Ohne zu frühstücken ging es heute morgen schon früh los. Der Trans-Canada-Highway sollte nur ein paar Stunden offen sein und wir wollten auf keinen Fall dieses Zeitfenster verpassen. Im Schneegestöber fuhren wir los und waren froh, dass dies ohne Probleme ging.
Morgens in Revelstoke |
Eiszapfen |
Tanja und unser Mietwagen |
On the road |
In Sicamous frühstückten wir bei "Tim Hortons" und dann ging es auch schon weiter, um die 560 Kilometer nach Vancouver schnell hinter uns zu bringen. Bei Hope ging dann der Schnee in Regen über und bald war nichts mehr vom winterlichen Weiß zu sehen. Irgendwie mehr als komisch nach über 3 Monaten im tiefsten Winter. 💦
An einer Tankstelle vor Abbotsford machten wir einen Tank- und Lunch-Stopp. Die Pause haben wir auch genutzt bei unserer Mietwagenfirma anzurufen und uns über den Wagen zu beschweren. Solche Gespräche führe ich ja nicht wirklich gerne - weder in Deutsch und erst recht nicht in Englisch. Aber was sein muss, muss sein ... man darf sich schließlich nicht alles gefallen lassen und nachdem ich mir schon so einen winzigen Wagen habe andrehen lassen, musste nun zumindest Kompensation dafür her. Wir konnten am Ende eine Entschädigung von 50 Dollar und einen weiteren Tag heraus handeln - es hätte schlimmer laufen können. 🚗
Anstatt bis nach Vancouver downtown zu fahren, ging es erstmal nur bis Abbotsford. Wir hatten dort für heute Abend Konzertkarten für Hedley. Da bis zum Konzertbeginn noch ein bisschen Zeit war, beschlossen wir kurzerhand das örtliche Recreation Centre aufzusuchen und dort ins Schwimmbad zu gehen. Wir verbrachten so den Nachmittag im Hot Tub und fuhren anschließend entspannt zur Veranstaltungshalle.
Das Konzert war klasse und ein schöner Abschluss unserer Zeit in Kanada. Die Musik dieser kanadischen Band begleitet mich schon seit ich im März / April in Golden war und diese im örtlichen Radio rauf und runter lief. Im Juni war ich dann in Banff auf einem Konzert der Band. Mit den Liedern werden Tanja und ich wohl auf immer unsere Zeit in Kanada in Verbindung bringen. 🎶
Hedley Konzert |
Nach Konzertende fuhren wir nach Vancouver downtown. Das war von Abbotsford nur noch ein bisschen mehr als eine Stunde Fahrzeit. Spät abends checkten wir im "HI Downtown" ein und waren wieder auf der selben Etage wie beim letzten Mal - allerdings diesmal nicht im gleichen Zimmer. Glücklicherweise hatten wir auch den Luxus, dass wir nur zu zweit waren und erstmal keine weiteren Gäste angekündigt waren, so konnten wir uns in aller Ruhe ausbreiten ohne auf andere Rücksicht nehmen zu müssen.
06.02.2018 - Dienstag - Vancouver
Den Vormittag haben wir in Ruhe genutzt, um unsere Sieben Sachen zu packen und Wäsche zu waschen. Wir wollten alles in Ruhe packen bevor es morgen mittag zum Flughafen gehen sollte. Mittlerweile wussten wir ja wie lange das dauern konnte. Mit Bierchen, Hedley-Musik und Tränen ging es also ans Werk - welch Kombination! 🙈
Damit nicht der falsche Eindruck entsteht: wir trinken normalerweise nicht vormittags Bier. Dieses "mussten" wir sozusagen trinken, denn eigentlich hatten wir das als Dankeschön für unseren host Tammi gekauft, bei der wir leider nicht übernachtet haben. Glücklicherweise fand unserer 12er-Pack auch noch weitere Abnehmer im Hostel: ein Hostel-Mitarbeiter, welcher Tanja noch vom letzten Februar kannte, war ganz begeistert und abends traf ich auch noch zwei Jungs aus Ontario in der Hostelküche. Die zwei sind auf der Durchreise nach Tofino und freuten sich sichtlich über das kostenlose Bier.
Nachdem unser Gepäck sortiert und soweit möglich alles gepackt war, ging es mit dem Mietwagen zur Vermietstation am Flughafen. Von dort sind wir mit dem Skytrain zurück nach downtown gefahren. Tanja und ich erledigten noch ein paar Dinge, wie unter anderem das Schließen unserer kanadischen Bankkontos und den Geldwechsel.
