Dienstag, 18. Juli 2017

Letzte Tage in Banff

11.06.2017 – Sonntag - Banff

Heute Vormittag bin ich spontan auf den Tunnel Mountain hochgelaufen. Diesmal einfach nur mit leichtem Gepäck – lediglich eine Wasserflasche. Für meine Wanderung hoch und runter habe ich gerade mal eine Stunde gebraucht. Das ging diesmal definitiv schneller als beim letzten Mal. Die Aussicht war wie beim letzten mal auch schon prima.


Blick vom Tunnel Mt. zu Mt. Rundle

Blick auf Banff
Den restlichen Vormittag und Nachmittag habe ich dann mit Mittagessen und Blog schreiben zugebracht. Im Supermarkt hatten wir die Tage Burger-Patties in Form von Ahornblätter im Angebot. Die wollte ich unbedingt selbst ausprobieren. Sie sahen nicht nur nett aus, sondern schmeckten auch noch gut.

Lunch  Time
Meine Schicht im Supermarkt startete heute richtig spät. Ich durfte zum zweiten Mal die „Closing shift“ übernehmen. Von 17:00 bis 23:30 Uhr hatte ich Dienst. Das Glas Wein anschließend zusammen mit Denise hatten wir uns redlich verdient. Denise ist eine Nachteule, die ewig lange noch auf ist und irgendwas noch erledigt.



12.06.2017 – Montag – Banff – Lake Louise

Für meinen letzten freien Tag habe ich mir eine weitere Wanderung vorgenommen. Dank der kostenlosen Shuttle-Busse, die diesen Sommer zwischen Banff und Lake Louise pendeln, hatte ich auch ohne Mietwagen die Möglichkeit nochmal zum Lake Louise zu kommen und dort wandern zu gehen.

Gesagt getan. Nachdem ich morgens früh aufgestanden und zum Bahnhof marschiert bin, ging´s im großen Bus knapp eine Stunde nach Lake Louise. Dort gab´s den gewohnten Touristen-Strom und ich war froh, dass nur ein Bruchteil davon sich auch auf die Wanderung machte.

Lake Louise Boathouse

Lake Louise

Lake Louise

Mirror Lake mit Big Beehive
Der See ist mittlerweile komplett aufgetaut und sieht bei dem traumhaften Wetter großartig aus. Aufgrund der letzten vielen Aktivitäten bin ich richtig fit und konnte viele Wanderer überholen. Nach einer Stunde bin ich beim Lake Agnes und beim Tea House angekommen.

 
Wanderweg zum Teahouse

Wasserfall

Lake Agnes

Wanderer und das Teahouse

Nach einer kurzen Pause ging es spontan weiter bis zum Little Beehive hoch. Es gab noch ein paar Stellen, die voller Schnee und etwas matschig waren. Im Großen und Ganzen war der Weg aber gut machbar. Die Aussicht lohnte wie immer jede Mühe. Dort waren auch nicht so viele Leute wie noch beim Tea House.

Einen netten Herrn aus Calgary konnte ich dazu begeistern ein paar Fotos von mir zu schießen. Mit ihm und seiner Frau ging es nachher auch ein kleines Stück gemeinsam den Berg hinunter.

Big Beehive

Lake Louise & Bow Valley

Lake Louise, Mirror Lake & Big Beehive

Lake Louise & ich
Da ich den Bus um 12:30 Uhr knapp verpasst hatte, musste ich auf den nächsten warten und so konnte ich mich unten am See nochmal schön in die Sonne setzen bevor es zurück nach Banff ging. Der Shuttlebus wird ganz gut angenommen und so war ich froh, dass ich rechtzeitig zur Busstation gelaufen bin.

Ende meiner Wanderung ... ein Blick zurück
Nach einem kurzen Kaffee-Stopp bei Tim Hortons musste ich mich auch schon fertig für die Arbeit machen. Denn heute hatte ich wieder Dienst und durfte von 16:00 bis 22:30 Uhr arbeiten.



13.06.2017 – Dienstag - Banff

Zur Abwechslung durfte ich morgens früh arbeiten. Bisher war ich immer nur für die Nachmittags- oder Abendschichten eingeteilt. Aber heute durfte ich von 9:00 bis 14:30 Uhr ran. Das ist auch mal schön, denn so hat man den ganzen Nachmittag und Abend für sich.

