20.05.2017 - Samstag - Banff
Passend zum Wochenende habe ich heute zuerst ausgeschlafen und mich um´s Saubermachen der Wohnung gekümmert. Dazu gehört unter anderem den Müll wegbringen und in den dafür vorgesehenen Bären-sicheren Containern der Stadtverwaltung zu verstauen.
Den heutigen Tag habe ich sozusagen als kleinen "Büro-Tag" genutzt, denn die geplante Wanderung für morgen wollte auch noch geregelt werden. Denn leider hat mein Hiking Buddy Amphy für die morgige Tour kurzfristig absagen müssen. Ihr Schwiegervater ist nach langer Krankheit verstorben und sie muss sich um die Beerdigung kümmern. Ich habe mich deshalb entschlossen nochmal einen Versuch über die Facebook-Gruppen zu wagen und habe dazu auch direkt eine positive Nachricht von Joseph aka John erhalten. Das lässt sich doch schonmal ganz gut an.
Zwischen der ganzen Tipperei und Organisiererei habe ich auch nochmal die Gelegenheit genutzt, um mit Tanja zu telefonieren. Immer wieder schön zu hören, dass es ihr und Romina im hohen Norden, in Whitehorse, gut geht. 😊
Gegen späten Nachmittag rief dann aber auch schon wieder die Pflicht und ich bin zu meiner nächsten Supermarkt-Schicht losgelaufen. Heute hatte ich wieder eine Spätschicht und durfte somit von 16:30 - 22:00 Uhr Dienst schieben.
21.05.2017 - Sonntag - Banff - Kananaskis Country
Heute morgen geht´s endlich los zur ersten großen Wanderung. Dafür musste ich zu allererst den Mietwagen am Fairmont Banff Springs Hotel abholen. Nobel geht die Welt zugrunde, denn dort hat Hertz ihren Mietwagen-Standort und von dort sollte es heute losgehen. Die Abholung ging glücklicherweise reibungslos. Ich war schon eine Viertelstunde vor Ladenöffnung dort und konnte nach wenigen Minuten auch meinen Mietwagen, einen Volkswagen Golf, in Empfang nehmen.
Mit diesem bin ich nach ein paar kleinen Startschwierigkeiten (wie bedient man noch gleich ein Automatik-Auto? 🙈) zum Hostel "Banff International" gefahren, um dort Sarah und Etienne abzuholen. Die beiden hatten sich gestern Abend auch noch auf meinen Facebook-Post gemeldet während ich auf der Arbeit war. Glücklicherweise hat es trotzdem noch geklappt uns zu verabreden, obwohl ich erst sehr spät auf die Nachricht antworten konnte. Anstatt beim Hostel konnte ich die beiden dann beim Whitebark Cafe einsammeln, weil Sarah sich noch einen Kaffee holen wollte. Der Kaffee im Hostel ist nicht der weltbeste wie ich ja selbst noch vor ein paar Wochen feststellen durfte.
Zu dritt ging es dann zum vereinbarten Treffpunkt mit John, dem Stoney Nakoda Resort & Casino in Kananaskis. Unterweges haben mir Sarah und Etienne von sich erzählt. Etienne kommt aus dem Norden Frankreichs und Sarah aus Montreal / Kanada. Die beiden haben sich an der Uni kennengelernt. Die beiden arbeiteten für ein Projekt für ca. 6-8 Wochen in Calgary. Sarah unterstützt Etienne bei der Projektarbeit. Deshalb haben die beiden nun auch Zeit Calgary und die nähere Umgebung zu erkunden. Und dazu zählt natürlich auch Banff und die umliegenden Berge.
Am vereinbarten Treffpunkt haben wir dann nicht nur John getroffen sondern auch noch Aly. Zu fünft ging es los in Richtung Trailhead zum Barrier Lake Lookout. Da es schon mittlerweile halb elf Uhr war, war dort schon einiges los. Gut, dass wir nur mit einem Auto von unserem Treffpunkt weitergefahren sind. So konnten wir gerade noch einen Parkplatz ergattern. Was hier wohl im Sommer los ist? 🙈
John hat mir später verraten, dass er zu Wanderungen immer viel, viel früher aufbricht. Zum einen wegen der Parkplatz-Situation und zum anderen, weil man dann auch noch mehr Ruhe auf den Trails hat. Außerdem umgeht man die Mittagshitze, was auch nicht gerade zu verachten ist, denn sobald die Sonne rauskommt, ist es ziemlich warm.
