Donnerstag, 8. März 2018

Bye bye, Canada, hope to see you soon

05.02.2018 - Montag - Revelstoke - Abbotsford - Vancouver 

Ohne zu frühstücken ging es heute morgen schon früh los. Der Trans-Canada-Highway sollte nur ein paar Stunden offen sein und wir wollten auf keinen Fall dieses Zeitfenster verpassen. Im Schneegestöber fuhren wir los und waren froh, dass dies ohne Probleme ging.

Morgens in Revelstoke

Eiszapfen

Tanja und unser Mietwagen

On the road


In Sicamous frühstückten wir bei "Tim Hortons" und dann ging es auch schon weiter, um die 560 Kilometer nach Vancouver schnell hinter uns zu bringen. Bei Hope ging dann der Schnee in Regen über und bald war nichts mehr vom winterlichen Weiß zu sehen. Irgendwie mehr als komisch nach über 3 Monaten im tiefsten Winter. 💦

An einer Tankstelle vor Abbotsford machten wir einen Tank- und Lunch-Stopp. Die Pause haben wir auch genutzt bei unserer Mietwagenfirma anzurufen und uns über den Wagen zu beschweren. Solche Gespräche führe ich ja nicht wirklich gerne - weder in Deutsch und erst recht nicht in Englisch. Aber was sein muss, muss sein ... man darf sich schließlich nicht alles gefallen lassen und nachdem ich mir schon so einen winzigen Wagen habe andrehen lassen, musste nun zumindest Kompensation dafür her. Wir konnten am Ende eine Entschädigung von 50 Dollar und einen weiteren  Tag heraus handeln - es hätte schlimmer laufen können. 🚗

Anstatt bis nach Vancouver downtown zu fahren, ging es erstmal nur bis Abbotsford. Wir hatten dort für heute Abend Konzertkarten für Hedley. Da bis zum Konzertbeginn noch ein bisschen Zeit war, beschlossen wir kurzerhand das örtliche Recreation Centre aufzusuchen und dort ins Schwimmbad zu gehen. Wir verbrachten so den Nachmittag im Hot Tub und fuhren anschließend entspannt zur Veranstaltungshalle.

Das Konzert war klasse und ein schöner Abschluss unserer Zeit in Kanada. Die Musik dieser kanadischen Band begleitet mich schon seit ich im März / April in Golden war und diese im örtlichen Radio rauf und runter lief. Im Juni war ich dann in Banff auf einem Konzert der Band. Mit den Liedern werden Tanja und ich wohl auf immer unsere Zeit in Kanada in Verbindung bringen. 🎶

Hedley Konzert



Nach Konzertende fuhren wir nach Vancouver downtown. Das war von Abbotsford nur noch ein bisschen mehr als eine Stunde Fahrzeit. Spät abends checkten wir im "HI Downtown" ein und waren wieder auf der selben Etage wie beim letzten Mal - allerdings diesmal nicht im gleichen Zimmer. Glücklicherweise hatten wir auch den Luxus, dass wir nur zu zweit waren und erstmal keine weiteren Gäste angekündigt waren, so konnten wir uns in aller Ruhe ausbreiten ohne auf andere Rücksicht nehmen zu müssen.



06.02.2018 - Dienstag - Vancouver 

Den Vormittag haben wir in Ruhe genutzt, um unsere Sieben Sachen zu packen und Wäsche zu waschen. Wir wollten alles in Ruhe packen bevor es morgen mittag zum Flughafen gehen sollte. Mittlerweile wussten wir ja wie lange das dauern konnte. Mit Bierchen, Hedley-Musik und Tränen ging es also ans Werk - welch Kombination! 🙈

Damit nicht der falsche Eindruck entsteht: wir trinken normalerweise nicht vormittags Bier. Dieses "mussten" wir sozusagen trinken, denn eigentlich hatten wir das als Dankeschön für unseren host Tammi gekauft, bei der wir leider nicht übernachtet haben. Glücklicherweise fand unserer 12er-Pack auch noch weitere Abnehmer im Hostel: ein Hostel-Mitarbeiter, welcher Tanja noch vom letzten Februar kannte, war ganz begeistert und abends traf ich auch noch zwei Jungs aus Ontario in der Hostelküche. Die zwei sind auf der Durchreise nach Tofino und freuten sich sichtlich über das kostenlose Bier.