Morgens zu arbeiten, ist auch ganz anders als abends. Dann ist es noch überhaupt nicht voll. Die Leute haben alle Zeit, es gibt keine Hektik und keine Schlangen. Nette Leute zuhauf hatte ich auch an der Kasse. Heute war zum Beispiel Tag der Schweizer. Ich hatte unabhängig voneinander drei Schweizer Pärchen an der Kasse. Eine der Damen hieß sogar Verena. Wie nett! Und später durfte ich ein junges deutsches Pärchen bedienen, bei dem das Mädel Johannes Heß hieß. Erkannt habe ich das an der Unterschrift für die Kreditkartenabrechnung. Da musste ich doch kurz nachfragen. Wie witzig!

Später kam noch ein sehr sympathischer älterer Schweizer Herr an die Kasse. Er hat mir erzählt, dass er schon über 30 Jahre in den Bergen in der Nähe von Banff lebt. Bevor er in Rente ging war er als Skilehrer und Bergführer aktiv. Er sah wie aus dem Luis Trenker Film entsprungen aus. Auch sehr sympathisch waren zwei junge Traveller aus München, die neben ihrem Einkauf auch auf der Suche nach Tipps zum Zelten waren.

Da ich seitdem ich in Banff bin nie wirklich bummeln war, stand dies ganz oben auf meiner Wunschliste für den heutigen Nachmittag. Pünktlich zu meinem Feierabend fing es zu regnen an und dann gab´s einen richtigen Wolkenbruch, so dass das Shopping- und Bummelvergnügen etwas getrübt war. Gefunden habe ich natürlich trotzdem einiges.

Abends habe ich mir nochmal Burger gemacht. Eigentlich hatte ich für heute Abend eine Verabredung mit Jade, die ich ganz am Anfang in Banff kennengelernt hatte. Aber sie musste kurzfristig absagen, weil es ihr nicht so gut ging. Schade, denn ich hatte mich schon gefreut sie nach längerer Zeit wiederzusehen. Es hat seit unserem letzten Treffen im Hostel nämlich nicht mehr mit einem gemeinsamen Tag oder Abend geklappt und ich habe sie nur öfters beim Einkaufen bei IGA getroffen.

Heute Abend konnte ich auch noch mein Bear Spray verkaufen. Denn leider darf ich das auf meinem Flug nach Seattle nicht mitnehmen. Gebrauchen können wir das Spray auf dem geplanten Roadtrip allemal. Das heißt somit, dass ich in USA nochmal ein neues kaufen muss. Gut sind für solche Fälle die diversen Facebook Gruppen, die es in Kanada gibt. Über eine Banff-Gruppe habe ich mein Spray an ein Pärchen aus Canmore verkaufen können. Mal sehen, ob das dann nach dem Ende des nächsten Roadtrips in Alaska auch so gut klappt. Denn dort werde ich das Problem mit dem anstehenden Flug nach Edmonton erneut bekommen.



14.06.2017 – Mittwoch – Banff

Heute ist mein vorerst letzter Tag in Banff. Ich habe ihn genutzt noch einiges zu erledigen bevor es morgen auf den nächsten Roadtrip geht. Zuerst war ich noch ein letztes Mal auf der Post, um zu checken, ob etwas für mich angekommen ist und tatsächlich: am letzten möglichen Tag ist doch glatt die Geburtstagspost von Judith & Daniel bei mir angekommen. Vielen lieben Dank nochmal dafür. Ich habe mich sehr darüber gefreut.

Post von Judith & Daniel
Danach stand für mich Wohnung aufräumen, saugen und Badezimmer putzen auf dem Programm. Außerdem musste ich meine ganze Wäsche waschen inklusive meiner Bettwäsche, damit Denise diese für den nächsten Untermieter wieder bereit hat. Da der Trockner nicht richtig trocknet und die Wäscheleine draußen immer noch defekt ist, war das immer ganz schön viel Aufwand bis alles trocken war.

Schwupp-die-wupp war auch schon wieder Mittag und Zeit eine Kleinigkeit zu Essen zu machen und das Abendessen vorzubereiten. Denn meinen letzten Abend sollte ich bei einer Spätschicht im Supermarkt verbringen. Von 14:30 bis 23:00 Uhr durfte ich meinen letzten Dienst schieben. Die letzte Schicht war ganz angenehm. Wie so oft war ich mit netten Kollegen und Kolleginnen eingeteilt. Marife, meine Supervisorin für diese Woche, hat sich auch ganz nett von mir verabschiedet und das war´s dann mit Arbeiten im Supermarkt.

