sind so abwechslungsreich und die Tierwelt ist faszinierend. Damit wir diese noch besser kennenlernen können, sind wir mit Emily, einem Park Ranger, zu einer geführten Wanderung aufgebrochen. Sie hat uns ganz ausführlich die Pflanzen entlang unseres kleinen Trails erklärt und uns viel zu den hier lebenden Tieren berichtet. Insgesamt waren wir knapp 2 Stunden mir ihr unterwegs, haben 300 Höhenmeter erklommen und 2,53 km absolviert. Ein schöner Hike zum Bergkamm hoch überm Tal. 

Man beachte die Sonnenstunden!
Elchgeweih mit Story

... und das ist die dazugehörige Geschichte

Am Wegesrand ...

...

... wachsen ganz viele Blumen

Undn immer wieder kann man keinen Mt. Denali sehen

Am Wegesrand

Info zu den Bergsteigern am Mt. Denali


Mit unserem Bus-Shuttle und unserem Fahrer Bear, der tatsächlich ein bisschen wie ein Bär aussieht, ging es dann wieder knapp vier Stunden zurück zum Ausgangspunkt. Wir waren heute zur Abwechslung mal nicht ganz so spät dran und kamen gegen 18 Uhr an.

Unsere Ausbeute an Wildlife war auch nicht zu verachten, aber nicht ganz so divers wie gestern: Karibus, Dall Schafe und sieben Grizzlybären! 🐻

Mamabär mit zwei Babybären, eigentlich waren es sogar drei

Denali Natioanl Park

Denali Natioanl Park

Am Wegesrand

Karibu

Ein Grizzlibär ...


... er kommt langsam näher ...

... und lässt sich von unserem Bus überhaupt nicht stören
Nach unserem Park-Besuch ging es erst zum Sprit tanken und dann zur allabendlichen Stellplatzsuche. Da es noch nicht allzu spät war, haben wir beschlossen noch ein bisschen Strecke zu machen und sind den Park Highway bis zum Byers Lake vorgefahren.

Am Byers Lake haben wir mal wieder ein Campfire entzündet und zum Dessert s’mores gegrillt. Vorm Schlafengehen ging es noch zu einem Spaziergang am Ufer des Byers Lake. Wenn das Wetter hält könnten wir sogar morgen früh Kajaks ausleihen und ein bisschen paddeln gehen. Eigentlich kann man vom See aus auch den Denali sehen. Mal sehen, ob das mit dem Berg und uns noch was wird.



14.07.2017 – Freitag – Byers Lake – Talkeetna - Wasilla

Leider hielt das Wetter doch nicht und es fing nachts zu regnen an. Somit fiel der Paddelausflug mal wieder sprichwörtlich ins Wasser. Eine Chance den Berg zu sehen, haben wir dann wohl heute auch nicht. Wir geben es aber noch nicht ganz auf und fahren spontan noch nach Talkeetna.

Talkeetna ist DAS Bergsteigerdorf, um den Mt. Denali zu erklimmen. Dafür fährt man nämlich nicht nach Denali Village sondern hier her. Hier gibt es Flugfirmen, die einem mit einer kleinen Maschine auf einen Gletscher in der Nähe fliegen und, von wo man die Besteigung in Angriff nehmen kann.

Um nach Talkeetna zu kommen, muss man vom Park Highway abzweigen und eine lange Stichstraße entlangfahren. Der Umweg hat sich für uns gelohnt. Auf dem Weg dorthin konnten wir beispielsweise bei der lokalen Brauerei "Denali Brewing Company" unsere Bierpulle auffüllen und durch den kleinen Ort bummeln. Die Sonne kam auch wieder heraus und es ist angenehm warm. Theoretisch kann man von hier aus auch den Mt. Denali sehen, aber uns bleibt dieser Anblick leider auf dieser Reise verwehrt. Vielleicht ein Grund mal wieder zu kommen.

Dass der Ort so touristisch ist, hätten wir allerdings beide nicht gedacht. Es reiht sich ein Souvenirladen an den anderen und das Ganze wirkt schon fast surreal, wenn man bedenkt, was die Bergsteiger am Berg erleben. Die müssen sich ja wie auf einem anderen Planeten füllen, wenn sie nach mindestens 2 Wochen am Berg in Eis und Schnee wieder zurückgeflogen werden.

Dass das ganze Unterfangen auch nicht gerade ungefährlich ist, kann man auf dem örtlichen Friedhof eindrücklich sehen. Dort gibt es diverse Gedenktafeln für verstorbene und abgestürzte Bergsteiger. Das ist schon etwas beklemmend mitanzusehen.


Elch

Impressionen von Talkeetna

Impressionen von Talkeetna

Impressionen von Talkeetna

Impressionen von Talkeetna

Impressionen von Talkeetna

Impressionen von Talkeetna




Auf dem Rückweg machen wir noch einen kurzen Stopp beim Café „Flying Squirrel“, welches ich dank dem Namen schon ganz toll finde. Weiter geht es für uns dann bis nach Wasilla. Dort ist das Headquarter des berühmten Hundeschlittenrennens „Iditarod“. Wir werden ganz in der Nähe übernachten und morgens dort nochmal reinschauen, denn es gibt ein Museum und Schlittenhunde kann man dann auch sehen.

Wir verbringen den Abend mit einem Einkauf im Supermarkt und am Campground am Lake Lucille. Dieser ist offensichtlich nicht mehr ganz so gefragt und deshalb nicht gut in Schuss. Für unsere Belange tut es sich aber. Wir bleiben eh nur eine Nacht.

Wir haben heute einige Mühen das Campfire in Gang zu bringen, umso glücklicher sind wir, dass das Steak samt Folienkartoffeln doch noch was geworden sind. Zum Abschluss gibt´s dann nochmal s’mores zum Dessert ... die letzten auf unserer Tour. Den Abend beschließen wir wieder mit einem Spaziergang zum See. So lässt es sich aushalten.

Am Iditarod Headquarter


Lucille Lake bei Wasilla

Abendstimmung

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