Sonntag, 11. Juni 2017

Canmore - Radtour zum Lake Minnewanka - Food Festival "Canmore uncorked"

Was lange währt, wird hoffentlich endlich gut. Ich komme endlich mal wieder dazu ein paar Zeilen über die letzten Wochen zu schreiben. Wie schnell die Zeit vergeht und schwupps ist wieder ein Monat vorbei ...



08.05.2017 - Montag - Banff - Canmore

Den heutigen Vormittag habe ich mir mit einem Bummel durch Banff downtown vertrieben. Heute ist richtig schönes Wetter und da macht es Laune durch die Straßen zu schlendern. Den Bummel habe ich aber nicht nur mit Vergnügen gemacht, sondern ich habe die Zeit auch genutzt um im "Banff Job Centre" vorbeizugehen und dort nach Jobs zu fragen, denn bis zu diesem Zeitpunkt habe ich immer noch nichts vom Supermarkt bezüglich einer ersten Arbeitsschicht gehört.

Im Job Centre habe ich dann den Tipp bekommen bei einer Arbeitsvermittlung in Canmore vorstellig zu werden. Diese kümmert sich speziell um kurzfristige und kurze Arbeitseinsätze. Also war der Plan für den Nachmittag auch schon geschmiedet: Auf nach Canmore.

Saint Mary's Parish Banff

Banff downtown
Mit dem Roam Bus kann man für 6 Dollar zwischen Banff und Canmore pendeln, was für Leute wie mich ohne Auto perfekt ist. Bei der Agentur habe ich also meine Personalien und möglichen Zeiten für einen Arbeitseinsatz abgegeben und durfte anschließend eine Stunde lang Sicherheitsunterlagen durchlesen. Einen konkreten Job konnten sie mir allerdings keinen anbieten, sondern mir wurde mitgeteilt, dass sie sich bei mir melden, sobald etwas passendes reinkommen würde.

Den restlichen Nachmittag habe ich dann mit einem Bummel durch das schöne Städtchen und einem Picknik am Bow River verbracht. Da man rund um Canmore auch wunderbar wandern kann und ich eine Karte mit diversen Tipps dabei hatte, habe ich mich zum Quarry Lake aufgemacht. Ein kleiner runder See vor imposanter Bergkulisse. Auf dem Weg dorthin passiert man einen Wasserfall in einer kleinen Schlucht - alles sehr idyllisch.

Die Fahrt nach Canmore hat sich gelohnt und ich habe beschlossen, dass dies nicht die letzte Fahrt gewesen ist. Canmore ist wirlich toll - gefällt mir sogar noch besser als Banff. 😊

Canmore downtown

Info-Tafel

Three Sisters, Ship´s Prow, Ehagay Nakoda

Ship´s Prow, Ehagay Nakoda, Ha Ling Peak

Mt. Rundle - mal eine etwas andere Ansicht

Am Bow River

Wasserfall

Hiking Trail

Grotto Mountain

Panorama Quarry Lake

Mt. Lady MacDonald & Grotto Mt.


09.05.2017 - Dienstag - Banff

Mit  Sabine aus Den Haag / Holland habe ich heute eine Fahrradtour geplant. Sabine wohnt für ein paar Tage im Hostel bevor es für sie nach Jasper weitergeht. Witzigerweise hat Sabine auch eine Verbindung zu Golden. Sie hat dort auch mehrere Wochen verbracht und ihr hat es so gut gefallen, dass sie sogar überlegt auszuwandern. Die Freunde in Golden will sie auf ihrem Roadtrip auch wieder besuchen gehen.

Wir wollen heute zusammen zum Lake Minnewanka radeln. Gesagt, getan. Im Fahrradladen haben wir uns Fahrräder und Helm ausgeliehen und sind zusammen losgedüst. Das machte richtig Spaß. Dass auf es auf dem Weg ein paar Hügel gibt, die man erklimmen musste, hatte ich verdrängt und so merkte ich doch schnell, dass ich an meiner Kondition noch arbeiten muss. Aber langsam und stetig kommt man ja auch den Berg hoch und Fotostopps sind immer gute Ausreden um Luft zu schnappen. 😉

Auf dem Weg zum Lake Minnewanka passiert man unter anderem die Cascade Ponds und von dort ging´s für uns als erstes zum Lunch-Stopp an den Two Jack Lake. Was für ein Panorama für eine Mittagspause! Mount Rundle direkt hinter uns. Wir haben Pickinickbänke auf einer kleinen Halbinsel in Beschlag genommen. Die Halbinsel erinnert ein bisschen an die Spirit Island auf dem Malinge Lake im Jasper National Park. 😊

Am Two Jack Lake gab es neben dem tollen Bergpanorama auch noch Dickhornschafe zum Bestaunen. Die lassen sich von den vielen Touristen nicht wirklich beeindrucken und grasen friedlich beziehungsweise spazieren über den Parkplatz.