Nach meiner Schicht im IGA habe ich mich doch noch kurz mit Jade getroffen. Ich hatte noch richtig viel Essen im Kühlschrank und im Regal, welches ich unmöglich mit auf den Roadtrip nehmen konnte. Da Denise nicht allzu oft zuhause zum Essen ist und Jade die Dinge gut gebrauchen kann, habe ich sie lieber ihr überlassen. Sozusagen mein Abschiedsgeschenk an sie. Es war schön sie nochmal kurz zu treffen.

Danach ging es an den für mich lästigsten Teil einer Reise: Koffer packen. Ich hatte meinen Rucksack nur grob heute Vormittag vorgerichtet und musste das also alles noch nach meiner Schicht einpacken. Denise war auch noch wach und am herumrödeln, so dass ich sie wenigstens nicht mit meinem hin-und-her-räumen störte. Sie hat sich auch noch ganz lieb von mir verabschiedet und mir angeboten, dass ich mich wieder bei ihr einquartieren könne, wenn ich wieder in der Gegend sein sollte. Das sind doch mal Aussichten!

Arbeiten und Wandern, die Zweite

08.06.2017 – Donnerstag - Banff

Für den heutigen Tag habe ich mir mal wieder vorgenommen ein bisschen Ordnung in mein „Büro“ zu bringen. Dazu zählt Emails zu beantworten und meinen Blog mit News zu befüllen. Aber zuerst musste ich meinen Mietwagen abgeben bevor es mit meinem Bürokram losgehen konnte. Da die Mietstation beim Fairmont Hotel liegt, hatte ich heute Vormittag auch direkt einen kleinen Spaziergang zurück nachhause auf dem Plan.

Mit Roman habe ich heute wegen unserem geplanten Roadtrip im Juni / Juli telefoniert. Dafür mussten wir doch noch ein paar Dinge abstimmen, denn der Trip steht schon fast unmittelbar bevor.

Die Bücherei habe ich heute auch mal wieder aufgesucht, da ich etwas ausdrucken musste und Denise keinen Drucker hat. Bis ich das allerdings auf der Reihe hatte, ging doch glatt eine halbe Stunde um: erst warten bis einer der PCs frei war, dann die Anmeldung für den Bücherei-Drucker durchführen und den Drucker ans Laufen bringen. Sehr umständliches System.

Mit meinem Ausdruck ging´s dann direkt nebenan zur Post. Dort durfte ich aufgrund einer langen Schlange und eines ausgefallenen Computers über 45 Minuten warten bis ich endlich dran war. Unglaublich! In Banff auf der Post ist ja immer viel los, aber das heute toppte bisher alles!

Ich hatte dann auch gleich doppelt Pech, denn als ich endlich fertig war und mich auf den Rückweg machen wollte, regnete es. Während meiner langen Wartezeit gab es einen heftigen Wolkenbruch und ich durfte in den Nachwehen davon zurücklaufen – ohne Regenjacke oder Regenschirm.

Meine Arbeitsschicht im Supermarkt hatte ich heute von 16:00 bis 20:00 Uhr. Zum Abendessen gab´s anschließend lecker Tiefkühlpizza und danach ging es an den PC. Unter anderem habe ich meine Wanderung für morgen organisiert. Denn ich werde wieder mit Salva, mit der ich am Mittwoch schon unterwegs war, on tour gehen.



09.06.2017 – Freitag – Banff

Für meinen freien Tag habe ich wieder eine Wanterung geplant. Salva begleitet mich. Eigentlich stand die Wanderung zum Johnston Canyon und den Ink Pots auf dem Plan. Aber leider fiel der Plan ins Wasser. Gestern Abend hat es in Banff und Umgebung noch ziemlich heftig gestürmt und geregnet, so dass im Canyon diverse Bäume umgefallen und die Leute von „Parks Canada“ nun damit beschäftigt sind, die Überbleibsel vom Sturm wegzuräumen. Die Trails sind für heute bis auf unbestimmt gesperrt.

