Nach 5 oder 6 Jahren Abstinenz auf der Skipiste will ich heute endlich mal wieder mit Skifahren anfangen. Damit ich mich nicht ganz wie der letzte Anfänger anstelle, habe ich mir dafür extra eine halbtägige Gruppenstunde beim Kicking Horse Resort gebucht. Aber zuerst einmal musste ich vom Kicking Horse HOSTEL zum Kicking Horse RESORT gelangen und das ist in Golden leider nicht so einfach wie in Revelstoke.
Kanada ist ein Land der Autofahrer und auf Leute ohne Auto wird hier nicht immer Rücksicht genommen. Deshalb gibt es hier leider keinen Bus-Shuttle zum Skigebiet, welches ca. 15 Minuten entfernt den Berg hoch liegt. Angeblich wird überlegt einen ähnlichen Shuttle wie in Revelstoke einzurichten, der sowohl Gäste als auch Personal nach oben bringt. Denn die lieben Langzeit-Hostelbewohner, die im Skigebiet arbeiten, haben leider auch kein Auto und somit das gleiche Transport-Problem. So habe ich mich durch Carolin (auch aus Deutschland) darüber aufklären lassen, dass sie jeden Tag zum Resort trampt und das auch richtig gut funktioniert. Sie hat mir deshalb auch dazu geraten, denn Dina & Jules wollen heute erst gegen mittag zum Skigebiet fahren.
Wie es der Zufall so will, hatte just an dem Tag aber Tanya (unsere Hostel-Inhaberin) ihr Auto Carolin ausgeliehen. Carolin musste morgens früh schon zwei Freundinnen damit zum Bus-Bahnhof bringen und konnte das Auto auch für die Arbeit behalten. Das passte perfekt, denn sie sollte auch um 9 Uhr auf dem Berg sein. Also sind wir losgefahren. Carolin, noch sehr übermüdet von der letzten kurzen Nacht (Geburtstagsparty von Heiko & frühmorgendlicher Transport der beiden Freundinnen), manövierte das alte Auto auf den Berg. Unterwegs haben wir, wie es sich gehört, auch einen Anhalter (hitchhiker hier genannt) eingesammelt.
Oben angekommen, ging dann jeder seines Weges: Carolin zur Arbeit in der Lodge, der hitchhiker zur Skipiste und ich zum Skiverleih. Denn abgesehen von Klamotten habe ich ja nichts mit. Glücklicherweise ist das Ausleihen nicht ganz so teuer wie in anderen Skigebieten hier und so kam ich mit knapp 60 CAD für Skier, Schuhe, Stöcke und Helm davon. Eine Skibrille musste ich mir allerdings noch kaufen.
Meine Gruppe stellte sich als Zwei-Frau-Gruppe heraus. Neben mir hatte sich nur noch Carolin aus Ontario angemeldet. Welch Zufall an dem Tag gleich mit zwei Carolin´s unterwegs zu sein. Carolin und ich durften erstmal zum Antesten unserer Skifahrer-Qualiäten zweimal den Bunny-Hügel hinunterfahren. Zuvor bin ich noch mit einem Magic Carpet geliftet. Sehr lustig, dass man wirklich erstmal ganz langsam und von vorne beginnt.
Brendan unser Skilehrer aus Sydney / Australien zeigte uns nochmal die einfachen Regeln und nach ein paar Schwüngen ging es eigentlich schon wieder ganz gut. Selbstvertrauen, dass wir es doch können, ist bei uns beiden ein Thema, deshalb ging´s vom Bunny-Hügel auch schnell auf die richtige Piste, um daran zu arbeiten. Mit dem Lift ging´s erstmal bis zur Mittelstation und von dort runter ins Tal.
Brendan zeigte uns beiden jeweils individuell an welchen Dingen wir arbeiten können. Ich hatte ja schon befürchtet, dass nach der langen Zeit ohne Praxis und auch dem fehlenden konstanten Sportprogramm der letzten Wochen, ich diejenige bin, die nicht hinterher kommt. Aber dem war nicht so. Ich habe mich verhältnismäßig gut geschlagen. Nach knapp 1,5 Stunden und zwei Abfahrten hat sich Carolin dann ausgeklinkt und ich habe eine "Privatstunde" bekommen. Für eine ganze Stunde war leider keine Zeit mehr, aber dafür für eine gemeinsame Abfahrt.