Die Radtour zum Lake Minnewanka hat sich auf jeden Fall gelohnt, obwohl der See noch nicht aufgetaut ist. Man kann aber dank der dünnen Eisschicht das grün-blaue Wasser schon gut erkennen. Nach einem kleinen Ausflug zu den roten Parks-Canada-Stühlen am Rande des Sees, sind wir wieder zurück nach Banff downtown gestrampelt und haben nach einer Pause bei Tim Hortons noch die Vermilion Lakes aufgesucht. Ein wunderbarer Abschluss unserer Radtour.

Cascade Pond mit Mt. Rundle

Sabine unterwegs

Two Jack Lake mit Mt. Rundle

Ich am Two Jack Lake

Big Horn Sheep

Two Jack Lake mit Mt. Rundle
Lake Minnewanka

Lake Minnewanka

Selfie Time

Bootshaus auf dem Lake Minnewanka

Die roten Stühle von Parks Canada

Lake Minnewanka

Lake Minnewanka

Lake Minnewanka

Vermilion Lakes mit Mt. Rundle

Vermilion Lakes mit Mt. Rundle

Vermilion Lakes mit Mt. Rundle
Nachmittags habe ich endlich auch einen Anruf vom Supermarkt erhalten. Ich kann morgen direkt anfangen. Die erste Schicht startet um 10 Uhr. Dann bekomme ich alles gezeigt und auch mitgeteilt wie es mit dem Schichtplan weitergeht. Das sind doch mal gute Nachrichten.

Abends bin ich dann auch mit Sack und Pack aus dem Hostel ausgezogen und in mein eigenes Zimmer in der Wolverine St. umgezogen. Das macht wieder richtig Spaß alles auszupacken und wieder viel Platz für sich zu haben. Das besonders Gute für mich ist, dass ich die nächsten zwei Wochen erstmal ganz alleine in der Wohnung sein werde. Denise, meine Mitbewohnerin, geht am Donnerstag auf einen großen Roadtrip von der Westküste in San Francisco / USA an die Ostküste Halifax / Kanada. Sie hilft Freunden mit fünf Katzen beim Umzug. Da die Freunden den Katzen den Umzug per Flugzeug nicht zumuten möchten, haben sie Denise gefragt, ob sie nicht bereit wäre mit einem großen Wohnmobil die Strecke zu fahren. Eine ganz schön krasse Aktion - da war mein Umzug Pipifax dagegen. 😅

Meine neue Anschrift heißt nun 119 Wolverine Street. Nach Hugh Jackman habe ich aber bisher vergeblich gesucht. 😂
Die Route zur Arbeitsstätte wird mich nun zukünftig über die Wolverine St., Grizzly St., Wolf St., Banff Ave. (ok, das hört sich zugebenermaßen langweilig an) zur Elk St. führen. Nicht schlecht, oder?

Mein Schlafzimmer mit Blick in den Garten

Die Küche

Das Wohnzimmer ... ein Jäger & Sammler am Werk


10.05.2017 - Mittwoch - Banff - Canmore

Bevor ich heute meine erste Schicht im Supermarkt angetreten habe, habe ich mich erstmal in Haus richtig eingerichtet. Denise ist eine ziemlich vielbeschäftigte Frau von vermutlich 50 plus. Sie hat parallel drei Jobs. Unter anderem arbeitet sie in einem Laden, in dem sie Klangschalen verkauft und zum anderen arbeitet sie für "Discover Banff" und fährt dort die Busse und gibt Touren. Was ihr dritter Job ist, habe ich bisher noch nicht herausgefunden. Sie ist jedenfalls immer super busy und selten zu Hause.

Zuhause hat sich bei ihr einiges angesammelt. Unglaublich, aber dazu scheint der Kanadier an sich doch etwas zu neigen: sehr viel Zeugs anzusammeln und zu horten. Dieses Phänomen habe ich in Golden schon bei diversen Personen beobachten dürfen und dies wurde mir auch von andern unabhängigen Quellen bestätigt. Deshalb finde ich mich auch in einem Sammelsurium wieder. Angeblich ist Denise aktuell mit einer großen Entrümpelungsaktion zugange und es sollen einige Kisten zur Kirche zum Flohmarkt gebracht werden. Mal sehen, wann das der Fall sein wird. 😂

Auf Dauer könnte ich so nicht leben, aber für ein paar Wochen bis Mitte Juni wird das schon gehen und dank des unschlagbar günstigen Preises will ich ja auch nicht zu kritisch sein. Hauptsache es ist sauber, ich habe Platz und verstehe mich mit den Mitwohnern und habe ansonsten meine Ruhe.

Meine erste Schicht sollte heute von 10 bis 14 Uhr gehen. Ashleigh, meine Supervisorin, hat mich zur Einarbeitung an der Kasse bei Julie eingeteilt. Julie arbeitet schon über 15 Jahre hier im Supermarkt und ist eine der alten Hasen. Sie hat mir die erste Hälfte der Schicht alles zum Kassensystem und zum Packen der Plastiktüten erklärt bevor ich die andere Hälfte der Schicht selber randurfte. Am Ende des Tages habe ich von Ashleigh eine Schleife mit der Aufschrift "In Training" bekommen, die kann ich mir an meine Schürze heften, damit Kunden gleich sehen, dass ich noch nicht ganz so fit wie meine Kollegen bin.