Das nette Mädel von „Parks Canada“ hat uns deshalb die Wanderung zum Rockbound Lake empfohlen, so dass wir diesen in Angriff nehmen wollten. Ein bisschen enttäuscht waren wir schon, aber nun machen wir halt das Beste draus und fahren zu dem anderen Parkplatz, welcher gerade um die Ecke liegt.

Als wir dann gerade am Rucksäcke packen und zusammenkramen waren, kommt Salva zu mir und meinte, ich solle meine Kamera schnappen, da wäre ein Bär. Also nichts wie los – die Kamera hatte ich eh gerade in der Hand. Tatsächlich, wenige Meter vom Parkplatz steht ein Grizzlybär auf der Wiese und frisst Blumen.

Der Grizzlybär ist nicht aus der Ruhe zu bringen und interessiert sich überhaupt nicht für die Leute auf dem Parkplatz. Mittlerweile ist auch ein PKW von „Parks Canada“ vorgefahren, aber das interessiert ihn auch nicht. Gemütlich futtert er weiter. Wir werden indes von der netten „Parks Canada“ Dame aufgefordert in unsere Fahrzeuge zurückzugehen. Auf die Frage, ob wir die geplante Wanderung überhaupt antreten sollen, heißt es aber, das wäre kein Problem, wir können ruhig gehen („Just go for it.“).

Irgendwie seltsam auf dem Parkplatz dürfen wir nicht herumstehen, weil da ein Grizzlybär ist, aber wandern dürfen wir und das obwohl der Bär vielleicht genau in den Teil des Waldes zurückgehen könnte. Ich bin froh, dass Salva dabei ist. Allein wäre ich nicht gestartet.


Grizzly Impressionen

Grizzly Impressionen
 
Auf unserem Weg zum Rockbound Lake haben wir zuerst die Silverton falls aufgesucht. Der Ausblick auf die Wasserfälle war toll und den kleinen Umweg auf jeden Fall wert.

Salva & ich

Wasserfall


Von hier ging es in leichten Serpentinen den Berg hinauf - aber kein Vergleich zum Anstieg auf den Mount Lady MacDonald. Dagegen ist der Anstieg hier total einfach. Salva meinte schon aufgrund der Breite des Trails, dass es eher ein Highway wäre als ein Wanderweg. Der Weg wurde erst nach Erklimmen des Bergrückens schmaler.

Aussicht aufs Bow Valley

Wander Highway
Nach knapp 2 Stunden ging der Weg dann in einen Wanderpfad über - teilweise durch Schnee und Matsch. Nachdem wir ab dem Wasserfall keine Menschenseele mehr getroffen haben, kamen uns nun zwei junge Wanderer entgegen. Wie sich herausstellte, handelte es sich um ein junges Pärchen aus Essen, welches auf Rundreise durch die Rocky Mountains ist. Die zwei berichtete uns, dass es bald nur noch durch Schnee geht und man teilweise knietief einsinkt. Weder den Rockbound Lake noch den davorliegenden Tower Lake haben die beiden erreicht. Sie sind wegen den schlechten Bedingungen und dem nicht allzu spektakulären Weg wieder umgekehrt.

Nachdem es nun auch noch leicht zu hageln anfing, beschlossen Salva und ich uns den beiden anzuschließen und den Weg zurückzulaufen. Den Rückweg haben wir zu viert angetreten, was als sichere Anzahl an Wanderer in Bear Country gilt. Unten wieder angekommen, machten wir uns auf den Rückweg nach Banff.

Ein bisschen enttäuscht waren wir beide schon, dass wir die Wanderung zu den Ink Pots nicht machen konnten und der Trail zum Rockbound Lake sich heute als Flop herausstellte. Denn wir hatten weder eine gute Aussicht, da wir fast nur durch den Wald gelaufen sind, noch den Blick auf den See, da wir dort nie angekommen sind. Dafür gab´s aber einen Grizzlybären zu sehen – meinen ersten in freier Wildbahn.

In Banff angekommen hatte ich ein bisschen Zeit in der Sonne im Garten zu sitzen und mich auf das Konzert am Abend vorzubereiten. Ich habe mir im April eine Karte für das Konzert von Hedley bei „Performance in the Park“ gesichert. Die Konzertreihe findet jedes Jahr im Sommer statt. Die Bühne ist draußen hinterm „Parks Canada“ Gebäude aufgebaut und man hat während der Konzerte einen megaschönen Ausblick auf den Cascade Mountain.

