25.07.2017 – Dienstag - Golden – Lake O’Hara
Wir fuhren zurück zum Yoho National Park und starteten dort
unsere Wanderung zum Lake O’Hara. Hierfür mussten wir leider die 11 km lange
Service Road in den Park hineinwandern, um überhaupt zum See zu gelangen, um
wiederum von dort mit den eigentlichen Trails zu beginnen. Die Besucherzahl ist
hier stark reglementiert und es gibt Shuttlebusse, die die Wanderer zum See und
zur Lodge bringen. Dummerweise sind die schon seit Monaten ausgebucht und es
gibt kurzfristig kaum die Chance Plätze dafür zu ergattern. Dank mehreren
netten Tipps von lieben Kollegen und der Instagram-Gemeinde, hatten wir uns
nicht davon abhalten lassen, den langen Fußweg auf uns zu nehmen. Es hat sich mehr
als gelohnt!
Wir genießen unseren mitgebrachten Lunch direkt am Seeufer
und starteten anschließend unseren Trail zum Opabin Plateau. Der Wanderweg führte
uns ca. 1 Stunde bergauf auf das Plateau oberhalb des Lake O´Hara und Mary
Lake. Das Plateau selbst war auch bezaubernd. Es sah dort aus wie aus dem
Bilderbuch – total idyllisch und verwunschen.
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Hike to Opabin Plateau |
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Opabin Plateau |
Die Aussicht hinunter auf die Seen war aber natürlich
unschlagbar. Was für ein Anblick. Wiebke und ich sind total aus dem Häuschen.
Seit Monaten schicken wir uns Fotos von diesem Anblick hin-und-her und träumen
davon selbst einmal hier zu stehen und nun sind wir tatsächlich hier und das
bei strahlendem Sonnenschein. Wir hätten es uns fast nicht besser ausmalen
können! 😍😍😍
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Mary Lake & Lake O'Hara |
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Mary Lake & Lake O'Hara |
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Wiebke und ich - Selfie Time :) |
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Mary Lake & Lake O'Hara |
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Mary Lake & Lake O'Hara |
Wir verweilen hier eine Zeitlang und können uns kaum vom
Anblick losreißen, aber irgendwann muss man auch wieder herunter. Wir treten
also den Rückweg an, denn wir haben noch immer die leise Hoffnung, dass wir
vielleicht mit einem der Busse zurück zum Parkplatz fahren können. Deshalb
sputen wir uns einigermaßen, damit wir den Bus nicht knapp verpassen. Fürs
Zurückfahren sollen die Aussichten nämlich auch spontan ganz gut sein.
Wir hatten Glück und können anstatt einem erneuten Fußmarsch
von knapp 2 Stunden in knapp 20 Minuten Fahrzeit mit dem Bus zum Parkplatz
fahren. Wie gut, dass dies geklappt hatte. Denn die Motivation die Service Road
wieder hinauszuwandern, hielt sich bei uns beiden schwer in Grenzen.
Was leider heute nicht mehr geklappt hatte, war eine
Verabredung zum BBQ bei Lish in Golden. Mit ihr hatten wir uns eigentlich für
heute Abend lose verabredet, denn schließlich wollte sie ihre im Mai
ausgesprochene Einladung zum Abendessen nachholen. Ein bisschen traurig war ich
schon, dass wir uns so dieses Mal nicht wiedersehen. Morgen früh muss sie
leider arbeiten und wir können somit nicht kurz auf einen Kaffee bei ihr vorbeifahren,
wenn wir in Richtung Buffalo Ranch unterwegs sind.
Statt BBQ gibt´s deshalb heute Abend Pizza von „
Red TomatoPies“. Von den Pizzas hatte mir alle Leute aus Golden, die ich bisher
kennenlernen durfte, vorgeschwärmt. Endlich hatte ich auch mal die Gelegenheit
diese zu probieren und ich muss sagen: die Pizzas waren super lecker und wir
waren froh, nach dem langen Wandertag nicht mehr kochen zu müssen. Die Pizzas
hatten wir uns mitgenommen und gemütlich am Picknickplatz am Campground verspeist. 😋
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Dinner Time - Pizza essen auf dem Campground |
26.07.2017 – Mittwoch - Golden – Lake Louise
Heute besuchten Wiebke und ich die Buffalo Ranch von Leo.
Ich freute mich schon sehr Leo und die Büffel wiederzusehen. Als wir ankamen,
gab Leo gerade eine seiner Touren, so dass Wiebke und ich Zeit hatten ein
bisschen auf der Ranch herumzuspazieren. Wir haben natürlich Chester Jr. und
seiner Herde Hallo gesagt und endlich gab´s auch ein gemeinsames Bild mit Leo.
