Dank konstantem Schneefall den ganzen Vormittag bis in den späten Nachmittag hinein, war heute wieder ein fauler Tag. Draußen konnte man so nicht arbeiten und die Tätigkeiten im Haus sind für's Erste erledigt. Ein guter Grund mich mit meinem Buch und meinem Laptop zurückzuziehen und mit Sandra O. zu skpyen. 😊
Der kurze obligatorische Spaziergang zu den Büffeln durfte trotz Schneefall trotzdem nicht fehlen. Nach meiner Mittagspause und einer weiteren Auszeit beim Lesen, habe ich mich dann wieder um den Hot Tub gekümmert. Diesmal wollte der aber nicht so recht wie ich. Nach über eine Stunde ist mir dann aufgefallen, dass das Feuer doch nicht richtig im Gange war. Es war leider nur noch ganz leicht am glimmen. Leo hat mir dann nochmal geholfen das Feuer ans Laufen zu bringen und gemeint, dass das ab und an vorkommt und man am besten nach ca. 15 - 20 Minuten nach dem Anzünden nochmal kontrollieren sollte, ob es wirklich konstant brennt. Da werde ich beim nächsten mal drauf achten.
Abends gab´s für mich dann nochmal Reste von gestern zu essen und da die Gäste heute erst gegen 21 Uhr geplant hatten zurückzukommen, musste ich noch etwas länger Wache über das Feuer halten als normalweise. Aber glücklicherweise kamen sie auch pünktlich, so dass ich von einer extra Runde verschont geblieben bin. So konnte ich dann doch früh ins Bett gehen. So ein Tag ohne viel Aktivitäten kann auch ganz schön müde machen. Wer hätte das gedacht. 😅
![]() |
Auf Tuchfühlung |
![]() |
Büffelherde |
Samstag - 11.03.2017 - Golden
Die Tage auf der Farm weichen im Moment nicht sonderlich von einander ab. Für heute liegen neben dem Hot Tub für die Gäste beheizen auch keine Aufgaben mich an. So dass ich meinen üblichen Spaziergang zu den Büffeln direkt nach dem Frühstück eingelegt und mit einem Gang zum Briefkasten verbunden habe.
Mein Buch habe heute auch fertig gelesen. So viel dazu, dass man sich Lesestoff kauft und davon lange etwas hat - wenn man Zeit hat, dann ist ein Taschenbuch in null Komma nichts ausgelesen. Nun kann ich mich am Bücherregel im Gästehaus bedienen. Mal sehen, was es da noch zu lesen gibt.
Eine kleine Abwechslung in meinem heutigen Programm ergaben heute der Plausch mit den Gästen aus der Cabin und das Kennenlernen von Matt.
Felipe aus Brasilien und seine deutsche Freundin sind bis Sonntag in der Cabin und wollten heute mittag kurz Leo Hallo sagen. Da ich mich eben mit Leo unterhalten hatte als die zwei kamen, bin ich einfach dabei geblieben. Die zwei waren schon mit den Langlauf-Skiern unterwegs und wollten heute Nachmittag einen Spaziergang zum Fluß unternehmen. Felipe war auch ganz interessiert an der Farm und den Büffeln, so dass ich bei dem Gespräch auch noch ein paar Details dazulernen konnte.
Später kamen Amanda und Matt noch kurz vorbei, um zusammen mit Leo zu besprechen, wie er sich seine Urlaubsvertretung vorstellt. Leo hat mit Matt noch eine Spritztour mit dem Loader unternommen, um ihm zu zeigen, wie er damit die Heuballen in die Weide der Büffel fahren kann. Matt hat sich bei mir dann auch noch kurz vorgestellt, was ich sehr nett fand. Die beiden werden sich um die Büffel kümmern, wenn Leo demnächst für ein paar Wochen in Urlaub ist. Matt wird zudem auch noch an dem Schuppen der Werkstatt weiterarbeiten. Der ist nämlich noch nicht ganz fertig. Die beiden werden mir dann zeitweise Gesellschaft leisten, was ich prima finde.
