15.07.2017 – Samstag – Wasilla – Girdwood - Whittier
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Ich mit Schlittenhundbaby Nr. 1 :) |
Von hier aus ging es für uns in Richtung Anchorage. Auf die
große Stadt hatten wir aber beide noch keine richtige Lust und so sind wir
flugs daran vorbeigefahren und haben eine kleine Sightseeingtour entlang des
Turnagain Arms gemacht. Entlang dieses Meeresarmes kann man wunderschön
Gletscher und mit viel Glück auch Wale sehen. So viel Glück war uns allerdings
nicht vergönnt.
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Entlang des Turnagain Arms |
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Impressen entlang der Straße |
Von hier ging es für uns weiter nach Girdwood. Wir wollten
dort mit der Seilbahn auf den Mount Aleysca hochfahren und dort wandern.
Allerdings war das mit den Wandermöglichkeiten am Berg heute etwas
eingeschränkt, denn es fand der Triathlon „
AlaskaMan“ statt und da die
Teilnehmer zweimal auf den Berg rennen mussten, waren die Trails größtenteils gesperrt.
Anstatt mit der Seilbahn hochzufahren, sind wir auf den Berg gewandert und mit
der Seilbahn anschließend kostenlos heruntergefahren. Nachdem wir die
Teilnehmer entlang des Highways entlangradeln haben sehen, war das fast schon
das mindeste was wir machen konnten. Ich fühlte mich jedenfalls aufgrund der
Leistung der vielen Teilnehmer mehr als motiviert und angestachelt zumindest
den einfachen Anstieg zu meistern.
Roman hatte bevor es allerdings zur Wanderung losgehen
konnte, schon ein Aha-Erlebnis der besonderen Art. Er musste nochmal kurz
zurück zum Parkplatz, weil er etwas vergessen hatte und dort wurde er von zwei
kleinen Bärenbabys am Straßenrand „begrüßt“. Die Bärenmama hielt sich
tiefenentspannt am anderen Ende des Parkplatzes auf. Die Park Ranger waren auch
schon da und warnten die Spaziergänger vor. Soviel zum Thema, dass es auch hier
überall Bären gibt und wir ohne Bearspray definitiv hier nicht loswandern
werden.
Die Wandertour war erst noch richtig anstrengend. Die Sonne
schien und es war heiß. Gegen Ende wurde es richtig steil – „Stairway to Heaven“
wurde ein Teilabschnitt benannt. Aber wenn man sich überlegt, dass die
Teilnehmer hier hochrennen, wollten wir uns lieber nicht beschweren. Der Sieger
ließ auch nicht lange auf sich warten und wir waren froh, rechtzeitig auf den
Berg gewandert zu sein bevor man den Teilnehmern im Weg herumläuft. Eine
wahnsinnige Leistung, was die Teilnehmer hier vollbringen müssen.
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North Face Trail |
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Überischtskarte Girdwood |
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Triathlet im Ziel |
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Ausblick von oben auf den Turnagain Arm |
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Elch im Garten der Alyesca Seilbahn |
Weil der Tag so schön ist und die Landschaft uns beide
begeistert, haben wir uns kurzerhand entschlossen doch noch nicht heute nach
Anchorage zu fahren, sondern einen Abstecher nach Whttier zu machen.
Whittier liegt von hier aus nicht weit weg. Das einzige, was
die Strecke etwas langwieriger macht, ist der Tunnel, der dafür befahren werden
muss. Autos und Zug teilen sich einen Tunnel, der nur einspurig befahren werden
kann. Es gibt deshalb Wartezeiten bevor man die Fahrt antreten kann. Die ist
wiederum echt spannend. Auf einer engen Trasse geht´s einmal durch den Berg.
Ich bin froh, dass ich nur Co-Pilot bin und nicht fahren muss. Da bekommt der
Begriff „Tunnelblick“ nochmal eine andere Bedeutung.
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Impressionen entlang der Straße |
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Impressionen entlang der Straße |
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Portage Glacier |
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Feuerwehrwagen vorm Tunnel |
Auf der anderen Seite angekommen, fahren wir einmal durch
den kleinen Ort und beschließen einen schönen Parkplatz für unser Dinner zu suchen.
Auf dem Parkplatz an der „Emerald Bay“ werden wir fündig. Sehr idyllisch, was
man allerdings von dem Ort überhaupt nicht behaupten kann. Entertainment
bekommt man hier überraschenderweise von den locals geboten. Deren Hobby
scheint es zu sein mit Autos und ATW´s hierher zu düsen, eine Runde zu drehen
und wieder davonzubrausen. Manche kommen auch immer wieder ... wie zwei Mädels
auf ihren ATW´s. Das war fast schon ein running gag ... kaum wegefahren, kamen
sie Minuten später wieder angedüst. Der Ort ist dank seiner Militärgeschichte
recht trostlos, da bleibt einem wohl nichts Anderes über als über die Straßen
zu düsen.
Nach dem Essen haben wir ganz kanadisch eine ausgeschriebene
Walking Tour durch den Ort mit dem Auto absolviert und die Stationen ganz faul abgefahren.
Welch trostloser Anblick die alten Militärgebäude abgeben. Sowas haben wir
vorher noch nie gesehen. Das ist fast schon wieder faszinierend.