Nachdem unser Gepäck sortiert und soweit möglich alles gepackt war, ging es mit dem Mietwagen zur Vermietstation am Flughafen. Von dort sind wir mit dem Skytrain zurück nach downtown gefahren. Tanja und ich erledigten noch ein paar Dinge, wie unter anderem das Schließen unserer kanadischen Bankkontos und den Geldwechsel.

Vancouver downtown - Granville St

Bei "purebread" haben wir uns dann noch etwas leckeres zu essen gegönnt. Die Auswahl fiel wie immer schwer, dafür sieht auch einfach alles viel zu lecker aus. Anschließend sind wir noch ein bisschen durch Gastown geschlendert und zur Waterfront gegangen. Wir waren ein letztes mal beim Canada Place und dann ging es zurück in Richtung Hostel, um noch einen Nur-mal-gucken-wir-kaufen-aber-nix-Stopp bei "Victorias Secret" auf dem Rückweg einzulegen. Klappte eher suboptimal. 😂👛

purebread

Frühlingsbote

Canada Place

Waterfront

Olympische Fackel

Orca

Tanja und ich im Regen

Steam clock in Gastown

Im Hostel haben wir mit unseren letzten vorhandenen Lebensmitteln ein Abendessen gezaubert. So musste nichts weggeschmissen werden und es kostete auch kein zusätzliches Geld.



07.02.2018 - Mittwoch - Vancouver - Honolulu

Heute morgen war dann der letzte Tag in Kanada angebrochen. Unglaublich: Tag 366 meiner Reise und nun hieß es wirklich Abschied nehmen und Auf Wiedersehen sagen. 😥

Wir packten morgens die letzten Sachen zusammen. Dinge, die wir bei unserem "moving sale" in Banff nicht mehr losgeworden sind und leider auch in Vancouver nicht an an den Mann bringen konnten, habe ich noch schnell zum Thrift Store gebracht. Anschließend blieb noch etwas Zeit, um schnell zur English Bay hinunter zu laufen. Das Wetter ließ die letzten Tagen leider eher zu wünschen übrig und so nieselte es auch heute wieder - Vancouver = Raincouver. 💦

English Bay

Bye bye Vancouver

Tja, und dann war es soweit. Mit dem Taxi ging es zum Flughafen. Dort mussten wir zuerst nochmal eine kleine Umpackaktion machen, damit wir nicht 100 Dollar Übergepäck bezahlen mussten. Und dann ging es auch schon zum Boarding. Mit Delta Airlines ging es zunächst von Vancouver in Kanada nach Seattle in den USA. Dort hatte unser Anschlussflieger einige Stunden Verspätung und wir Zeit genug etwas am Flughafen zu essen und dem Nichtstun zu frönen.

Hawaii bound

Seattle

In knapp 5,5 Stunden flogen wir dann von Seattle nach Honolulu und kamen dort gegen 0:45 Uhr an. Die Zeit vertrödelte ich mir unter anderem mit dem Film "The Mountain between us". Zum Schlafen sind weder Tanja noch ich richtig gekommen. Bis wir unser Gepäck hatten und mit dem Taxi endlich bei unserer "Airbnb-Unterkunft von Andrew & Ally" ankamen, war es ist schon 2.00 Uhr nachts. Da fiel die Begrüßung von Lisa, Tanjas Freundin aus Hamburg, die dort schon auf uns wartete, relativ kurz aus und wir beeilten uns schnell ins Bett zu gehen. ✈



08.02.2018 bis 25.02.2018 - Insel Hopping auf Hawaii - Oahu, Maui, Kauai und Big Island

Fotos  zu unseren Abenteuern auf Hawaii findet ihr hier:
👇🌴🌺🐳🐠🐔
Find Penguins - Aloha Hawaii

Und hier noch ein Video, welches ich bei "Find Penguins" nicht posten konnte, von meinem ersten springenden Buckelwal - ganz ohne Walbeobachtungstour  - einfach von der Küste aus auf Maui beobachtet:
👇🐳