Mit dabei hatten sie auch noch einen ihrer Hunde. Pippi war ganz schön aufgeweckt und hat mich gleich animiert für sie Stöckchen zu schmeißen. Hauptsache jemand beschäftigt sich mit ihr nachdem ihr Herrchen und Frauchen anderweitig in Aktion waren. Kaum pfiff aber Amanda nach ihr, war sie ruck-zuck im Auto verschwunden. Ganz Border Collie Manier - auf Wort gehorchen! 🐶
Zum Dinner wollte ich heute nicht zum dritten mal in Folge das gleiche Essen wie die Tage zuvor machen, deshalb gab es eine Linsensuppe für mich. Vermutlich habe ich davon nun auch die nächsten Tage zu essen oder ich suche mir eine Schüssel oder eine Tüte, in der ich einen Teil davon einfrieren kann. Wir haben eine rießige Gefriertruhe, so dass da genügend Platz sein dürfte. Aber gut, so habe ich für morgen schon etwas, was ich einfach nur warm muss.
Blick zum Red Chief Mountain |
Sonntag - 12.03.2017 - Golden
Vor dem heutigen Tag graute mir schon, denn heute heute ziehen 9 Perosnen aus dem Gästehaus und 2 aus der Cabin aus und nachmittags haben sich direkt neue Gäste angekündigt. Oft kommen die Gäste erst gegen Abend, da sie tagsüber noch etwas unternehmen und dann erst spät hier ankommen. Aber just heute, wo beide Locations hergrichtet werden müssen, ist dies nicht nicht der Fall. Dies hätte uns ansonsten einen guten Zeitpuffer verschafft. Glücklicherweise müssen Leslie und ihre 8 Gäste schon früh los, um den Flieger in Calgary zu erreichen, so dass wir mit dem Gästehaus früh anfangen können.
Was bedeutet das dann für mich? Um 6 Uhr klingelte der Wecker, damit ich spätestens eine Viertel Stunde später aufstehe, um rechtzeitig gefrühstückt zu haben und startklar zu sein, wenn die Gäaste um 7 Uhr abfahren. Was ich und auch die Gäste nicht so recht bedacht haben, ist, dass die Uhrzeit heute Nacht umgestellt wurde. Wir haben nun Spring Time! 🌸
Spring Time bedeutet eine Stunde am Abend mehr Tageslicht, aber auch den Verlust einer Stunde. Somit bin ich effektiv um kurz nach 5 Uhr aufgestanden. Die Gäste scheinen den Umstand der Zeitumstellung nicht recht mitbekommen zu haben, denn um 7 Uhr saßen sie schön beim Frühstück. Also gut, dann halt doch noch etwas Zeit vertrödeln, das bekomme ich hier ja gut hin ... eine dreiviertel Stunde später war es dann aber doch so weit und ich konnte mit meiner Putzaktion loslegen.
Leo hat mir glücklicherweise geholfen, sonst hätte ich das nicht geschafft. Er meinte, dass man schon merkt, dass ich etwas geübter bin. Das freut mich doch sehr, denn in der Tat finde ich auch, dass die Handgriffe etwas flotter von der Hand gehen.
Während ich also das Gästehaus gereinigt und die Betten frisch bezogen habe, hat sich Leo um das Leeren und Wiederbefüllen des Hot Tub´s, das Vorbereiten des offenen Kamins im Wohnzimmer und der Reinigung der Cabin gekümmert, nachdem Felipe und seine Freundin um kurz nach 10 Uhr abgefahren sind. Mit der Zeitaufteilung waren wir schon kurz nach der Mittagszeit mit der Arbeit fertig, so dass wir Zeit zum Lunch und einer kleinen Pause hatten.
Um 15 Uhr stand natürlich keiner der neuen Gäste auf der Matte, was bestimmt auch an der Zeitumstellung lag. Das gab mir noch Zeit bei den Büffeln vorbeizuschauen und die Sonne auf der Bank beim Hot Tub zu genießen. Die Beaufsichtigung des Feueres hatte ich mittlerweile von Leo übernommen, so dass sich dieses Plätzchen für meine Pause wunderbar anbot.