Die ersten Schicht ging flugs verüber, aber ich merke schon, dass das kein Kinderspiel wird: Die ganze Zeit stehen und eine Pause im Kundenstrom ist kaum auszumachen. Ich werde das ganze mal auf mich zukommen lassen. Mein Schichtplan sieht jedenfalls schon ziemlich viele Einsätze vor und in den nächsten Tagen kann auch direkt arbeiten. Von Flaute ist laut dem Plan nichts zu spüren, so dass ich doch bestimmt einiges an Geld verdienen kann.

Gegen Abend bin ich mit dem Roam Bus wieder nach Canmore gefahren. Dort findet ein Food Festival statt und ich hatte mich zum Pub Crawl angemeldet. Den Tipp habe ich von Terri bekommen, mit der ich unter anderem beim Lake Louise war. Terri ist ja leider wieder zurück in Toronto und kann somit nicht mitkommen. Leider wollte auch Jade, die den Sommer in Banff bleiben wird, nicht mitkommen, da ihr der Spaß zu teuer war. Der Preis war in der Tat stattlich, aber in dem Ticketpreis war nicht nur die Führung dabei sondern das auch Essen und ein Bier in jedem der vier Pubs, die wir an dem Abend aufsuchen werden.

Ich war jedenfalls froh nach Canmore gefahren zu sein. Die Stadt gefällt mir immer besser - erst recht, da ich nun auch einen kleinen Teil der Gastro-Szene kennenlernen durfte. Das ist wirklich vielsprechend. Die Tour startete in der hießigen Brauerei "Grizzly Paw" und dort gab´s zur Begrüßung erstmal ein Probegetränk und wenn man wollte auch zwei oder drei - da habe ich mich natürlich auch nich nein sagen hören. 😇🍺

An dem Abend gab es mehrere Touren, so dass man in der Brauerei auch Leute von anderen Touren kennengelernen konnte. Der Abend fing schon mal sehr gut an, weil ich gleich mit netten Leuten ins Gespräch kam. Sobald man erzählt, dass man aus Deutschland kommt, sind die Kandadier gefühlt aus dem Häuschen.

Meine Gruppe war auch eine nette Truppe - wobei ich mir am Anfang zugebenermaßen etwas verloren vorkam. Es handelte sich nämlich fast auschließlich um Canmore Locals, die sich angemeldet hatte und zu meinem Erstaunen um zwei Gruppen plus mich und unser Guide plus deren Freundin, die vor einiger Zeit aus Neuseeland eingewandert ist. Eine Gruppe bestand aus zwei Pärchen plus der Tochter mit Freund. Und die andere Gruppe aus sechs Freunden, wobei sich später herausstellte, dass nur vier davon in Canmore wohnen und zwei davon aus Ostkanada zu Besuch waren.

Ins Gespräch kommt man dann doch ganz gut, denn spätestens nach ein paar Bierproben werden ja alle eh lockerer und die Kanadier sind das eigentlich von vorneherein schon. Wir haben insgesamt vier Pubs erkundet und in jedem gab es etwas zu essen und jeweils ein Bier oder manchmal auch zwei zu trinken. Das Essen war richtig, richtig gut. Besonders gut hat mir das Dessert am Ende gefallen: S´mores - das ist ein Lagerfeuer-Snack bestehend aus Schokolade, Marshmallow und Keks. Mega lecker! Das kennt in Kanada jeder, der campen geht. 😋

Ich hätte das wunderbare Dessert glatt um ein Haar verpasst, denn eigentlich hätte ich mit dem letzten Bus nach Banff zurückfahren müssen und da sich das mit dem von-einem-in-den-anderen-Pub ziehen etwas verzögert hatte, hätte ich es zum Dessert eigentlich nicht mehr geschafft. Aber glücklicherweise fuhren Lou und ihr Freund mit dem Auto anschließend auch nach Banff, weil sie vor einiger Zeit von Canmore nach Banff gezogen sind. Lou arbeitet in Banff bei der Helicopter Firma CMH im Kundenservice (Christiana, da musste ich gleich wieder an Dich denken ... wie war das noch gleich mit Deiner eigenen Firma in Banff? 😉) und ihr Freund beim Ski Resort von Lake Louise im Marketing. Da habe ich mal wieder Glück gehabt. Ich habe einen wunderbaren Abend mit netten Menschen verbracht und dann auch noch eine Heimfahrt direkt vor die Haustür ergattert.

Canmore - Three Sisters - auf dem Weg zum ersten Pub

Vorspeise im "The Georgetown Inn"

The Georgetown Inn

Hauptspeise im "Drake"

S´mores im Tavern

Ship´s Prow, Ehagay Nakoda, Ha Ling Peak

Hauptspeise und weiteres Dessert im "the wood"

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