Das Geld für die Stunde hat sich auf jeden Fall gelohnt. Der Unterricht mit den beiden hat super Spaß gemacht und ich fühlte mich danach sicher genug mit der Gondel ganz hoch auf den Berg zu fahren und die einfachste Abfahrt zu nehmen. Brendan hat mir dafür noch ein paar Tipps gegeben und damit war dann die Gruppenstunde beendet.
Ich habe mir eine kleine Mittagpause bei der Gondelstation gegönnt bevor ich mich an die Alleinfahrten gewagt habe. Die Welt ist ganz schön klein, denn während ich vorm Café saß, meine Zimtschnecke mit Chai Tea mir schmecken lasssen wollte, gesellte sich ein älteres Pärchen zu mir. Wir kamen ins Gespräch und wie sich herausstellte, wollten die zwei nur auf einen Kaffee vorbei kommen und dem Enkelsohn beim Skifahren zuschauen. Ich wurde dann gefragt, wie lange ich denn in Golden wäre und ob es mir gefällt. Deshalb habe ich unter anderem von meinem geplanten Farmstay auf der Buffalo Ranch erzählt. Witzigerweise gehörte dem Herr die Buffalo Farm bevor Leo diese übernommen hat. Unglaublich, oder?
Ich bin anschließend den ganzen Nachmittag Ski gefahren. Es hat so viel Spaß gemacht. Zuerst nochmal die Trainingsstrecken vom Vormittag und später viermal von ganz oben. Die Abfahrt ist ewig lange. Ich habe mich meistens an die einfachste Abfahrtsroute gehalten.
Bei der Abfahrt passiert man unter anderem das Gehege vom Grizzli-Bär Boo, der auf dem Berg in seinem Refugium lebt. Im Sommer kann man ihn mit Guides zusammen besuchen und so mehr über Grizzli-Bären lernen. Im Winter ist er allerdings im Winterschlaf.
Vor ein paar Monaten habe ich mit Christiana den Film "Eddie the Eagle" angeschaut. Ein toller Film über Michael Edwards, AKA Eddie Edwards, AKA Eddie the Eagle, der 1988 bei den olympischen Winterspielen in Calgary für UK im Skispringen an den Start ging. Eddie ist in Kanada richtig Kult und diese Woche zufälligerweise im Skiresort Kicking Horse. Heute war er unter anderem auf der Piste unterwegs. Ich habe ihn leider nicht gesehen, aber Leute, die ich in der Gondel angetroffen habe, haben mir davon erzählt. Am Freitag gibt es eine kostenlose Filmvorführung und im Anschluss Selfies mit Eddie. Vielleicht habe ich ja die Möglichkeit da dabei zu sein. Mal sehen ...
Skihügel am Morgen |
Unser Trainings-Revier |
Mittagspausse |
Fast ganz oben |
Auf meiner Abfahrt |
Hier fahre ich lieber nicht hinuter - schwarze Piste! |
Dina & Jules haben ihren Nachmittag mit Snowboarden verbracht. Leider haben wir uns auf dem Berg verpasst. Wir sind dafür abends nochmal zusammen essen gegangen. Im River House Cafe gab´s Veggie Lasagne und Shepherd´s Pie. Und zum Anstoßen auf den letzten gemeinsamen Abend Bier und Ginger Ale. Da die meisten anderen Gäste im Hostel noch von der Party am Vorabend müde waren, gingen glücklicherweise abends alle recht früh ins Bett, so dass jeder genug Schlaf abgekommen konnte. Nach so einem anstregenden Tag auf der Skipiste auch definitiv nötig.