Vancouver downtown - Granville St |
Bei "purebread" haben wir uns dann noch etwas leckeres zu essen gegönnt. Die Auswahl fiel wie immer schwer, dafür sieht auch einfach alles viel zu lecker aus. Anschließend sind wir noch ein bisschen durch Gastown geschlendert und zur Waterfront gegangen. Wir waren ein letztes mal beim Canada Place und dann ging es zurück in Richtung Hostel, um noch einen Nur-mal-gucken-wir-kaufen-aber-nix-Stopp bei "Victorias Secret" auf dem Rückweg einzulegen. Klappte eher suboptimal. 😂👛
purebread |
Frühlingsbote |
Canada Place |
Waterfront |
Olympische Fackel |
Orca |
Tanja und ich im Regen |
Steam clock in Gastown |
Im Hostel haben wir mit unseren letzten vorhandenen Lebensmitteln ein Abendessen gezaubert. So musste nichts weggeschmissen werden und es kostete auch kein zusätzliches Geld.
07.02.2018 - Mittwoch - Vancouver - Honolulu
Heute morgen war dann der letzte Tag in Kanada angebrochen. Unglaublich: Tag 366 meiner Reise und nun hieß es wirklich Abschied nehmen und Auf Wiedersehen sagen. 😥
Wir packten morgens die letzten Sachen zusammen. Dinge, die wir bei unserem "moving sale" in Banff nicht mehr losgeworden sind und leider auch in Vancouver nicht an an den Mann bringen konnten, habe ich noch schnell zum Thrift Store gebracht. Anschließend blieb noch etwas Zeit, um schnell zur English Bay hinunter zu laufen. Das Wetter ließ die letzten Tagen leider eher zu wünschen übrig und so nieselte es auch heute wieder - Vancouver = Raincouver. 💦
English Bay |
Bye bye Vancouver |
Tja, und dann war es soweit. Mit dem Taxi ging es zum Flughafen. Dort mussten wir zuerst nochmal eine kleine Umpackaktion machen, damit wir nicht 100 Dollar Übergepäck bezahlen mussten. Und dann ging es auch schon zum Boarding. Mit Delta Airlines ging es zunächst von Vancouver in Kanada nach Seattle in den USA. Dort hatte unser Anschlussflieger einige Stunden Verspätung und wir Zeit genug etwas am Flughafen zu essen und dem Nichtstun zu frönen.
Hawaii bound |
Seattle |
In knapp 5,5 Stunden flogen wir dann von Seattle nach Honolulu und kamen dort gegen 0:45 Uhr an. Die Zeit vertrödelte ich mir unter anderem mit dem Film "The Mountain between us". Zum Schlafen sind weder Tanja noch ich richtig gekommen. Bis wir unser Gepäck hatten und mit dem Taxi endlich bei unserer "Airbnb-Unterkunft von Andrew & Ally" ankamen, war es ist schon 2.00 Uhr nachts. Da fiel die Begrüßung von Lisa, Tanjas Freundin aus Hamburg, die dort schon auf uns wartete, relativ kurz aus und wir beeilten uns schnell ins Bett zu gehen. ✈
08.02.2018 bis 25.02.2018 - Insel Hopping auf Hawaii - Oahu, Maui, Kauai und Big Island
Fotos zu unseren Abenteuern auf Hawaii findet ihr hier:
👇🌴🌺🐳🐠🐔
Find Penguins - Aloha Hawaii
Und hier noch ein Video, welches ich bei "Find Penguins" nicht posten konnte, von meinem ersten springenden Buckelwal - ganz ohne Walbeobachtungstour - einfach von der Küste aus auf Maui beobachtet:
👇🐳
26.02.2018 - Honolulu - Las Vegas - Frankfurt
Von Honolulu ging es für mich frühmorgens am 25.03.2018 auf in Richtung Deutschland. Der erste Flug brachte mich von Honolulu nach Las Vegas in Nevada. Mein Sitznachbar war nachdem er die ersten zwei Stunden verschlafen hatte sehr gesprächig. Mark stammt aus Oahu und hat mir einiges zu seiner Heimat erzählt. Unter anderem hat er mir erklärt, wieso es keine Fähre zwischen den Inseln gibt und man Insel Hopping stattdessen nur mit dem Flugzeug machen kann. Er reist eigentlich nur wenn er muss, wie in diesem Fall zu einem Seminar nach Las Vegas, denn er findet Hawaii einfach zu schön, um wegzufliegen - irgendwie verständlich. 🌴🌺
Good Morning Honolulu |
Office in the sky :) |
... und alkoholische Drinks gibts aus noch :) |
Wüste von Nevada |
Las Vegas von oben |
Vegas, Baby |
In Las Vegas hatte ich zwei Stunden Aufenthalt und dann ging es in den Flieger nach Frankfurt. Eigentlich hatte mir Mark "back to reality" erst für den Zielort versprochen, aber irgendwie traf die mich schon am Flughafen von Las Vegas. Deutsche Mitreisende geben mir leider Grund zum Fremdschämen: es wird sich beim Flughafenpersonal in den höchsten Tönen beschwert und ordentlich anstehen ist auch nicht jedermanns Stärke. Hach, das kann ja heiter werden. 🙈
Mein Sitznachbar nach Frankfurt hat während den 11 Stunden Flug kein einziges Wort mit mir gesprochen. Das macht einem die Rückkehr auch nicht gerade leichter. In den Schlaf zu finden, fiel mir schwer - dafür hatte ich einfach zu viel Gedanken im Kopf. Irgendwann war der Flug auch überstanden und wir kamen endlich an.