Ich habe mich also rechtzeitig auf den Weg gemacht, um einen schönen Spot auf dem Hügel gegenüber der Bühne zu ergattern und vorher noch etwas zu essen. Als Vorprogramm trat Ria Mae mit ihrer Band auf. Sie kommt aus Nova Scotia und ihre Musik läuft im Radio ebenso hoch und runter wie die von Hedley. Danach trat dann Hedley auf.

So ein tolles Konzert. Die Band finde ich spitze. Die Jungs waren heute Abend gut drauf. Sie machten viele Scherze mit dem Publikum. Die Kulisse und der schöne Sommerabend tat ihr übrigens dazu. Ich hatte neben mir auch wieder total nette Leute sitzen. Carli und ihre Familie kommt jedes Jahr aus der Nähe von Calgary nach Banff zum Konzertwochenende. Normalerweise buchen sie sich immer auf einem Campground ein, aber dieses Jahr war das Wetter nicht so gut angekündigt und deshalb haben sie sich für ein Hotel entschieden. Bezahlen müssen sie dafür nun das Vierfache wie für eine Campsite. Carli war dann auch noch so nett mir einen ihrer Campingstühle zu leihen. So lässt es sich aushalten.


Nach dem Konzert bin ich zurück nachhause gelaufen und habe Denise im Wohnzimmer angetroffen. Es ist wirklich selten, dass wir zur gleichen Zeit daheim sind. Heute Abend hatte sie sogar die Muse sich mit mir länger zu unterhalten und so habe ich ihr meine Videos vom Konzert vorgespielt und die Grizzlybären Bilder gezeigt.




10.06.2017 – Samstag – Banff

Nach so viel Aktivitäten gestern, stand heute nicht allzu viel auf dem Programm. Denise hatte die letzten Tage einen Hausgast – Signe, ist eine Freundin, die Singer-Songwriterin ist. Sie wohnt eigentlich in Toronto und ist gerade in West-Kanada auf Tour. Mit ihr habe ich heute Morgen gequatscht bevor sie sich wieder auf den Rückweg in den Osten gemacht hat.
Signe & ich


Nachdem Signe sich auf den Weg gemacht hat, stand für mich ein bisschen Sport auf dem Plan. Auf Empfehlung von Tanja mache ich auch bei der Lole Challenge mit. 21 Tage soll man sich jeden Tag sportlich betätigen. Zugebenermaßen habe ich das nicht jedes Mal geschafft, aber der Wille zählt.

Bis zu meiner Schicht habe ich dann noch ein bisschen am Laptop gearbeitet. Heute stand für mich wieder eine Spätschicht auf dem Plan. Von 14:30 bis 23:00 Uhr war ich an der Kasse tätig. Die langen und vor allem späten Schichten schlauchen doch ganz schön und man ist froh, wenn man nachhause kommt.

Mittwoch, 12. Juli 2017

Zurück in Banff ... Arbeiten und Wandern


04.06.2017 – Sonntag – Calgary - Banff

Mit einer Mitgefahrgelegenheit über Facebook durch Vince & Emma ging es heute Morgen zurück nach Banff. Die beiden kommen eigentlich aus Toronto und verbringen die Sommerwochen in den Bergen. Sie übernachten in dem riesigen Auto und pendeln fast täglich zwischen Calgary und Banff / Canmore, da es in Calgary billiger ist und man umsonst auf den Supermarktplätzen übernachten kann.

Mit von der Partie ist auch ein junger Reisender aus Korea. Wir unterhalten uns die ganzen anderthalb Stunden prächtig über Kanada und die Berge. Vince und Emma wandern und klettern leidenschaftlich und so haben wir gleich ein Gesprächsthema gefunden. Schon cool, was manche Leute auf sich nehmen, um Wandern und Klettern zu gehen. Die Fahrt hat mich gerade mal 15 Dollar anstatt 30 Dollar mit dem Bus gekostet. So lässt es sich gut Geld sparen und dazu macht man auch noch nette Bekanntschaft.

Den restlichen Mittag und Nachmittag habe ich später damit verbracht, Wäsche zu waschen und klar Schiff zu machen bevor es von 17:00 bis 21:00 Uhr wieder zur Schicht in den Supermarkt ging. Für mich ging es heute früh ins Bett, so eine Woche und ein Wochenende unterwegs zu sein und so viel Tolles zu erleben, schlaucht schon.



