Mittwoch, 11. Oktober 2017

GoNorth Road Trip - Rund um Anchorage & Goodbye Alaska


15.07.2017 – Samstag – Wasilla – Girdwood - Whittier

Den heutigen Vormittag haben wir im Headquarter vom Iditarod Hundeschlittenrennen verbracht. Neben einem interessanten Video über die Geschichte des Rennens konnten wir uns Pokale und Versorgungshütten anschauen. Die eigentliche Attraktion war aber natürlich das Rudel Schlittenhunde selbst. Der Sohn des Mitbegründers des Rennens, Joe Redington, kommt jeden Tag mit seinen Hunden und einem kleinen Team vorbei. Mit ihm kann man zur Freude der Hunde auch eine schnelle Runde über das Gelände drehen. Heute hatte er auch noch zwei putzige Hundewelpen mit dabei, die man auch auf den Arm nehmen konnte. So süß!

Schlittenhundeteam

Da ist einer aber ganz schön müde ...

Unser Schlittengespann

Schlittenhundbaby Nr. 1

Schlittenhundbaby Nr. 2

Statue für Balto

Story über die Schlittenhunde am Mt. Denali

Ich mit Schlittenhundbaby Nr. 1 :)


Von hier aus ging es für uns in Richtung Anchorage. Auf die große Stadt hatten wir aber beide noch keine richtige Lust und so sind wir flugs daran vorbeigefahren und haben eine kleine Sightseeingtour entlang des Turnagain Arms gemacht. Entlang dieses Meeresarmes kann man wunderschön Gletscher und mit viel Glück auch Wale sehen. So viel Glück war uns allerdings nicht vergönnt. 

Entlang des Turnagain Arms

Impressen entlang der Straße


Von hier ging es für uns weiter nach Girdwood. Wir wollten dort mit der Seilbahn auf den Mount Aleysca hochfahren und dort wandern. Allerdings war das mit den Wandermöglichkeiten am Berg heute etwas eingeschränkt, denn es fand der Triathlon „AlaskaMan“ statt und da die Teilnehmer zweimal auf den Berg rennen mussten, waren die Trails größtenteils gesperrt. Anstatt mit der Seilbahn hochzufahren, sind wir auf den Berg gewandert und mit der Seilbahn anschließend kostenlos heruntergefahren. Nachdem wir die Teilnehmer entlang des Highways entlangradeln haben sehen, war das fast schon das mindeste was wir machen konnten. Ich fühlte mich jedenfalls aufgrund der Leistung der vielen Teilnehmer mehr als motiviert und angestachelt zumindest den einfachen Anstieg zu meistern.

Roman hatte bevor es allerdings zur Wanderung losgehen konnte, schon ein Aha-Erlebnis der besonderen Art. Er musste nochmal kurz zurück zum Parkplatz, weil er etwas vergessen hatte und dort wurde er von zwei kleinen Bärenbabys am Straßenrand „begrüßt“. Die Bärenmama hielt sich tiefenentspannt am anderen Ende des Parkplatzes auf. Die Park Ranger waren auch schon da und warnten die Spaziergänger vor. Soviel zum Thema, dass es auch hier überall Bären gibt und wir ohne Bearspray definitiv hier nicht loswandern werden.

Die Wandertour war erst noch richtig anstrengend. Die Sonne schien und es war heiß. Gegen Ende wurde es richtig steil – „Stairway to Heaven“ wurde ein Teilabschnitt benannt. Aber wenn man sich überlegt, dass die Teilnehmer hier hochrennen, wollten wir uns lieber nicht beschweren. Der Sieger ließ auch nicht lange auf sich warten und wir waren froh, rechtzeitig auf den Berg gewandert zu sein bevor man den Teilnehmern im Weg herumläuft. Eine wahnsinnige Leistung, was die Teilnehmer hier vollbringen müssen.

North Face Trail

Überischtskarte Girdwood

Triathlet im Ziel

Ausblick von oben auf den Turnagain Arm

Elch im Garten der Alyesca Seilbahn


Weil der Tag so schön ist und die Landschaft uns beide begeistert, haben wir uns kurzerhand entschlossen doch noch nicht heute nach Anchorage zu fahren, sondern einen Abstecher nach Whttier zu machen.

Whittier liegt von hier aus nicht weit weg. Das einzige, was die Strecke etwas langwieriger macht, ist der Tunnel, der dafür befahren werden muss. Autos und Zug teilen sich einen Tunnel, der nur einspurig befahren werden kann. Es gibt deshalb Wartezeiten bevor man die Fahrt antreten kann. Die ist wiederum echt spannend. Auf einer engen Trasse geht´s einmal durch den Berg. Ich bin froh, dass ich nur Co-Pilot bin und nicht fahren muss. Da bekommt der Begriff „Tunnelblick“ nochmal eine andere Bedeutung.