![]() |
Büffel im Schnee |
![]() |
Mittagspause bei den Büffeln |
Immer schön aufpassen! |
Rocky Mountain Buffalo Ranch |
Ein knappes Stündchen später als angekündigt, kamen dann auch Stefanie & ihr Freund bei der Ranch an. Eigentlich wollte Leo die Begrüßung übernehmen, aber da ich offensichtlich vor "ihrem" Gästehaus saß, konnte ich mich schlecht ungesehen aus dem Staub machen, also habe ich mich kurz vorgestellt und die beiden willkommen geheißen. Die beiden sind - typisch Kanadier - super freundlich und nett und so ist es kein Problem ein bisschen Smalltalk zu machen und sie zu Leo´s Cabin zu begleiten. Er hat das weitere Prozedere mit Ihnen dann besprochen.
Ich bin nachmittags zu einer weiteren Spazierrunde aufgebrochen. Mit Gummistiefeln und Skihose habe ich mich nochmal auf den Weg gemacht endlich zum Blaeberry River zu gelangen. Diesmal bin ich gleich die Abkürzung über die Büffelwiese gegangen und musste feststellen, dass man über eines der Tor garnicht klettern muss, das lässt sich nämlich ganz leicht öffnen. 🙈
Egal ... über das andere Tor musste man auf jeden Fall klettern. Wenn es keinen Schnee hätte, könnte man vielleicht unten durch grabeln können, aber so war der Spalt etwas zu schmall. Auf der anderen Seite angekommen, war der River Trail nicht mehr so gut befestigt, wie zuvor und so bin ich oft knietief oder mehr in den Schnee eingesunken. Am Ende kam ich dann wieder bei der großen Freifläche aus, bei der ich beim ersten Versuch schon angekommen war.
Dort konnte ich der Ferne zwei Langläufer mit Hunden beobachten. Für die beiden war es ein leichtes Fortkommen. Da es mit dem vielen Schnee doch recht mühsam war so ohne Schneeschuhe, habe ich mich entschlossen wieder zurückzugehen und demnächst einen neuen Versuch zu wagen. Ich habe schließlich hier noch einige Wochen vor mir, in denen ich noch oft genug zum Fluß hinuntergehen kann.
Impressionen von meiner Tour |
Impressionen von meiner Tour |
Spuren im Schnee |
Eines der Tore zur Abkürzung über die Büffelwiese |
Meine Gummistiefel haben sogar ein Ahornblatt auf der Sohle :) |
Abends habe ich mir dann nochmal eine Portion Ella´s Buddha Bowl gekocht und festgestellt, dass die Zeitumstellung einen sehr positiven Effekt auf meine Kochsession hat: es ist länger hell und so muss ich mich nicht beeilen, damit ich rechzeitig mit der Kocherei fertig bin, um nicht im Dunkeln am Grill stehen zu müssen. Das macht es doch einfacher und man fühlt sich doch etwas wohler abends nicht nur im Dunkeln herumtigern zu müssen.
Montag - 13.03.2017 - Golden
Nachdem ich gestern schon so früh aufgestanden bin, war mir fast schon klar, dass das heute nichts mit dem zeitigen Aufstehen wird. Hinzu kam auch noch, dass der Ausblick nach Draußen einem nicht dazu anregte aufzustehen: Nebel und alles grau in grau. Da drehe ich mich doch lieber nochmal um und stehe erst um halb neun Uhr auf. Die heutigen Aufgaben halten sich auch im Rahmen, so dass ich mir deswegen keinen Kopf machen muss.
Stefanie und ihr Partner sind nur für eine Nacht hier. Normalerweise gibt es die Regel, dass mindestens 2 Nächte gebucht werden müssen, aber da das Gästhaus danach erstmal nicht gebucht ist und eine Buchung besser als keine ist, hat Leo die Anfrage trotzdem angenommen. Für mich bedeutet dies, dass ich heute das Gästehaus wieder sauber machen darf. Aber da 2 Personen deutlich weniger Arbeit machen als 9, schaue ich der Aufgabe gelassen entgegen.