05.06.2017 – Montag – Banff

Nachdem ich gestern schon mit Aufräumen angefangen habe, ging es heute damit weiter und die Wäsche musste auch noch gemacht werden. Nach getaner Arbeit konnte ich den restlichen Vormittag ich im Sonnenschein im Garten verbringen. Entspannt im Gartenstuhl habe ich Sonja M. telefoniert. Wie schön sich nach längerer Zeit über die Ereignisse der letzten Wochen und Monate austauschen zu können.

Den restlichen Tag habe ich ganz unspektakulär der Essenvorbereitung und der Arbeit gewidmet. Heute hatte ich Spätschicht und durfte von 16:30 bis 23:00 Uhr Schicht schieben.



06.06.2017 – Dienstag – Banff

Heute gab es ein ähnliches Programm wie gestern. Zusätzlich dazu war ich morgens eine Runde joggen. Das Wetter war perfekt dafür: blauer Himmel und nicht zu kalt. Klar Schiff in der Wohnung machen und meine Ablage auf Vordermann bringen und dazu noch ein schönes Telefonat stand dann anschließend an. Mit Katja habe ich schon länger nicht mehr gesprochen und deshalb war dies fällig. Da fliegt die Zeit dann auch nur so dahin.

Cascade Mountain

Bei den Vermilion Lakes

Mt. Rundle und die Vermilion Lakes

Meine Schicht im Supermarkt fing zur Abwechslung mittags um 12:00 Uhr an, so dass ich abends um 20:30 Uhr Feierabend machen konnte. So hatte ich mal wieder einen Abend für mich zuhause und musste nicht bis in die Puppen im Supermarkt stehen. Den Abend habe ich zum Emails schreiben und Routenplanung machen genutzt.

Zum Abschluss des Tages gab´s später sogar noch ein bonfire. Denise war zum Geburtstag von zwei Freundinnen eingeladen. Mit denen plus Anhang kam sie gegen 23 Uhr zu uns und startete ein Lagerfeuer im Garten. Ich habe mich mit meinem Kamillentee und Ahorn-Kekse dazu gesetzt. Witziger weise arbeitete die meisten Gäste auch schon mal für einige Zeit im IGA Supermarkt und Michelle macht das immer noch. Michelle habe ich auch schon mal dort getroffen. Aber durch den Schichtdienst lernt man viele gar nicht kennen, die auch dort arbeiten.

Denise hat uns einiges zu den Sternenbildern am Himmel und von dem Spaceshuttle erzählt, welches gerade vorbeiflog. Ich wusste bis dato gar nicht, dass man diese von der Erde aus sehen kann. Aber weshalb sonst sitzt man denn mit einem Sternen-Experten am Lagerfeuer?!




07.06.2017 – Mittwoch – Banff - Canmore

Heute war mein freier Tag. Ich habe diesen für eine längere Wanderung genutzt. Über die Facebook Gruppe „Hike Alberta“ habe ich zwei neue Hiking Buddies gefunden, die mit mir den Mount Lady MacDonald in Canmore besteigen wollten. Von dem Berg hatte ich bei meiner letzten Wandertour in Canmore gehört und seitdem stand die Wanderung auf meiner Wander-Wunschliste.

Sorell war vor ein paar Wochen schon einmal hier und ist damals bis zum Helikopter Pad hochgewandert. Für heute hatte sie sich den Gipfel vorgenommen. Salva hatte als Herausforderung „nur“ das Heli Pad im Visier, was eigentlich auch mein Plan bis dato war. Allerdings hatte ich mich von Sorell´s Begeisterung den Gipfel in Angriff zu nehmen direkt anstecken lassen, sofern die Kräfte dies noch zuließen.

Nachdem es schon kurz nach dem Einstieg auf dem Wanderpfad unablässig nur bergauf ging und die beiden Mädels schon so losgeprescht sind, dachte ich kurz, dass ich nicht mithalten könne. Aber nachdem ich mich etwas eingelaufen hatte, konnte ich doch ganz gut folgen.

Wir hatten heute prima Wetter für unsere Tour: über 25 Grad und strahlender Sonnenschein. Unterwegs trafen wir neben jeder Menge anderer Wanderer und auch Bergziegen.