Impressionen entlang der Straße

Impressionen entlang der Straße

Portage Glacier

Feuerwehrwagen vorm Tunnel


Auf der anderen Seite angekommen, fahren wir einmal durch den kleinen Ort und beschließen einen schönen Parkplatz für unser Dinner zu suchen. Auf dem Parkplatz an der „Emerald Bay“ werden wir fündig. Sehr idyllisch, was man allerdings von dem Ort überhaupt nicht behaupten kann. Entertainment bekommt man hier überraschenderweise von den locals geboten. Deren Hobby scheint es zu sein mit Autos und ATW´s hierher zu düsen, eine Runde zu drehen und wieder davonzubrausen. Manche kommen auch immer wieder ... wie zwei Mädels auf ihren ATW´s. Das war fast schon ein running gag ... kaum wegefahren, kamen sie Minuten später wieder angedüst. Der Ort ist dank seiner Militärgeschichte recht trostlos, da bleibt einem wohl nichts Anderes über als über die Straßen zu düsen.

Nach dem Essen haben wir ganz kanadisch eine ausgeschriebene Walking Tour durch den Ort mit dem Auto absolviert und die Stationen ganz faul abgefahren. Welch trostloser Anblick die alten Militärgebäude abgeben. Sowas haben wir vorher noch nie gesehen. Das ist fast schon wieder faszinierend.

Emerald Bay

Sightseeing in Whittier - Buckner Building

Sightseeing in Whittier - Hodge Buiding

Sightseeing in Whittier - U.S. Army Headquaters

Sightseeing in Whittier - Cold Storage Facility

Sightseeing in Whittier

Unser Stellplatz mit Blick auf Whittier


Übernachtet haben wir für umsonst auf dem Parkplatz vor der Stadt, der auch als Campgroud ausgewiesen war. Eigentlich sollte man eine Gebühr an den Hafenmeister entrichten, aber der war zum einen nicht mehr in seinem Büro am Hafen anzutreffen und zum anderen gab´s neben dem Schotterparkplatz gerade mal ein Plumpsklo und dafür soll man viel Geld bezahlen? Das sparen wir uns lieber.



16.07.2017 – Sonntag – Whittier – Anchorage

Nach dem Frühstück haben wir noch kurz einen Abstecher an den Hafen von Whittier gemacht. Gestern waren die ganzen kleinen Shops und Cafés schon zu. Heute ist dort ein bisschen Betrieb und so bummeln wir noch ein bisschen herum und beobachten wie die Fischerboote den Hafen verlassen beziehungsweise wieder zurückkommen.

Impressionen vom Hafen in Whittier

Impressionen vom Hafen in Whittier

Impressionen vom Hafen in Whittier

Impressionen vom Hafen in Whittier

Impressionen vom Hafen in Whittier

Impressionen vom Hafen in Whittier

Zurück in Richtung Anchorage geht’s wieder durch den Tunnel. Wir unternehmen unterwegs noch ein paar Stopps. Unter anderem halten wir beim Portage Glacier und dem dazugehörigen See. Wir wandern bis zum Byron Glacier. Dort warten gefräßige Mückenschwärme schon auf uns. Wer hätte gedacht, dass die blöden Viecher sich nicht vom kalten Gletscher abschrecken lassen.

Tunneleingang

Fahrt durch den Tunnel

Byron Glacier

"Lunch" See

Portage Glacier

Unseren Lunch nehmen wir heute an einem kleinen See entlang des Weges ein und fahren von dort weiter zum „Alaska Wildlife ConservationCenter“. Dort kann man alle Tiere Alaskas sehen. Unter anderem sehen wir dort Grizzlybären und Schwarzbären und endlich auch wieder Elche. Diesmal gibt es sogar Elchbullen zu bestaunen. Allerdings ist dieses Exemplar hier auch noch nicht ausgewachsen, als dass er ein riesiges Geweih tragen würde. Aber immerhin gab es zur Abwechslung endlich mal einen Elchbullen vor die Linse. Büffel, Adler, Wölfe und Luchse gibt s hier auch zu bestaunen.

Alaska Wildlife Conservation Center

Moschusochsen

 Elchbulle

Hirsche

Grizzlybär

Grizzlybären warten auf Futter

Weißkopfseeadler

Elche

Elch beim Futtern
Ausblick auf den Turnagain Arm

Rehe

Schwarzbär

Impressionen von der Rückfahrt


Von hier ging es für uns dann wieder am Turnagain Arm entlang auf dem Seward Highway nach Anchorage. Auf dem Campground „Shipcreek RV Park“ haben Monika und Jochen uns schon ein Plätzchen freigehalten. Dies war auch zwingend notwendig, denn der Campground war so gut wie voll. Monika und Jochen haben es sich hier schon seit ein paar Tagen gemütlich gemacht und die Stadt bereits erkundet. 