Da die beiden nicht so früh los mussten, habe ich die Gelegenheit genutzt nach dem Frühstück eine Runde zu den Büffeln zu gehen. Auf dem Weg zurück kamen mir die beiden dann auch schon entgegen gefahern. Echt lieb, die haben extra angehalten, um sich nochmal zu verabschieden und für den schönen Aufenthalt zu danken. Die beiden wollen unbedingt wieder kommen und dann auch etwas länger bleiben. Das freut mich doch sehr.
Nach meiner Rückkehr habe ich mich dann direkt ans Aufräumen und Saubermachen gemacht. Das ging verhältnismäßig flott und in knapp 2,5 Stunden war ich dann auch mit allem fertig. Den Hot Tub werden wir erst am Mittwoch leeren und neu befüllen, wenn die neuen Gäste kommen. So war mein Werk für heute getan und ich habe mich noch um ein paar Kleinigkeiten rund ums Guesthouse gekümmert, bevor ich mich zu meiner Pause in mein Loft zurückgezogen habe. Gerade als ich mir überlegte, ob ich mit einem neuen Buch anfange oder erst eine Runde Yoga einlege, habe ich ein Auto herfahren gehört.
Amanda und Matt sind vorbeigekommen, um in der Schreiner-Werkstatt etwas für ihre Farm zu bauen. Da sich diese direkt unter meinem Zimmerchen befindet, war natürlich an Ruhe für´s Lesen oder Yoga nicht zu denken. Also habe ich mich zu Ihnen gesellt. Da ich bei ihrem Schneepflug-Bau nicht wirklich helfen konnte, habe ich mich dann ihrer Hündin Pippi angenommen und brav Stöckchen gemisssen, gekrault und das wer-ist-stärker-Spiel gespielt. 🐶
Stöckchen schmeißen im Schnee gibt ganz schön kalte Finger, so dass ich zum Aufwärmen ein Tee für Amanda und mich gekocht habe. Matt war zu beschäftigt für Getränke. Beim Teeplausch habe ich dann einiges zu ihrem Schneepflug-Bau aus Holz und den Hunden erfahren. Die beiden sind nach knapp einer Stunde Arbeit mit ihrem neuen Pflug auf dem Auto wieder abgefahren.
Für mich war es dann auch schon bald wieder Zeit fürs Dinner. Einen Teil der Linsensuppe habe ich mir nochmal warm gemacht und den Rest eingefroren. Morgen muss es wieder was Neues auf dem Telller geben. Zum Dessert habe ich mir noch eine Portion Eis gegönnt. Und da Leslie und ihre Gäste uns neben einigen Lebensmitteln, etlichen Dosen Bier und Whiskey auch noch eine halbe Flasche Rotwein dagelassen hatten, habe ich mir davon heute nochmal zum Dinner ein Gläschen genehmigt. Das Glas ist bestimmt ein guter Schlummertrunk.
Kleiner Büffel |
Büffelherde |
Hallo, na das war ja wirklich am Sonntag ein Großkampftag, gut das Dir Leo geholfen hat und dann noch Zeitumstellung, 5h aufstehen schon krass. Gut ist, das Du aber immer wieder auch Zeiten für Dich hast und Dich erholen und die Natur genießen kannst. Schön auch, das alle Leute wohl sehr nett und freundlich sind denn da es da doch ziemlich einsam ist, ist es ja oft der einzige menschliche Kontakt den Du hast.
AntwortenLöschenLG Brigitte
Juhu Brigitte, da hast Du vollkommen recht! :)
LöschenÜber zu wenig Natur oder unfreundliche Menschnen kann ich mich hier wirklich nicht beschweren. Das ist traumhaft hier. Da merkt man direkt den Unterschied zu unserem Leben in Europa. Da wohnen einfach so viele Leute auf engem Raum zusammen und hier ist es das komplette Gegenteil. Vielleicht sind die Leute hier deshalb auch viel netter zueinander. Sie sind aufeinander angewiesen und helfen sich mit allem mögliche sehr gerne aus. Das ist wirklich ein tolles Netzwerk. Hoffe Dir geht´s gut im schönen Düsseldorf. LG V.