Nach über 1,5 Stunden Aufstieg kamen wir am Heli Pad an und legten erstmal eine Verschnaufpause ein bevor wir bereit für ein kleines Picknick und die obligatorischen Fotos waren.
Interessant ist auch immer wieder, wen man unterwegs so trifft. So hatte uns unter anderem ein Wanderer, der uns schon wieder entgegenkam, berichtet, dass wir bestimmt später noch einen Herrn treffen werden, der heute seinen 70. Geburtstag feierte und neben Mount Lady MacDonald auch noch Ha Ling Peak und Grotto Mountain besteigen wird. Drei Gipfel an einem Tag und das in dem Alter – größten Respekt! Einer reicht uns dreien vollkommen!

Sorell und ich sind noch weiter hochgewandert. Sorell sogar noch bis zum „False Summit“ und ich bis kurz davor. Nach einer Stunde „Scrambling“ war es mir genug. Statt weiter über Stock und Stein zu gehe, habe mich lieber auf einen Felsen gesetzt und auf Sorell gewartet. Der Gipfel wäre eine Spur zu viel für mich gewesen. Zum einen, weil es doch noch ein gutes Stück gewesen wäre und zum anderen weil es ziemlich steil auf der anderen Seite herunterging. Meine Höhenangst lässt grüßen!

Der „Real Summit“ ist nur durch einen krassen extrem schmalen Grat zu erreichen, den Sorell auch nicht gehen wollte. Deshalb gehen viele Wanderer auch nur bis zum „False Summit“, welcher auch schon sehr exponiert ist. Ich bin mit dem Erreichen meines „False Summit“ mehr als zufrieden und so hatte heute jede von uns ihren eigenen „False Sumit“.

Hinunter lieh mir Sorell einen ihrer Wanderstöcke, was bei dem Geröll mehr als Gold wert war. Der Abstieg ging zügig, aber Salva konnten wir trotzdem nicht mehr einholen können. Stattdessen mussten Sorell und ich dann alleine auf unser Gipfelerlebnis anstoßen. Im „Grizzly Paw Pub“ gab´s lecker frisches Bier sowie ein leckeres Dinner. Für mich gab´s Waffeln mit Hühnchen – eine witzige Kombi, die aber irrsinnig lecker geschmeckt hatte.

Sorrell ist wie Salva auch wieder zurück nach Calgary gefahren und ich habe mich auch wieder auf meinen Heimweg nach Banff gemacht. Heute Morgen hatte ich bei der Mietwagenstation von Hertz einen riesigen Chrysler bekommen, da kein anderes Fahrzeut mehr verfügbar war. Groß wie ein Schiff, aber es machte Spaß damit zu fahren.

 Brücke übern Bow River in Banff

Startpunkt der Wanderung ... das Ziel im Blick

Blick über Canmore

Panorama

Panorama

Panorama

Die Berge nebenan

Blick ins Bow Valley - Mt. Rundle und Banff

Mountain Goat

Gipfel in Sicht

Scrambling
Panorama
Scrambling ab dem Heli Pad
Welch Aussicht

Aussicht von meinem "False Summit"

Aussicht von meinem "False Summit"
Hiking Buddies - Salva, Sorell und ich

Salva und ich
Dinner

Zum Abschluss des Tages bin ich noch ein bisschen mit meinem Wagen herumgecruist. Unter anderem war ich am Whitemans Pond unterhalb des Ha Ling Peak, um einen Blick über Canmore und dem Mount Lady MacDonald zu erhaschen. In Banff bin ich anschließend zum Two Jack Lake und am Lake Minnewanka abgebogen. Im späten Nachmittagslicht sah es dort wunderbar aus. Man merkte auch deutlich den Unterschied zu den beiden Besuchen davor. Heute war richtig viel los, weil es warm war und die Leute zum Grillen und Kanu & Kajak fahren an den See kamen.
Ha Ling Peak bei Canmore

Blick zum Mt. Lady MacDonald und Canmore

Mt. Rundle und Kajaker bei Banff

Lake Minnewanka bei Banff

Abends habe ich mich noch eine Weile mit einem weiteren Hausbewohner unterhalten: Shawn, der ein paar Monate des Jahres in Banff lebt und den Rest des Jahres in seinem Häuschen in Thailand.