Auf mein Gepäck musste ich lange warten, aber dann war es so weit: Judith und Daniel, meine Zwillingsschwester und ihr Freund, holten mich ab. Das war nicht nur toll, weil ich Hilfe beim Gepäck dringend benötigte, sondern natürlich auch sie wiederzusehen. 😊
Von Frankfurt ging es für uns nach Mannheim ... Welcome back to Good Old Germany!
Judith & ich in Mannheim am HBF |
27.02.2018 - Mannheim - Freiburg - Yach
Anderntags ging es mit Bus und Bahn von Mannheim nach Freiburg. Dort holte mich mein Bruder Roman am Gleis ab und dann ging es mit dem Auto zu meinem Eltern nach Yach. Aber nicht ohne Kanada-Fahne versteht sich. 😅🍁
Empfang am Freiburger HBF |
Kleine Überraschungsparty zuhause :) |
Von Kanada aus noch nach Hawaii zu fliegen, war die richtige Entscheidung. Wenn ich direkt nachhause geflogen wäre, wäre mir die Rückkehr wahrscheinlich noch viel schwerer gefallen. So konnten Tanja und ich mit Lisa am Strand sitzen, in Erinnerungen an unser Kanada-Jahr schwelgen und neue exotische Eindrücke sammeln. 🌺
Nach über einer Woche zurück in Deutschland und einem Monat nachdem ich aus Kanada abgereist bin, kann ich nun sagen, dass sich alles noch etwas surreal anfühlt - irgendwie noch wie Urlaub und nicht endgültig. Die Zeit war so intensiv und ich habe jeden Tag genoßen. Damals kam es mir nicht so vor als ob alles schnell vorbei gehen würde. Nun sitze ich in Deutschland und wundere mich wo nur die Zeit geblieben ist.
Kanada zu verlassen, tat weh. Ich vermisse die Berge und die Menschen, mit denen ich dort gelebt habe, aber auch die Freiheit, die ich dort verspürt hatte. Alles ist möglich, nichts muss und jeder hat seinen Platz und ist wertvoll. Ich habe dort so unglaublich fantastische und inspirierende Menschen kennengelernt, die mich auf meinem Weg begleitet haben. Manche von Anfang an, manche nur eine Teilstrecke, wenige Tage oder Stunden ... ich bin allen unendlich dankbar für die tolle gemeinsame Zeit.
Vor 3,5 Jahren habe ich mich bei meiner ersten Kanada-Reise sofort in das Land verliebt und wusste, dass das nicht mein letztes mal in Kanada sein würde. Ich hätte damals nicht gedacht, dass ich ein paar Jahre später ein komplettes Jahr dort leben werde. Aber so ist das im Leben: es ist nicht alles planbar oder vorhersehbar. Es gibt immer wieder neue Wendungen und manchmal muss man einfach den Mut haben, einen neuen Weg einzuschlagen.
Kanada und seine Menschen werden immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.
🍁❤️ Until next time!
Hallo große Schwester,
AntwortenLöschenhey das sind traurig klingende Zeilen zum Abschied aus Kanada, aber das kann ich auch sooo gut verstehen. Ein Jahr Auszeit ist eine ganz besondere Erfahrung egal wo und egal auf welche Art und Weise. Meine Erfahrung war aber auch, dass die Menschen, die man auf diesem Weg trifft, einem ein Leben lang nicht mehr loslassen werden. Es gibt sie überall auf der Welt, die Hilfsbereiten, die Fröhlichen, die Freunde, die Leute, mit denen man viel Spaß haben kann und selbst wenn der Kontakt abbrechen sollte, die tolle Zeit, wird auf Grund der vielen Begegnungen immer etwas ganz Besonderes sein.