26.02.2018 - Honolulu - Las Vegas - Frankfurt 

Von Honolulu ging es für mich frühmorgens am 25.03.2018 auf in Richtung Deutschland. Der erste Flug brachte mich von Honolulu nach Las Vegas in Nevada. Mein Sitznachbar war nachdem er die ersten zwei Stunden verschlafen hatte sehr gesprächig. Mark stammt aus Oahu und hat mir einiges zu seiner Heimat erzählt. Unter anderem hat er mir erklärt, wieso es keine Fähre zwischen den Inseln gibt und man Insel Hopping stattdessen nur mit dem Flugzeug machen kann. Er reist eigentlich nur wenn er muss, wie in diesem Fall zu einem Seminar nach Las Vegas, denn er findet Hawaii einfach zu schön, um wegzufliegen - irgendwie verständlich. 🌴🌺

Good Morning Honolulu

Office in the sky :)

... und alkoholische Drinks gibts aus noch :)

Wüste von Nevada

Las Vegas von oben

Vegas, Baby

In Las Vegas hatte ich zwei Stunden Aufenthalt und dann ging es in den Flieger nach Frankfurt. Eigentlich hatte mir Mark "back to reality" erst für den Zielort versprochen, aber irgendwie traf die mich schon am Flughafen von Las Vegas. Deutsche Mitreisende geben mir leider Grund zum Fremdschämen: es wird sich beim Flughafenpersonal in den höchsten Tönen beschwert und ordentlich anstehen ist auch nicht jedermanns Stärke. Hach, das kann ja heiter werden. 🙈

Mein Sitznachbar nach Frankfurt hat während den 11 Stunden Flug kein einziges Wort mit mir gesprochen. Das macht einem die Rückkehr auch nicht gerade leichter. In den Schlaf zu finden, fiel mir schwer - dafür hatte ich einfach zu viel Gedanken im Kopf. Irgendwann war der Flug auch überstanden und wir kamen endlich an.

Auf mein Gepäck musste ich lange warten, aber dann war es so weit: Judith und Daniel, meine Zwillingsschwester und ihr Freund, holten mich ab. Das war nicht nur toll, weil ich Hilfe beim Gepäck dringend benötigte, sondern natürlich auch sie wiederzusehen. 😊

Von Frankfurt ging es für uns nach Mannheim ... Welcome back to Good Old Germany!

Judith & ich in Mannheim am HBF



27.02.2018 - Mannheim - Freiburg - Yach

Anderntags ging es mit Bus und Bahn von Mannheim nach Freiburg. Dort holte mich mein Bruder Roman am Gleis ab und dann ging es mit dem Auto zu meinem Eltern nach Yach. Aber nicht ohne Kanada-Fahne versteht sich. 😅🍁

Empfang am Freiburger HBF
Kleine Überraschungsparty zuhause :)


Von Kanada aus noch nach Hawaii zu fliegen, war die richtige Entscheidung. Wenn ich direkt nachhause geflogen wäre, wäre mir die Rückkehr wahrscheinlich noch viel schwerer gefallen. So konnten Tanja und ich mit Lisa am Strand sitzen, in Erinnerungen an unser Kanada-Jahr schwelgen und neue exotische Eindrücke sammeln. 🌺

Nach über einer Woche zurück in Deutschland und einem Monat nachdem ich aus Kanada abgereist bin, kann ich nun sagen, dass sich alles noch etwas surreal anfühlt - irgendwie noch wie Urlaub und nicht endgültig. Die Zeit war so intensiv und ich habe jeden Tag genoßen. Damals kam es mir nicht so vor als ob alles schnell vorbei gehen würde. Nun sitze ich in Deutschland und wundere mich wo nur die Zeit geblieben ist.

Kanada zu verlassen, tat weh. Ich vermisse die Berge und die Menschen, mit denen ich dort gelebt habe, aber auch die Freiheit, die ich dort verspürt hatte. Alles ist möglich, nichts muss und jeder hat seinen Platz und ist wertvoll. Ich habe dort so unglaublich fantastische und inspirierende Menschen kennengelernt, die mich auf meinem Weg begleitet haben. Manche von Anfang an, manche nur eine Teilstrecke, wenige Tage oder Stunden ... ich bin allen unendlich dankbar für die tolle gemeinsame Zeit.

Vor 3,5 Jahren habe ich mich bei meiner ersten Kanada-Reise sofort in das Land verliebt und wusste, dass das nicht mein letztes mal in Kanada sein würde. Ich hätte damals nicht gedacht, dass ich ein paar Jahre später ein komplettes Jahr dort leben werde. Aber so ist das im Leben: es ist nicht alles planbar oder vorhersehbar. Es gibt immer wieder neue Wendungen und manchmal muss man einfach den Mut haben, einen neuen Weg einzuschlagen.