Nach knapp anderthalb Stunden kamen wir dann auf dem Barrier Lake Lookout oder auch Prairie View genannten Aussichtspunkt an. Dort gab´s erstmal Zeit für die obligatorischen Fotos und natürlich auch Zeit für ein Picknik. Von dem Aussichtspunkt und frisch gestärkt ging es dann nochmal steil den Berg hoch, um zum höhren Aussichtspunkt zu gelangen. Ein Hammer Ausblick auf den See und den gegenüberliegenen Mount Baldy. Man kann auch wunderbare die flache Prairie einsehen, die direkt hinter den Bergen in Richtung Calgary anfängt.
Auf der Rückseite und über den Jewel Pass ging es dann für uns wieder zurück. Im Wald liegt teilweise noch Schnee, so dass es entweder etwas nass war oder man richtig über Schnee gehen musste. Aber alles halb so wild mit dem richtigen Schuhwerk. Den Berg runter konnte man schon fast rennen so einfach waren dort die Wanderpfade sobald der Schnee weg war.
Am vereisten Wasserfall haben wir nochmal eine Pause eingelegt bevor es runter an den See ging. Das Wasser sieht wunderbar einladend aus, aber ist ziemlich kalt und ist maximal dazu geeignet die Füße reinzustrecken. 😅
Nach unserer knapp 5-stündigen Tour sind wir zusammen nach Canmore gefahren und haben dort im "
Grizzly Paw Pub" mit Bier auf unsere Tour angestoßen. Die Tour hat richtig Spaß gemacht und die Aussicht war prima. Das schreit eigentlich schon nach einer Wiederholung. John ist öfters in den Bergen und immer auf der Suche nach Begleitung. Mal sehen, ob das nochmal damit klappt. Sarah und Etienne sind bis Ende Juni noch in Calgary und auch für weitere Touren aufgelegt. Vielleicht kann ich meine neuen Hiking Buddies auch mal in Calgary besuchen gehen. Mal abwarten.
Mit Sarah und Etienne ging´s dann zurück nach Banff und nach einer kurzen Erholungs- und Duschpause habe ich mich nochmal mit Sarah zum Abendessen getroffen. Wir haben uns leckere Burger bei "
Eddie´s Burger" bestellt. Sehr lecker! Danach ging es noch für einen Absacker in die Gin Bar "
Park" und danach zurück Nachhause - so ein Tag ist doch ganz schön anstrengend, aber unglaublich schön war er!
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Banff am frühen Morgen |
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Am Anfang unseres Hiking Trails |
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Barrier Lake mit Mt. Baldy |
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Top motiviert am Beginn des Trails |
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Am Mittagspausen-Spot |
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Kananaski Country |
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Mt. Baldy und unser Trail |
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Am Seeufer |
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Blick zu den Felsen, die wir noch erklimmen wollten |
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Am Wegesrand |
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Prairie View |
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Barrier Lake mit Mt. Baldy vom oberen Lookout |
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Hiking Buddies: Etienne, Sarah, John, ich & Aly |
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Hiking Selfie |
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Panoroma |
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Prairie View |
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Am oberen Lookout |
22.05.2017 - Montag - Feiertag: Victoria Day - Banff
Meinen Mietwagen habe ich für den heutigen Tag gleich behalten, denn heute ist erstens Feiertag (Victoria Day) und zweitens habe ich den ganzen Tag frei und kann so den Wagen für eine weitere Tour nutzen. Ich habe mir für heute eine Tour nach Canmore ausgeguckt mit einer leichten Wanderung. Nach den vielen Stunden gestern wollte ich es ruhiger angehen lassen.
Meine geplante Tour sollte mich oberhalb von Canmore entlang führen. Der Trail nennt sich Montane Traverse und bietet spektakuläre Blicke. Die Trail-Beschreibung hatte nicht zu viel versprochen. Dank dem traumhaften Wetter hatte ich mega schön Ausblicke und einen herrlichen Wandertag.
Unterwegs hatte ich trotz meines Alleingangs nicht das Gefühl völlig alleine durch den Wald zu stiefeln. Gleich am Anfang traff ich Jas und seine Wandergruppe. Die fünf wollten zusammen zum Mount Lady MacDonald und haben mich gleich gefragt, ob ich mich anschließend will, aber den Berg habe ich für heute nicht auf den Plan. Vielleicht ein andermal. Ich wollte es schließlich easy angehen lassen. Da die fünf regelmäßig rund um Canmore unterwegs sind und man sich gegebenfalls für einen anderen Wandertag zusammenschließen könnte, haben wir unsere Facebook-Daten ausgetauscht. Man kann ja nie wissen für was das gut ist ... Kontakte sind hier schließlich alles. Witzig ist, dass Jas auch in der Facebook-Gruppe "Hike Alberta" ist und er dort letztens meinen Post zum Barrier Lake Lookout gelesen hatte. So klein ist die Welt. 😅
Später habe ich noch mehrere Personen auf dem Trail getroffen. Mit drei Mountainbikern, die mir entgegenkamen und gestoppt haben, habe ich mich noch länger unterhalten. Einer davon kommt gebürtig aus Tschechien und so haben wir uns über Kanada, Europa und Tschechien im Speziellen unterhalten. Schon toll wie einfach man immer wieder einfach ins Gespräch kommt.