Montag - 27.02.2017 - Golden
Für den heutigen Tag habe ich mir nicht allzu viel genommen, denn ich rechnete damit, dass ich vom Skifahren ordentlich Muskelkater haben würde. Ganz so schlimm wie befürchtet war es am Ende zwar doch nicht, aber mal einen Tag ganz ruhig angehen zu lassen, kann bestimmt nicht schaden. Stattdessen kam ich mal wieder dazu ein paar Emails zu beantworten und mit Judith zu skypen. War wie immer sehr schön mit ihr zu sprechen. 😊
Dina hatte sich eigentlich überlegt nochmal vormittags snowboarden zu gehen. Am Ende ist sie doch im Hostel geblieben. Bevor Dina & Jules dann mit dem Mietwagen in Richtung Calgary aufbrachen, gabs noch einen schnellen Lunch und dann haben wir uns verabschiedet. Vielleicht sehen wir uns im Sommer wieder - zumindest Dina, denn Jules ist dann vermutlich wieder in Belgien. Die zwei werden im März für mehrere Wochen gemeinsam nach Vietnam fliegen, danach wollen sie noch Laos, Thailand, Kambodscha und Indonesien bereisen. Gute Reise und bis hoffentlich im Sommer! 🌏
Ich bin nachmittags ein bisschen durch Golden gebummelt und habe mir das Städtchen angeschaut. Im BC Liquor Store habe ich für Tanya, meine Gastgeberin im Kicking Horse Hostel, noch eine Flasche chilenischen Wein von Montes besorgt. Wein in Kanada ist im Vergleich zu Deutschland ganz schön teuer, aber man gönnt sich ,beziehungsweise seinen Mitmenschen, ja sonst nichts. Tanya hat den guten Tropfen auf jeden Fall verdient, denn sie hat mir gestern ihren Saison-Skipass ausgeliehen, was mir 99,95 CAD eingespart hat.
Abends gab´s für mich Reste-Essen im Hostel und eine sehr nette Unterhaltung mit Tanya und Magnus. Magnus kommt aus Lorch bei Stuttgart. Er hat mir Tipps für den nächsten Weihnachtsmarkt-Besuch in der Region gegeben: unter anderem der Weihnachtsmarkt von Rudersberg. 😉🎄 Sein Bruder war vor ein paar Jahren schon im Kicking Horse Hostel und deshalb ist er auch hier. Er arbeitet wie die meisten anderen auch oben im Skiresort.
Ich habe mich nach dem Dinner mit dem Taxi auf zu meinem Farmstay aufgemacht. Eigentlich war ich noch für diese Nacht im Hostel eingebucht, aber nachdem ich nachmittags nochmal mit Leo geschrieben habe, kamen wir überein, dass ich schon abends kommen könnte. Dann fährt eh ein Taxi zu ihm, um seine bisherige Workawayerin Jeanne abzuholen. Damit wäre das in einem Rutsch erledigt. Meine Hoffnung, dass ich vielleicht mit einem aus dem Hostel fahren könnte, ging ja leider nicht auf, weil alle auch ohne Auto sind. Tanya hätte ich sonst gerne gefragt, aber sie wollte nachts mit dem Nachtbus nach Whistler zum Skifahren für ein paar Tage fahren und ist somit die nächsten Tagen auch nicht da. Tanya war dann so lieb mir die letzte gebuchte Nacht nicht zu berechnen, so dass die kurzfristige Stornierung keine finanzielle Auswirkung hatte.
Die Taxifahrt ging doch länger als die erwarteten 15 Minuten - eher 20 Minuten und mehr. Die Farm liegt im Blaeberry Valley, Tanya hatte mir erzählt, dass Blaeberry Blaubeere heißt und der Name von den schottischen Einwanderern stammt. Sie kommt selbst auch aus Schottland und ist vor ein paar Jahren nach Golden gezogen, um das Hostel zu übernehmen.
Leo und Jeanne haben mich sehr lieb willkommen geheißen und Jeanne hat sich auch direkt verabschiedet, weil sie mit dem Greyhound Bus weiterreist. Leo hat mir noch kurz meine Bleibe gezeigt und sich dann ins Bett verabschiedet. Er steht immer früh auf und geht entsprechend früh ins Bett. So habe ich mich im schnuckeliges Zimmerchen überhalb der Schreiner-Werkstatt eingerichtet und bin auch früh ins Bett. Das werden bestimmt interessante Wochen.