Kanada und seine Menschen werden immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.

🍁❤️ Until next time!


Dienstag, 6. März 2018

Woche 14 in Banff - Abschiedswoche

29.01.2018 - Montag - Banff - Canmore

Tanja und ich nutzten den freien Vormittag, um nochmal einen Winter Hike zusammen zu machen. Wir haben dafür unsere spikes eingepackt und sind mit Roadrunner nach Canmore gefahren. Frisch gestärkt mit einem Kaffee von "Beamer´s Coffee" ging es zum Start unseres Trails "Montane Traverse". Diesen bin ich im Frühjahr schonmal gegangen - damals bei warmen Temperaturen und bei eitel Sonnenschein.

Heute hatten wir im Gegensatz dazu noch überall Schnee liegen, aber dank unserer spikes war der Trail kein Problem. Die Wanderung war nicht allzu anspruchsvoll, aber dafür mit schönen Ausblicken über Canmore und die Berge. Unterwegs trafen wir fast keine Menschenseele dafür ein paar Rehe. 👣

Trailhead in Canmore

Tanja mit unseren Kaffeebechern :)

On the trail

Selfie Time

Montane Traverse

Blick auf Canmore 

Panorama

Nachmittagsstimmung


Zur Mittagszeit kamen wir wieder in Canmore an, denn Tanja musste danach bei "Beamer´s Coffee" arbeiten. Ich bin dann noch ein bisschen durch Canmore downtown spaziert und war schnell in der Bäckerei und bei "Save-on-Foods".

Mit dem Bus bin ich zurückgefahren und gegen Abend startete dann auch meine kurze Spätschicht, denn heute hatte ich zur Abwechslung mal keine 8-Stunden-Schicht sondern nur eine mit  3,5 Stunden. 💪



30.01.2018 - Dienstag - Banff 

Zur Ladenöffnung bei "Roots" durfte ich meine Schicht antreten. Heute hatten wir wieder ganz nette Kunden im Laden. Unter anderen eine vierköpfige Familie aus Australien, die gerade auf großer Rundreise durch USA und Kanada war. Die vier müssen ganz schön viel Geld haben, denn das Programm, welches sie absolvieren wollten, war definitiv kein Schnäppchen. Manche Leute lassen ihren Wohlstand aber nicht raushängen und sind total zuvorkommende und freundliche Menschen. Es macht echt Spaß mit den Kunden ins Gespräch zu kommen und von ihnen etwas über ihr Leben oder ihre Reisen zu erfahren.

Abends hatte ich mich mit ein paar Kollegen zum Dinner getroffen. Mit Holly, Ai und Kate war ich im "Brew Pub". Ich hatte eigentlich gehofft, dass mehr meiner Kollegen für den gemeinsamen Abend Zeit hatten, aber wie das halt so ist ... Wir hatten auch zu dritt einen schönen Abend. 🍔🍺

Dinner im Brew Pub



31.01.2018 - Mittwoch - Banff 

Heute ist der letzte Tag im Monat und auch mein letzter Arbeitstag bei "Roots". Ich hatte heute nochmal eine "opening shift" gemeinsam mit Kate. Später gesellten sich dann noch Faye, Heather, Cat und Paige dazu. Faye kommt wie Heather aus England und ist schon das zweite Jahr in Kanada. Ihr gehört auch unser "Store Dog" Bella. Bella war bei fast ihren allen Schichten mit dabei und wartete hinten im Lager auf Frauchen. Sie ist ein super lieber Hund und war dankbar für die Streicheleinheiten aller Kollegen. Paige ist Kanadierin und arbeitet hauptamtlich beim Sunshine Village Ski Resort und kümmert sich dort um die Busshuttles. Sie habe ich deshalb auch fast jedesmal getroffen, wenn ich zum Skifahren mit dem Shuttlebus gefahren bin. 😊

Die letzte Schicht war eine ganz angenehme. Wir hatten heute viele tolle, freundliche Kunden und auch wieder gute Umsatzzahlen. Die werden nämlich jeden Tag mit dem ganzen Team besprochen. Zu jedem Schichtstart gibt es eine kurze Besprechung mit dem Manager of the day, in dem die Umsatzzahlen und Ziele des Tages besprochen werden, kurz "campfire" genannt.