Hab vielen vielen Dank, dass du so fleißig gebloggt und gepostest hast und wir dich und deine Erlebnisse fast im Live-Ticker mitverfolgen konnten. Selbst in Zeiten von Whats App (im Vergleich zum Australien-Neuseeland-Tripp) haben es deine Berichte, Fotos und (Wal-Beobachtungs-)Videos umso spannender gemacht, diesen Weg mit dir zu gehen.
Ich freue mich sehr für dich, dass du die Entschlossenheit, das Jahr in Kanada zu verbringen, nie verloren hast und du so viele schöne Erinnerungen sammeln konntest. Das ist einfach unbezahlbar. :-)
Umso mehr freut es mich auch, dass du auf dem Heimweg noch den Abstecher nach Monnem gemacht hast und wir abends gleich mal noch ein To Do, das dir Tanja mit auf den Weg gegeben hat, umsetzen konnten und Döner essen waren. :-)
Auch an Tanja, ganz viele liebe Grüße - noch unbekannter Weise!!!
Hallo Judith,
Löschendas hast Du schön beschrieben und damit hast Du vollkommen recht. Eine einfach unglaublich besondere Zeit. Da fallen Worte nicht leicht um das Ganze zu beschreiben. Die Zeit ist in der Tat unbezahlbar!!
Gern geschehen. Es war schön für mich zu wissen, dass ihr an meinem Leben auch teilhaben wollt. So wart ihr auch immer ein Stück bei mir.
Danke, dass Daniel und Du, mich am Flughafen in Frankfurt abgeholt habt. Der Döner war lecker ... Beweisfotos liegen Tanja bereits vor. :)
Danke auch dafür, dass Du immer so fleißig kommentiert hast. So macht es das Schreiben noch lebendiger und es ist nicht nur einfach ein Tagebuch.
Liebe Grüße
Halllo Verena,
AntwortenLöschenendlich raffe ich mich auf, um dir einen letzten Gruß zu dieser tollen Reise zu senden, denn ich bin schon sehr traurig das die Reise zu Ende ist
und ich nicht mehr mitreisen kann.
Es war so eine wundervolle erlebnisreiche Reise und vielen Dank, dass du so fleißig geschrieben und auch so tolle Fotos gepostet hast, denn so konnte ich dich und deine Erlebnisse fast Live mitverfolgen.
Es war für dich sicher eine einfach unglaublich besondere Zeit, mit so vielen tollen Erlebnissen, Menschen und wunderschöner Natur, das kann dir keiner mehr nehmen und ich freue mich, das du das erleben durftest. Dann noch Hawai mit wieder wunderschönen Fotos, ein wirklich gelungener Abschluss dieser Reise.
Gespannt bin ich, wie es bei dir weiter geht, freue mich dich beim Düsseldorfer Marathon zu treffen und hoffe dann mehr zu erfahren.
Ganz liebe Grüße
Brigitte
Hallo Brigitte,
Löschendas ist total lieb von Dir, dass Du mir zum Abschluss auch nochmal einen Gruß schreibst. Herzlichen Dank dafür.
Das ist ja rührend, dass Du fast genauso traurig bist wie ich, dass die Reise vorbei ist. Mir fiel der letzte Post auch schwer, denn dies markierte nochmal einen Endpunkt - richtig schwarz auf weis.
Der Dank geht auch zurück an die fleißigen Leser und natürlich auch an Dich für die vielen Kommentare. Darüber habe ich mich immer gefreut, denn es ist schön zu wissen, wer gerade mitliest und was Dich beim Lesen bewegt.
Mein Kopf ist immer noch voller Bilder und Eindrücke. Die kann einem in der Tat keiner mehr nehmen. Ich bin dankbar und froh, dass ich den Schritt gewagt habe und mich auf dieses Abenteuer eingelassen habe. Eigentlich kann man dabei nur gewinnen, obwohl dieser Schritt natürlich im Vorfeld mit ganz vielen Sorgen und Bedenken begleitet wurde.
Auf das wie es nun für mich weitergeht, bin ich auch gespannt. Für mich ist vieles noch nicht so greifbar. Wenn wir uns am Wochenende in Düsseldorf treffen, kann ich Dir das ein oder andere berichten. Ich freu mich darauf.
Liebe Grüße
Verena