Blick vom Hostel auf das Skigebiet Kicking Horse |
Kicking Horse Hostel |
Meine Reisebegleitung hat einen Bären auf meinem Bett entdeckt 🐻😁 |
Dienstag - 28.02.2017 - Golden
Leo hat mir heute morgen erstmal die ganze Farm gezeigt. Wir sind durch´s große Gästehaus gegangen, rüber zur Weide mit den Büffeln und zur Cabin at the Creek, die er auch für Gäste vermietet. Unglaublich wie schön die Farm gelegen ist. Mitten im Tal, ohne dass man den nächsten Nachbar direkt sehen kann. Er wohnt zwar nur um die nächste Straßenbiegung, aber man hat den Eindruck man wäre hier alleine. Um die Farm herum reiht sich malerisch ein Berg an den anderen. Einfach traumhaft.
Die Büffel sind auch großartig. Und das auch im wahrsten Sinne des Wortes. Ich finde sie rießig - auch den Bullen. Aber laut Leo ist er nur halb so groß wie er mal sein wird, wenn er ausgewachsen ist. Chester Junior ist nämlich erst 4 Jahre als und ausgewachsen sind sie erst mit ca. 10 Jahren. Die Büffel leben ganz autark auf der Farm und können von einer Weide zur nächsten Laufen, sofern sie möchten. Im Winter fahren sie ihre Reserven aber herunter, so dass sie sich so wenig wie möglich bewegen. Sie bleiben stattdessen in der Nähe der Scheune und vor allem der Heuballen. Leo bringt den Büffeln einmal die Woche neues Heu und für den Bullen gibt es ab und an Hafer mit Mineralien vermischt, damit er schön kräftig wird.
Mit den Büffeln werde ich deshalb nicht arbeiten. Die Arbeit bei den Büffeln beinhaltet hauptamtlich das Füttern und das wird entweder Leo oder Matt übernehmen. Ins Gehege darf man auch nicht, denn die Büffel attackieren alles was sie nicht kennen und ihnen gefährlich vorkommt. Leo hat einige Jahre gebraucht, um das Vertrauen der Tiere zu gewinnen, so dass er ins Gehege kann. Ich begnüge mich derweil damit den Tieren einen Besuch abzustatten und "Hallo" zu sagen. Zu tun werde ich auch so noch genügend bekommen.
Meine Aufgaben werden nämlich hauptamtlich darin bestehen, das Gästehaus und die Cabin für die Gäste herzurichten und bei der Farmarbeit zur Hand zu gehen. Als erste Aufgabe habe ich nachmittags Leo beim Holz machen geholfen. Das hat mich doch sehr an meine Kindheit und Teenagerzeit daheim im Schwarzwald erinnert. Unserem Papa haben meine Geschwister und ich damals oft beim Holz machen geholfen. Ich kann also auf meinen Erfahrungsschatz von damals zurückgreifen. 😅
In der Küche des Gästehauses habe ich dann noch die Spüle und das Ceranfeld gereinigt und das Wohnzimmer gestaubsaugt. Das waren dann auch schon im Großen und Ganzen meine Aufgaben für heute. Im Winter hat Leo nicht allzu viele Gäste und die Büffel-Touren gibt er meistens im Sommer, so dass nicht allzu viel im Moment anliegt.
Leo kümmert sich neben der Farm noch um seine Musik und schreibt an einem Buch, deshalb ist er morgens und abends gerne in seiner Cabin und arbeitet an seinen Projekten. Momentan macht er auch eine Diät, so dass wir nicht gemeinsam essen. Er hat mir deshalb erklärt, wie ich am besten mein Essen zubereiten kann. Denn es gibt für uns zwei keine ausgestatte Küche in der Cabin sondern wir kochen und braten auf dem BBQ Grill. Ich lerne somit schon mal ein bisschen für das geplante Camping-Abenteuer im Sommer. 😂
Das erste Dinner beinhalte Pasta mit Pesto. Aber da ich den Gaskocher nicht recht im Griff hatte und zuerst auch nicht das Feuerzeugs ans Laufen brachte, dauerte mein Kochvergnügen ewig und drei Tage. Naja, am Ende stand ein Teller heißer Pasta vor mir. Das ist doch die Hauptsache. Für die nächsten Abende weiß ich dann Bescheid. Auf dieser Reise lerne ich für´s Leben - das ist schon mal sicher!