Von den Kollegen wurde ich am späten Nachmittag auch richtig lieb verabschiedet. Kate hat mir sogar im Namen aller Teammitglieder ein tolles Geschenk gemacht. Das Bären-Bild ist einfach total schön und ich werde einen schönen Platz dafür finden und immer an meine tolle Zeit bei "Roots" denken. 🐻😍

Roots Crew Abschiedsgeschenk


Ich war schon traurig allen Tschüss zu sagen und musste schon das ein oder andere Tränchen verdrücken. Da ich wusste, dass ich am Freitag nochmal kurz bei vorbeischauen werde, ist es ja noch kein endgültiger Abschied.

Nach Feierabend bekamen Tanja und ich Besuch von Denise. Mit ihr wollten wir die Zimmerübergabe und das weitere Vorgehen mit der Wohnung besprechen. Der Termin war kurz und in Denise-Manier sehr hektisch. 🙊

Tanja wollte sich heute Abend eigentlich mit ein paar ihrer Kollegen in Canmore treffen. Aber der Abend lief dann doch anders als gedacht ab. Wir hatten nämlich noch einiges zu erledigen bevor unser Kanada-Jahr zu Ende gehen sollte. Für sie kam noch ein Thema erschwerend hinzu: sie musste ihr Auto Roadrunner verkaufen. Dass sich der Autoverkauf so schwer gestalten sollte, das hatten wir beide nicht gedacht.

Da das Ganze natürlich mit sehr viel Geld verbunden war, erhöhte das natürlich den Druck und da können die Nerven auch schnell blank liegen. Statt also nun nach Canmore zu fahren, haben wir einen Schlachtplan geschmiedet, wie wir die vielen Themen angehen wollten, starteten direkt mit den ersten Punkten und aßen gegen später noch eine Kleinigkeit zusammen. 🌀



01.02.2018 - Donnerstag - Banff - Sunshine Village

Tanja und ich hatten in den vergangenen Tagen einige unserer Dinge, die wir für die weitere Reise und in Deutschland nicht mehr gebrauchen sollten, verkauft. Dafür haben wir diverse "buy and sell"-Gruppen bei Facebook genutzt. Das hatte gut funktioniert, so dass Tanja und ich heute Skier und Skihosen ausleihen mussten, da wir unsere verkauft hatten. 😆

Mit unserem rental equipment kamen wir gerade rechtzeitig an der Bushaltestelle an, um direkt in den Shuttlebus zum Sunshine Village einzusteigen. An der Bergstation trafen wir dann noch Claudia. Tanja hatte mit ihr bei "Fraserway" im Yukon gearbeitet. Es war schön für die beiden, dass sie sich nochmal getroffen haben. Claudia ist eine lustige und unkomplizierte Person.

In der Lodge habe ich Georgia und ihren Freund Julien getroffen. Die beiden sind heute zum Snowboarden. Es war toll mit den beiden kurz zu sprechen und mich von Georgia zu verabschieden. Vielleicht sehen wir uns irgendwann mal in Deutschland wieder. Gegebenenfalls geht sie nach dem Kanada-Jahr mit Julien nach Deutschland. Julie kommt nämlich aus Ingelheim am Rhein, was ja nicht allzu weit von Mannheim weg ist, wo Judith wohnt.

Dies war unser letzter Tag auf den Skipisten von Sunshine Village. Wir hatten nochmal einen tollen Tag. Leider nicht das Beste Wetter. Es war ordentlich kalt und leider auch meistens bewölkt und nicht eitel Sonnenschein wie erhofft. 🎿

Leere Pisten

Mit Claudia und Tanja

Winter Wunderland

Where next?

"Ausblick" auf Goat Mountain

Zum Abendessen gab es abends Rippchen mit Kürbis-Gemüse. Danach sind wir nochmal zu den "Banff Upper Hot Springs" gefahren. Das wollten wir auf jeden Fall machen bevor wir aus Banff abfahren. Diesmal haben wir uns auch einen der schicken Old-School-Badeanzüge ausgeliehen. Das hat Spaß gemacht. 😅💦

Heritage swim suits




02.02.2018 - Freitag - Banff - Calgary

Heute morgen waren Tanja, Michael und ich nochmal bei "Tooloulou´s" zum Frühstücken. Amanda, meine Kollegen bei "Roots", war heute für unsren Tisch zuständig. Das Frühstück war wie immer klasse und wir hatten eine schöne Zeit zusammen und von Amanda konnte ich mich so auch verabschieden.