Das ist das erste überhaupt und ich bin froh, dass es endlich geklappt hatte. 😊
Die Ranch sieht im Hochsommer schon wieder ganz anders aus.
Im Vergleich zum Mai ist das Gras nun richtig hoch und schon ziemlich trocken.
Die Cabin sieht man vor lauter Blätterwald und Gras fast gar nicht mehr. Der
Trailer wird nun auch an Gäste vermietet und das Bunkhouse in der Büffelscheune
ist ebenfalls kurz davor. Es gibt so viel Neues zu sehen.
Nach so viel Neuigkeiten geht´s für Wiebke und mich auch
schon wieder weiter, denn wir wollen heute noch zum Lake Louise fahren. Dort
angekommen, mussten wir erstmal feststellen, dass wie befürchtet alle
Parkplätze voll sind. Kurzerhand suchten wir uns einen Parkplatz im Dorf an der
Straße anstatt am See und fahren mit dem Shuttlebus zurück. Dies klappte
einwandfrei.
Von hier ist es nur noch ein Katzensprung bis zu unserem
heutigen Wilderness Hostel. Wir hatten uns im „
HI Castle Mountain“ bei unserem
Herbergsvater Toni eingebucht. Er ist eine Marke für sich. Ein älterer Herr,
etwas kauzig, aber auch sehr witzig. Das Hostel ist eines der saubersten
Hostels, die ich in meinem Leben bisher gesehen habe. Tip-top – es ist kaum zu
fassen. Das Hostel ist total gemütlich und schnuckelig. Wir machen uns noch
schnell die Pizza-Reste von gestern warm, springen unter die Dusche und finden
es fast schon schade, dass wir morgen früh direkt weiterreisen werden.
27.07.2017 – Donnerstag – Lake Louise – Icefields Parkway
Unsere Tour führte uns heute auf die erste Etappe auf dem
Icefields Parkway. Klassisch fährt man die Strecke zwischen Banff und Jasper in
einem Rutsch und plant dafür den ganzen Tag ein. Wir wollten aber zwischendrin
noch wandern gehen und hatten uns deshalb einen Übernachtungsstopp eingeplant.
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Peyto Lake (photo credit: Wiebke) |
Auf der Suche nach dem richtigen Eingang zu unserem
Wilderness Hostel „
HI Rampart Creek" trafen wir auch die zwei Mädels aus
Vancouver wieder: Asma und Dawn. Da das Hostel erst um 17 Uhr seine Pforten
öffnete, beschlossen wir unser Gepäck erstmal dort abzuladen und direkt zu
unserer geplanten Wanderung zu starten. Asma und Dawn kamen spontan mit. Die
beiden mussten vormittags nicht lange auf ihre Mitfahrgelegenheit warten, am
Highway bei Lake Louise wurden sie relativ schnell von einer netten Familie
eingesammelt und bis zum Hostel mitgenommen.
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Murmeltier am Parker Ridge Trail (photo credit: Wiebke) |
Nach unserer Rückkehr war unser heutiger Herbergsvater Alan zugegen
und wir konnten unser Zimmer beziehen. Wir vier Mädels haben uns direkt eines
der Mehrbettzimmer geteilt. Alan hat uns in seiner wunderbaren
Märchen-Erzähl-Stimme das Hostel und die Umgebung erklärt. Schade, dass wir
dank der vielen Waldbrände keine Lagerfeuer machen dürfen sonst würden wir
abends bestimmt alle am Campfire sitzen und seinen Geschichten lauschen.
Statt Campfire stand erst einmal die Abendessvorbereitung
auf dem Plan. Bei Wiebke und mir gab´s heute Abend Pasta mit Sauce. Danach
stand ein besonderes Erlebnis an. Alan hatte uns bereits vorgeschlagen, im Fluss
hinterm Haus zu „duschen“, denn in diesem Hostel gibt es keine Dusche, sondern
nur zwei Waschbecken in der Küche – Wilderness eben! Zusammen mit Dawn wagten
Wiebke und ich uns „in die Fluten“. Richtig duschen war das zwar nicht sondern
eher sich im Fluß nass machen, denn das Wasser war a...kalt. Mit so kaltem
Wasser hatte ich mich noch nie gewaschen. Danach waren wir auf alle Fälle hellwach
und keiner von uns war mehr kalt. Zur weiteren Abendunterhaltung gab´s noch das
Gesellschaftsspiel „60 seconds“ mit Tee und Snacks bevor wir alle doch recht
müde ins Bett gefallen sind.
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HI Rampart Creek - unser Mädels-Zimmer |
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Besucher am Fenster - HI Rampart Creek |
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HI Rampart Creek |
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Toilettenhäuschen - HI Rampart Creek |
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Dinner Time - Wiebke, Asma & Dawn - HI Rampart Creek |