Meine Wanderung war nicht allzu lange, so dass ich wider Erwarten meinen Picknik-Stopp nicht unterwegs eingelegt habe, sondern am Ende der Tour. Neben meinem Parkplatz habe ich einen Spielplatz mit Picknik-Ecke entdeckt. So dass ich dort meinen mitgebrachten Leckereien verspeisen konnte.
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Canmore Mountains (famous Ha Ling rechts) |
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Trail |
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Auf dem Weg nach Canmore - mighty Mt. Rundle |
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Trail Beginn - nicht sehr einladend |
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Aufwärts |
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Montane Traverse at its best |
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Canmore Mountains |
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Blick zu Ha Ling und East End of Mt. Rundle |
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Hoodoos |
Frisch gestärkt bin ich dann mit dem Auto zum Spray Lake gedüst. Dort hat mich dann überraschenderweise eine ungeteerte Straße erwartet. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ab Grassi Lake fährt man nicht mehr auf geteerten Wegen. Das macht die Fahrt hinauf zum Spray Lake unerwartet langwierig. Deshalb bin ich auch nicht bis ans Ende gefahren sondern habe irgendwann doch umgedreht.
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Spray Lake |
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Spray Lake - der hintere Teil ist noch voller Eis |
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Mein Mietwagen - Volkswagen Golf |
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Spray Lake - manchmal auch ohne Eis |
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Ungeteerte Straße |
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Whitemans Pond |
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Whitemans Pond mit Ha Ling |
Auf dem Rückweg zurück nach Banff habe ich noch am Two Jack Lake und am Lake Minnewanka angehalten. Die Seen sind mittlerweile aufgetaut und bieten einen ganz anderen Anblick als noch vor ein paar Wochen als ich mit Sabine mit dem Fahrrad hier war.
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Two Jack Lake |
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Lake Minnewanka |
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Lake Minnewanka |
Ganz spontan habe ich mich dann noch entschlossen den tollen Tag mit einer Fahrt zum Peyto Lake abzuschließen. Dies war nochmal eine gute zusätzliche Stunde Fahrt, aber ich wollte den See unbedingt noch im gefrorenen Zustand sehen. Der See ist definitiv noch nicht aufgetaut.
Dies machte sich dann auch entsprechend beim Fußmarsch vom Parkplatz zum Aussichtspunkt bemerkbar. Dort lag noch ganz schön viel Schnee und ich musste mich durchkämpfen. Besonders glatt war es. Ich hatte dummerweise bei meinem kurzen Zwischenstopp in der Wohnung in Banff nur meinen Ugg Boots eingepackt und diese anstatt meine Wanderschuhe angezogen. Böser Fehler, denn die haben kaum noch Grip und mich hat´s ein paar mal auf den Hosenboden gelegt.
An der Aussichtsplatform war ich dann doch nicht alleine. Denn die Leutchen, die eigentlich nach mir auf dem Trail waren, sind irgendwann umgekehrt. Vermutlich weil es ihnen zu doof und anstrengend war - zu glatt und zu viel Schnee. Ich habe mich aber tapfer weitergekämpft und der Anblick hat sich gelohnt. Das koreanische Pärchen, welches ich am Aussichtspunkt antraff, war super lieb. Wir haben uns nett unterhalten und fotografieren lassen konnte ich mich dann auch noch.
Den Peyto Lake habe ich bereits im Sommer im türkischen Zustand gesehen. Allerdings ist gesehen fast schon übertrieben, es hatte an dem Tag so viele Wolken, dass man weder die Berge noch den See richtig sehen konnte. Da war der Anblick schon gigantisch im Vergleich dazu.
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Peyto Lake |
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Peyto Lake |
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Peyto Lake & ich |
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Road Trip |
So ging ein wunderbarer Tag und ein langes Wochenende für mich zu Ende!
Welch ein schöner Abschluss meiner Geburtstagswoche! 😇🙏
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