Breakfast Time

Mit Tanja und Michael im Tooloulou´s 




Michael hatte danach einen Termin beim Frisör, Tanja musste noch ein paar Besorgungen machen und ich habe die Chance genutzt, nochmal bei "Roots" vorbeizugehen. Ich wollte Adam noch meine Skihandschuhe geben, die ich nun nicht mehr brauchen werde. Darüber hat er sich sehr gefreut. Man muss schließlich sparen, wo man kann.

Es war schön einen Teil meiner Kollegen nochmal zu sehen bevor es endgültig losgeht. Neben Adam waren heute auch Faye, Cat und Holly im Store. Adam hat von seinem Roadtrip mit seiner Freundin erzählt, die extra aus Australien gekommen war. Ich habe berichtet, was bei mir nun alles ansteht und was wir heute noch vorhaben. Es gab viel zu erzählen und aus ich-geh-mal-kurz-zu-Roots wurde ein ich-hab-mich-mal-wieder-verquatscht. Tanja und Michael kamen deshalb vorbei, um mich abzuholen. 😂😁

Und dann ging es auch schon los nach Calgary. Nach einem kurzen Kaffee- und Tankstopp in Canmore, düsten wir nach Calgary und trafen uns dort mit dem ersten potenziellen Käufer von Tanjas Auto. Leider meldeten sich die beiden später und gaben eine negative Rückmeldung. Von unserem Treffpunkt am Walmart fuhren wir also weiter nach downtown.

Da es in Calgary richtig kalt im Vergleich zu Banff war und wir darauf garnicht gefasst waren, hatte keiner große Lust auf einen Stadtbummel. Wir drei haben uns stattdessen bei "Phil & Sebastian Coffee" in das wunderbare Backsteinhaus gesetzt, zu mittag essen, Kaffee getrunken und Tanja hat sich online mit weiteren möglichen Käufern ausgetauscht. ☕

Backsteinhaus

In der Bäckerei

Lunch Time

Urban life

Mit einem Kandidaten verabredeten wir uns im Shoppingcentre "The Core". Ich bin zwischendurch nochmal losmarschiert und habe unseren Mietwagen an der Mietwagenstation abgeholt. Dann hieß es weiter mit Tanja und Michael auf den Kandidaten warten. Manche Kanadier sind wirklich sehr unverbindlich und unorganisiert. Der Gute hatte es nämlich nicht wie vereinbart rechtzeitig auf die Kette gebracht zum Treffpunkt zu fahren. Stattdessen bat er nun uns, dass wir zu ihm kommen sollten.

Also nichts wie los. Mit unseren zwei Autos fuhren wir bei ihm vorbei. Leider machte er nicht den seriösesten Eindruck und Tanja meinte nachdem er um Bedenkzeit gebeten hatte, dass es eh nichts werden würde. Leicht gefrustet sind wir wieder zurück nach Banff gefahren: ohne Tanjas Wagen verkauft zu haben, aber dafür mit unserem Mini-Mietwagen im Schlepptau. 🚗🚗



03.02.2018 - Samstag - Banff 

Eigentlich wollten Tanja und ich heute morgen mit unseren Mietwagen in Richtung Vancouver aufbrechen. Diesen Plan haben wir aber kurzfristig verworfen. Es schneite ohne Ende und es wurde überall vor den schlechten Witterungsbedinungen auf den Straßen gewarnt. ⛄

Für den Verbleib von Tanjas Auto gab es zwar einen Plan B, aber wie es der Zufall so will, hatten sich gestern Abend und heute morgen nochmal Leute gemeldet, die einen einigermaßen zuverlässigen Eindruck hinterlassen hatten. Tanja war zuversichtlich, wenn wir dableiben würden, das Auto verkaufen zu können. 🚗

Wir verlängerten deshalb unseren Mietwagen, gaben dem Hostel und Tammi, unseren host für die heutige Nacht, Bescheid, dass wir jeweils einen Tag später kommen würden. Dass wir einen Tag später aufbrechen wollten, hatte nun auch den Vorteil, dass wir in Ruhe zu Ende packen konnten, unser Zimmer putzen und die Flaschen zum Recycling bringen konnten.