Für uns wird das heute nichts mehr mit dem Stadtrundgang, denn wir müssen noch Wäsche machen und bis wir gekocht haben, geht´s schon ans Packen, putzen und Camper aufräumen. Morgen ist nämlich Abgabetag und wir müssen unser Zuhause der letzten Wochen wieder abgeben. Ein bisschen melancholisch wird uns bei dem Gedanken schon. Wir haben uns in unserem Truck Camper super wohl gefühlt.



17.07.2017 – Montag – Anchorage

Bevor wir unseren Wagen heute abgeben, düsen wir als erstes zum Hotel „Coast International“, um dort einzuchecken und unser Gepäck anzuliefern. Wir stoppen direkt auf dem Rückweg bei unserer Verleihstation von „GoNorth“, die praktischerweise direkt nebenan liegt. Da uns die nette Mitarbeiterin sagt, dass wir eigentlich gar nicht mehr viel putzen müssen, ersparen wir uns die für heute Vormittag geplante Großputzaktion und beschränken uns auf Volltanken und Besenrein machen.

Die Abgabe bei „GoNorth“ verläuft reibungslos und nachdem wir für unsere Zusatzkilometer wie erwartet aufgezahlt haben, ging´s gemeinsam mit Monika und Jochen zu Fuß rüber zum Hotel. Dort müssen wir auf unseren Zimmerbezug lange warten. Nach einmal kurz Frischmachen, sind Roman und ich mit dem Bus in die Innenstadt gefahren. 

In Downtown Anchorage gab´s nicht allzu viel zu sehen. Aber wir waren ja dank Monika und Jochen schon vorgewarnt. Einen Bummel über die 4th und 5th Avenue führte uns ins Shopping Center, wo wir direkt beim Outdoor-Laden „Eddie Bauer“ und im „Apple Store“ zugeschlagen haben. In Alaska zahlt man nämlich keine Steuern und so sind die Einkäufe hier besonders günstig.

Nach einem kurzen Bummel durch einen Park ging es für uns mit dem Taxi zurück zum Hotel. Den Bus haben wir nämlich knapp verpasst. Für eine Großstadt ist der öffentliche Nahverkehr wirklich nicht der Bringer.

Auf dem Campground in Anchorage

Impressionen von Anchorage

Impressionen von Anchorage

Impressionen von Anchorage
Impressionen von Anchorage

Mit Monika und Jochen haben wir im Hotel-Restaurant „Pipers“ zu Abend gegessen. Nach dem reichhaltigen Essen gab´s noch einen Abendspaziergang entlang des Sees, der als Wasserflugzeug-Landebahn genutzt wird. Wasserflugzeuge haben wir dort tatsächlich zuhauf gesehen. Unseren Abend konnten wir so entspannt ausklingen lassen und nochmal in Erinnerungen an die vielen Stationen unserer Reise schwelgen.


18.07.2017 – Dienstag – Anchorage

Nach einem gemeinsamen und sehr ordentlichen Frühstück mit Pancakes, Bacon und Würstchen ging es für Roman und mich nochmal mit dem Bus in die Innenstadt. Wir wollten nochmal zum Shopping Center fahren und das ein oder andere Souvenir kaufen. Roman hat im Apple Store zugeschlagen und dank der Steuerersparnis ordentlich Geld beim Kauf eines neuen iPads gespart.

Mit dem Bus ging´s dann auch bald wieder zurück, denn Monika, Jochen und Roman mussten aus-checken, um zum Flughafen zu fahren. Nun hieß es doch tatsächlich Abschied voneinander nehmen. Mir fiel das überhaupt nicht leicht. Wie schnell die Zeit doch vergeht und die vielen Wochen der gemeinsamen Reise schon wieder vorbei sind. Wir haben tolle Dinge gemeinsam erlebt und tolle Momente gesammelt. Daran werden wir hoffentlich alle noch lange denken.

Roman im Souvenirladen

Und ich ebenfalls :)

Impressionen von Anchorage

Hoteleingang mit Totempfähle

Um mich abzulenken und nicht allzu lange Trübsal zu blasen, habe ich nochmal einen Spaziergang entlang des Sees unternommen. Aber alleine macht das doch deutlich weniger Laune, das trübe Wetter passt auch dazu und meine Stimmung ist doch ziemlich am Boden. Abschiede sind nach wie vor das Schlimmste an diesem Auslandsjahr. Die Leere, die danach bleibt, ist nicht gut aushaltbar und ich bin froh, dass es für mich morgen früh auch weitergeht und ich mich damit ablenken kann.

Bis dahin verbringe ich meinen letzten Abend mit Büro-Kram (Ablage, Emails, Blog schreiben) und Packen. Mal sehen was die nächsten Wochen an neuen Abenteuer bereithalten.

Wasserflugzeuge in Anchorage

Wasserflugzeuge in Anchorage

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