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Emerald Bay |
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Sightseeing in Whittier - Buckner Building |
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Sightseeing in Whittier - Hodge Buiding |
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Sightseeing in Whittier - U.S. Army Headquaters |
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Sightseeing in Whittier - Cold Storage Facility |
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Sightseeing in Whittier |
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Unser Stellplatz mit Blick auf Whittier |
Übernachtet haben wir für umsonst auf dem Parkplatz vor der
Stadt, der auch als Campgroud ausgewiesen war. Eigentlich sollte man eine
Gebühr an den Hafenmeister entrichten, aber der war zum einen nicht mehr in
seinem Büro am Hafen anzutreffen und zum anderen gab´s neben dem
Schotterparkplatz gerade mal ein Plumpsklo und dafür soll man viel Geld bezahlen?
Das sparen wir uns lieber.
16.07.2017 – Sonntag – Whittier – Anchorage
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Ausblick auf den Turnagain Arm |
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Rehe |
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Schwarzbär |
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Impressionen von der Rückfahrt |
Von hier ging es für uns dann wieder am Turnagain Arm
entlang auf dem Seward Highway nach Anchorage. Auf dem Campground „
Shipcreek RV Park“ haben Monika und
Jochen uns schon ein Plätzchen freigehalten. Dies war auch zwingend notwendig,
denn der Campground war so gut wie voll. Monika und Jochen haben es sich hier
schon seit ein paar Tagen gemütlich gemacht und die Stadt bereits erkundet.
Für uns wird das heute nichts mehr mit dem Stadtrundgang,
denn wir müssen noch Wäsche machen und bis wir gekocht haben, geht´s schon ans
Packen, putzen und Camper aufräumen. Morgen ist nämlich Abgabetag und wir
müssen unser Zuhause der letzten Wochen wieder abgeben. Ein bisschen
melancholisch wird uns bei dem Gedanken schon. Wir haben uns in unserem Truck
Camper super wohl gefühlt.
17.07.2017 – Montag – Anchorage
Bevor wir unseren Wagen heute abgeben, düsen wir als erstes
zum Hotel „
Coast International“, um dort einzuchecken und unser Gepäck
anzuliefern. Wir stoppen direkt auf dem Rückweg bei unserer Verleihstation von
„GoNorth“, die praktischerweise direkt nebenan liegt. Da uns die nette
Mitarbeiterin sagt, dass wir eigentlich gar nicht mehr viel putzen müssen,
ersparen wir uns die für heute Vormittag geplante Großputzaktion und
beschränken uns auf Volltanken und Besenrein machen.
Die Abgabe bei „GoNorth“ verläuft reibungslos und nachdem
wir für unsere Zusatzkilometer wie erwartet aufgezahlt haben, ging´s gemeinsam
mit Monika und Jochen zu Fuß rüber zum Hotel. Dort müssen wir auf unseren
Zimmerbezug lange warten. Nach einmal kurz Frischmachen, sind Roman und ich mit
dem Bus in die Innenstadt gefahren.
In Downtown Anchorage gab´s nicht allzu viel zu sehen. Aber
wir waren ja dank Monika und Jochen schon vorgewarnt. Einen Bummel über die 4th
und 5th Avenue führte uns ins Shopping Center, wo wir direkt beim Outdoor-Laden
„Eddie Bauer“ und im „Apple Store“ zugeschlagen haben. In Alaska zahlt man
nämlich keine Steuern und so sind die Einkäufe hier besonders günstig.
Mit Monika und Jochen haben wir im Hotel-Restaurant „Pipers“
zu Abend gegessen. Nach dem reichhaltigen Essen gab´s noch einen
Abendspaziergang entlang des Sees, der als Wasserflugzeug-Landebahn genutzt wird.
Wasserflugzeuge haben wir dort tatsächlich zuhauf gesehen. Unseren Abend konnten
wir so entspannt ausklingen lassen und nochmal in Erinnerungen an die vielen
Stationen unserer Reise schwelgen.
18.07.2017 – Dienstag – Anchorage
Nach einem gemeinsamen und sehr ordentlichen Frühstück mit
Pancakes, Bacon und Würstchen ging es für Roman und mich nochmal mit dem Bus in
die Innenstadt. Wir wollten nochmal zum Shopping Center fahren und das ein oder
andere Souvenir kaufen. Roman hat im Apple Store zugeschlagen und dank der
Steuerersparnis ordentlich Geld beim Kauf eines neuen iPads gespart.
Um mich abzulenken und nicht allzu lange Trübsal zu blasen,
habe ich nochmal einen Spaziergang entlang des Sees unternommen. Aber alleine
macht das doch deutlich weniger Laune, das trübe Wetter passt auch dazu und
meine Stimmung ist doch ziemlich am Boden. Abschiede sind nach wie vor das
Schlimmste an diesem Auslandsjahr. Die Leere, die danach bleibt, ist nicht gut
aushaltbar und ich bin froh, dass es für mich morgen früh auch weitergeht und
ich mich damit ablenken kann.
Bis dahin verbringe ich meinen letzten Abend mit Büro-Kram
(Ablage, Emails, Blog schreiben) und Packen. Mal sehen was die nächsten Wochen
an neuen Abenteuer bereithalten.
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Wasserflugzeuge in Anchorage |
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Wasserflugzeuge in Anchorage |
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