Ich habe in dem ganzen Jahr in Kanada noch nie Flaschen zum Bottle Depot gebracht. Es ist hier einfach viel zu umständlich geregelt, das Flaschenpfand zurückzubekommen und da es nur Mini-Centbeträge sind, lohnt es sich finanziell auch nicht so wie in Deutschland. Dank Tanjas Auto sind wir heute mittag zum ersten mal dort vorbeigefahren und haben satte 17 Dollar verdient. Prost!

Roadrunner konnten wir heute auch noch an den Mann bringen. Jonathan kam extra von Fairmont Hot Springs mit seinen Kumpels bei dem Mistwetter über den Berg gefahren, um das Auto zu kaufen. Er hat das Auto mehr oder weniger ungesehen Tanja abgekauft und direkt bei der Registry in Banff umgemeldet. Echt verrückt, wie spontan und unkompliziert manche Kanadier doch sind.

Auf der Bank konnten Tanja und er dann alles finanzielle regeln und dann hatte Roadrunner doch noch einen neuen Besitzer gefunden. Tanja war schon etwas traurig, denn schließlich war es ihr allererstes Auto und sie hatte mit ihm so viele tolle Roadtrips erlebt. Nun düst er wenigstens weiter durch die Rocky Mountains. 🚗

Tanja und Roadrunner

Wir liefen anschließend mit unseren Habseligkeiten, die noch im Auto waren, zu Fuß zurück zur Wohnung und ich legte dabei noch einen kleinen Stunt hin. Auf der Banff Avenue war es super glatt und mit schwungvoll über die Fußgängerkreuzung laufen, sollte man eher vorsichtig sein. Einmal nicht aufgepasst, flog ich im großen Bogen und lag alle viere von mir gestreckt auf dem Boden. Welch surrealer Anblick den Schneefall aus der Perspektive zu betrachten. 🙈

Glücklicherweise hatte ich mir nicht weh getan und hatte stattdessen einen Lachflash. Wie verrückt doch die letzten Tage hier zugehen. Da liegen die Nerven blank und manchmal liegt man deshalb auch einfach am Boden. 🙋

Abends ließen wir es deshalb etwas ruhiger angehen. Wir haben uns nochmal was gekocht, es gab unser letztes Bier und Eiskrem. Zum Tagesausklang und zur Entspannung schauten wir einen Film auf dem Laptop, die Schnulze "Love, Rosie".



04.02.2018 - Sonntag - Banff 

Heute hieß es endgültig sich von Banff zu verabschieden. Nach einem letzten Stopp am Ortseingangsschild ging es auf den Trans-Canada-Highway. First Stopp: Golden.

Ortsschild Banff

Wir machen dort eine Pause und waren froh, dass wir einen Tag länger mit der Fahrt gewartet hatten. Die Straßen sind zwar einigermaßen gut von den Räumdiensten präpariert worden, aber wir merkten schnell, dass unser roter Flitzer nicht für diese Straßenverhältnisse und lange Fahrten gemacht war.

Im "Bluebird Cafe" trafen wir uns noch einmal mit Claudia. Sie ist gerade in Golden, um dort für ein paar Tage snowboarden zu gehen. Der starke Schneefall brachte ihre Pläne allerdings auch durcheinander. Anstatt auf der Piste zu sein, verbrachte sie deshalb die Zeit mit uns.

Lunch Time

Nach der Stärkung sollte es für uns weiter bis Revelstoke gehen. Ganz so reibungslos verlief dies allerdings nicht. Ich wollte auf dem Weg nochmal kurz bei Matt vorbeifahren, aber das sollte wohl nicht so sein. Die Abfahrt vom Highway war erwartungsgemäß nicht geräumt und wir blieben mit unserem Wagen stecken. Trotz mehrfacher Versuche kamen wir nicht mehr weg. Schlussendlich räumte Tanja den Schnee vor unserem Auto mit dem kleinen Schneebesen und ihren Stiefeln weg und schob kräftig an. Nach diverser Versuche rollten wir auf den Highway. Die Weiterfahrt war nicht nur wegen dem erneuten Schneefall und den glatten Straßen am Rogers Pass alles andere als einfach.

On the road to Revelstoke

In Revelstoke sollten wir noch für unsere Freundin Julie einen Gefallen erledigen und ihr Handtuch, welches sie beim letzten Besuch bei uns vergessen hatte, abgeben. Es hatte wieder richtig heftig unterwegs angefangen zu schneien und die Straßen waren nicht allzu gut zu befahren. Dass in Revelstoke mal so überhaupt nicht gebahnt wurde, erschwerte die Aktion zusätzlich. Das Haus zu finden, war auch so eine Sache. Wir konnten es nicht finden und gaben es bei den Nachbarn ab, so dass Julie es sich dort abholen konnte.