Morgendlicher Blick aus meinem Zimmer |
Vor dem Gästehaus |
Leo´s Cain und der Trailer, in dem im Sommer die Helfer schlafen |
Mein Zimmerchen |
Ausblick |
Schreiner-Werkstatt mit meinem Zimmerchen |
Bergwelt um die Farm |
Auffahrt zur Farm |
Die Büffelherde |
Hier geht´s lang zur Büffelfar |
Da ist die Herde und der Schppen |
Blick auf die Farm |
Mittwoch - 01.03.2017 - Golden
Heute ist meine Hauptaufgabe mich um den Hot Tub der Gäste zu kümmern. Heute kommen zwei neue Gäste an, die bis Freitag hier bleiben. Der Hot Tub wird jeden Tag für die Gäste "angeworfen". Wofür man Feuer machen und dann alle 1 - 1,5 Stunden Holz nachlegen muss. Wenn die Gäste abreisen, wird der Wassertank mit neuem Wasser für die neuen Gäste befüllt. Leo hat mir heute gezeigt, wie er den Ofen anmacht und meine Aufgabe ist es nun, das Feuer am Laufen halten.
Da ich noch nicht so viele Aufgaben habe, komme ich endlich mal wieder dazu meinen Blog auf Vordermann zu bringen und einigen weiteren Schreibkram zu übernehmen. Skype habe ich heute auch mal wieder benutzt und mit Martin und Roman telefoniert. Einfach toll, dass man so einfach in Kontakt bleiben kann und so auch mal schnell ein paar Fragen klären kann ohne lange per What´s App hin und her zu schreiben. 😊
Hier im Tal kann man viele schöne Spaziergänge machen. Momentan liegt überall noch Schnee, so dass man auch Langlaufen oder Schneeschuh wandern kann. Ich kann mir die Schneeschuhschuhe auch ausleihen und Erkundungstouren machen. Laut Leo muss ich mir um Bären & Co. keine Sorgen im Winter machen. Vor Ende April ist nicht mit ihnen hier unten im Tal zu rechnen.
Statt einer Schneeschuh-Tour runter zum Fluß bin ich stattdessen eine große Runde entlang der Straße gelaufen. Da hier eh nicht viel Verkehr ist, fühlte man sich schon fast wie auf auf einem verschneiten Waldweg. In der Umgebung der Farm gibt es noch viel Häuser, aber alle haben ziemlich viel Land um sich herum. Es gibt in der Ecke auch ziemlich viel Hunde. Ich habe das Gefühl in jedem Haus wohnt mindestens einer, wenn nicht sogar mehrere. Der letzte Hund von Leo ist leider entlaufen, so dass wir keinen Hund haben, was ich sehr schade finde. So ein Hund, der auf die Farm und uns aufpasst, hätte ich schon toll gefunden. Stattdessen mache ich Bekanntschaft mit den Hunden, die nicht angeleint oder im Gehege sind. Glücklicherweise sind alle recht friedlich und sie gehen mit entsprechender Ansage wieder brav zu ihren Farmhäusern zurück.
Der Spaziergang zog sich ganz schön lange hin, so dass Leo eine meiner Holz-Nachlade-Aktionen übernommen hatte. Gegen Abend kamen auch die Gäste an. Leo hat sie begrüßt und ich habe parallel dazu mein Dinner gekocht. Während der Farm-Wochen werde ich wohl ganz schön viel kochen. Heute gab es ganz kreativ wieder Pasta, aber diesmal mit einer angebruzelten Paprika und Tomatensoße. Jeanne hatte noch viel Gemüse da gelassen, was ich nun alles verbrauchen kann.
Heute vormittag war Leo auch kurz mit Amanda, einer Freundin, die mit ihrem Mann zusammen eine Hundeschlitten-Farm unweit von uns betreibt, in der Stadt und hat eingekauft. Unter anderen gab´s für mich Gemüse-Nachschub. Für die nächste Einkaufstour muss ich mir vorher mal ein paar Rezepte raussuchen, damit es etwas abwechslungsreicher wird. Außerdem sollte ich mal nachprüfen, was an Essen alles noch da ist und verbraucht werden sollte.
Hot Tub beim Gästehaus |
Auf meinem Spaziergang |
Auf meinem Spaziergang |
Auf meinem Spaziergang |
Donnerstag - 02.03.2017 - Golden
Heute vormittags habe ich keine Verpflichtungen, so dass ich einen kleinen Spaziergang zu den Büffeln unternommen und mit dem geplanten Hotel in Tofino auf Vancouver Island telefoniert habe. Leider habe ich so gut wie keinen Handy-Empfang auf der Farm. Internet läuft dafür prima. Auf dem geplanten Roadtrip mit Roman, Monika & Jochen im Sommer möchten wir zwar hauptamtlich auf Campingplätzen in unserem Truck-Campern übernachten, aber in Tofino habe ich mir gewünscht in der traumhaften Middle Beach Lodge zu übernachten. Ich hoffe das klappt dann auch. Die Damen vom Front Desk kümmern sich nun zumindest um die Buchung und die Koordination mit unserer kanadischen & deutschen Reiseagentur.
Ich habe heute vormittag zum ersten mal meine neue gekaufte Travel Yoga Matte ausgebreitet und mithilfe von YouTube ein bisschen praktiziert. Ganz schön eingerostet bin ich mittlerweile. Aber ich hoffe in den Wochen auf der Farm ein bisschen mehr Sport und Yoga machen zu können. Mit Joggen ist hier leider nicht so viel, da alles verschneit und teilweise auch eisig ist, aber der Schnee soll vielleicht im April wegtauen.
Mit Sandra O. habe ich heute vormittag auch noch kurz skypen können. Habe docht glatt vergessen, dass heute ja eigentlich unser traditioneller Englischkurs-Abend ist und sie deshalb nicht allzu früh zuhause ist. So schnell vergisst man seine gewohnte Routine und die Wochentage. 🙈 War sehr schön, mit ihr zu sprechen, obwohl nur sehr kurz, denn ich durfte heute mittag mit Leo und unseren Gästen zu den Büffel gehen. 😊
Leo macht im Sommer viele Touren. Oft kommen auch ganze Gruppen oder Schulklasssen. Im Winter gibt es Touren nur nach Anmeldung oder eben für die Hausgäste. Joel und Sara kommen aus Buffalo in den USA. Wer Ken Follet´s letzte Romane gelesen hat, dem kommt die Stadt am Rande der Großen Seen bekannt vor. Die zwei sind super nett und die Famile von ihr hat auch einige Jahre in Deutschland in der Nähe von Rammstein gelebt. Ihr Vater war in der Air Force. Deshalb versteht sie auch bruchstückhaft Deutsch. Joel hat seine Kenntnisse dann direkt zum Besten gegeben "Guten Tag. Ich heiße Joel. Wie geht´s?" Finde ich ja prima, wie bemüht hier alle sind. 😃
Leo hat uns dreien dann ganz viel zu den Büffeln erzählt und die zahlreichen Fragen beantwortet. Wir durften auch Fotos mit Chester Junior, dem Bullen, machen. Er kam ganz nah an den Zaun wenn man direkt neben ihm steht und wir uns so anschauen merkt man erstmal wie groß und kraftvoll diese Tiere sind. Intelligent sind sie auch dazu. Er hat immer ganz genau mitbekommen, wenn wir über ihn gesprochen haben. Ich bin jetzt schon ganz begeistert von den Tieren und werden Ihnen so oft es geht einen Besuch auf der Weide abstatten.
Büffel ganz nah |
Chester Junior & ich |
Büffel |
Büffelkuh |
Wer von euch darauf auch mal Lust hat die Büffel bei einem Trip durch die Rocky Mountains zu besuchen, kann sich gerne auf der Website von Leo über die Touren informieren und auch nach Wunsch auf der Farm übernachten. Hier sind die Links dazu:
Leo´s Website
Buchbar über AirBnB:
Buffalo Ranch - Guest House
Buffalo Ranch - Cabin on the Creek
Leo freut sich immer über netten Besuch!
Nachmittags habe ich dann zusammen mit Leo den Hot Tub für unsere Gäste angezündet und wieder mit Holz nachgefüllt, sobald die erste Fuhre an Holz verbrannt war. Eigentlich wollten wir heute nochmal Holz für die Cabin richten, aber ganz so weit wie beim letzten mal kam Leo diesmal nicht. Ich konnte ihm deshalb nicht helfen, weil er noch nicht alle Stämme klein gesägt hatte. Meine Aufgabe bestannt dann am Ende nur darin den Holzstapel mit einer Plane gegen Eis, Schnee und Regen abzudecken.
Mein Abend ging deshalb geruhsam zu Ende. Mit dem obligatorischen Pasta-Dinner - vielleicht steige ich morgen mal auf Kartoffeln um - und einer Internetsession, in der ich endlich diesen Blog Post fertig gestellt habe. Viel Spaß beim Lesen! 😁
Das ist ja eine fantastische Landschaft rund um die Farm!🐂🌳🗻🏞 Wie sind denn die Temperaturen in Golden? Der Workload auf der Farm hört sich ja sehr entspannt an. Wie musst du denn da zeitmäßig zur Verfügung stehen? Wenn man immer Stress gewöhnt war und im Büro am Besten alles immer schon bis gestern erledigt haben sollte, klingt das jetzige Programm nach einer Totalentschleunigung. 🐌🐌🐌
AntwortenLöschenWer ist Matt? Ein Helfer oder auch ein Work&Traveler? Und wie sind die Gäste?
Kannst du mal nen Foto von deiner Küche posten? Das hört sich sehr abenteuerlich an mit der Kochgelegenheit.
Liebe Grüße vom Albtraum, Zwilling2
Albtraum = Albtrauf 😂😂😂 die Tablettastatur hat es ja voll drauf. 💛❤💛
LöschenDie Tastatur ist doch symbadisch! ������
LöschenDanke! Das finde auch ... mega schön hier! :)
AntwortenLöschenDie Temperaturen schwanken momentan etwas. Momentan ist es eher mild und ein paar Grad über dem Gefrierpunkt, aber die ersten Tage, an denen ich hier war, waren es immer Minusgrade und nachts gegen -10.
Bisher war es noch ganz entspannt. Heute kamen insgesamt 8 neue Gäste und ich durfte zum ersten Mal das Gästehaus herrichten und die Cabin staubsaugen. Das hat den ganzen vormittag und halben Nachmittag in Anspruch genommen. Dafür habe ich gestern nur eine Stunde etwas machen müssen. Das gleicht sich dann wieder aus. Das ist hier definitiv Entschleunigung. :)
Matt ist ein Freund von Leo, der bei Bedarf auf der Farm aushilft. Ich werde ihn die Tage auch kennenlernen. Er besitzt hier eine Hundeschlitten-Farm.
Die Gäste sind super lieb. Auch die neuen Gäste, die heute eingechceckt haben, machen einen prima entspannten Eindruck.
Die Küche kann ich die Tage mal fotografieren und etwas näher beschreiben wie wir hier leben. :)
Liebe Grüße ins Schwobeländle! Zwilling1
So endlich bist Du da und die Landschaft ist ja wieder faszinierend, aber auch ganz schön einsam. Die Büffel sehen richtig stark aus und ich bin froh, das Du andere Aufgaben hast, könnte schon gefährlich werden. Deine Arbeitstage scheinen bis jetzt ja entspannt zu sein, aber mit mehr Gästen wird es sicher auch mehr. Hast Du den Hot Tub auch schon ausprobieren dürfen, oder ist das nur für Gäste? Deine Kochaktivitäten lesen sich ja nicht so toll, ich denke da geht noch was, grins. LG Brigitte
AntwortenLöschenEin bisschen einsam ist es in der Tat wirklich hier draußen. Wobei die nächsten Nachbarn nicht weit weg sind. Keine fünf Minuten zu Fuß, einfach die Einfahrt hoch. ;) Aber dafür ist es auch richtig schön. Ich liebe ja Berge und freue mich jeden Tag aufs neue, wenn ich rausgehe und in der beeindruckenden Landschaft stehe.
LöschenMit den Büffeln zu arbeiten, ist in der Tat nicht ungefährlich. Das überlasse ich lieber anderen und statte den Viecher fast täglich dafür einen Besuch ab. Sehr beeindruckend.
Der Hot Tub ist den Gästen vorbehalten. Aber wer weiß, vielleicht bietet sich ja noch die Gelegenheit.
Wenn das Gästehaus voll ist und die Leute auschecken, ist es schon viel Arbeit alles wieder für die nächsten Gäste herzurichten. Ich war beim ersten Mal abends richtig fertig. Werde dazu demnächst noch was schreiben.
Meine Kochaktivitäten lassen sich noch steigern. Das gebe ich zu. Ich übe noch. :)) LG Verena
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