In Revelstoke tankten wir und nach deinem kurzen Toilettenstopp bei McDonals wollten wir weiterfahren. Allerdings kamen wir nicht allzu weit. Zurück auf den Highway zu gelangen gestaltete sich schon schwierig genug, denn der Trans-Canada-Highway liegt etwas oberhalb des Ortes und bei unserem Wagen drehten erstmal ordentlich die Räder durch anstatt ohne zu mucken auf den Highway zu rollen. 🚗

Dieser Tag kostete bereits unendlich Nerven, aber es war noch nicht zu Ende. Auf dem Weg in Richtung Pass, kam es plötzlich zum Stillstand. Wir wussten erst nicht recht, ob dies wegen einer Baustelle oder einem liegengebliebenen Fahrzeug war. Nachdem wir einige Zeit gewartet hatten, kam uns ein Fahrzeug entgegen und informierte alle Beteiligten, dass man mit mindestens 2 Stunden Wartezeit rechnen müsste, da weiter vorne Lawinengefahr bestand und er Highway gesperrt wurde.

Tanja und ich beschlossen zurück in den Ort zu fahren, um dort eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Wir wollten eigentlich noch nach Westwold zu Tammi fahren, welches noch zwei weitere Fahrstunden entfernt gewesen wäre. Den Plan konnten wir so natürlich vergessen. Wir würden bestenfalls gegen Mitternacht dort ankommen und was der andere Fall wäre, wollten wir uns lieber nicht ausmalen. 😓

Bevor wir zurück nach Revy kamen, sahen wir auf der linken Seite eine Lodge. Wir beschlossen kurzfristig dort unser Glück zu suchen, anstatt runter in den Ort zu fahren. Dummerweise war die Zufahrt nicht gebahnt und wir hätten es besser wissen müssen. Wir blieben wieder stecken und diesmal so richtig. Da ging nichts mehr vor oder zurück.

Kanadier sind super nette und hilfsbereite Menschen und so dauerte es nicht lange, bis ein Wagen anhielt. Leider konnte uns der Herr nicht aktiv helfen, da er kein Abschleppseil dabei hatte. Er überlegte sich dafür mit uns wie wir aus dem Schlamassel am besten wieder herauskommen sollten. Kaum hatten wir angefangen darüber nachzusinieren, hielt auch schon das nächste Auto. Diesmal ein Truck mit einem jungen Pärchen.

Die beiden waren echt super drauf. Nachdem sich der Typ in Superman-Manier das Problem angeschaut hatte und sich mit Abschleppseil bewaffnet in den Schnee unter unser Auto geschmissen hatte, machte ich mir auch auch keine Sorgen mehr, dass wir das nicht flott hinbekommen würden. Seine Freundin holte in der Lodge Verstärkung: ein Mitarbeiter kam mit einem Mini-Schneepflug, um die Auffahrt freizuräumen.

Colin und Lindsay zogen in null-komma-nix mit ihrem Truck unseren Wagen aus dem gröbsten Schnee heraus. Colin war dann auch noch so lieb den Wagen rückwärts die Auffahrt hinaufzufahren und direkt vor der Lodge zu parken. Für die Hilfsaktion hatten die beiden einen Drink verdient. 💪😎

Wir verabredeten uns alle im Restaurant der "Peaks Lodge". Der freundliche Herr verabschiedete sich, er wollte zurück in die Stadt fahren und es später nochmal mit der Weiterfahrt probieren. Wir checkten erstmal ein und mussten feststellen, dass wir erstmal 155 Dollar für den Spaß berappen mussten, aber immerhin ist Hot Tub und Sauna inklusive. Richtig lustig wurde es bei der Bekanntgabe des wifi Passwortes: Revelstuck. Passender geht es eigentlich garnicht mehr. 🙈

Revelstoke ist einer der schneereichsten Orte in der Ecke der Rocky Mountains. Das Wetter hatte sich heute von seiner "besten" winterlichen Seite gezeigt. Wir hätten es ahnen können. 😫

Mit Colin und Lindsay verbrachten wir einen richtig lustigen Abend bei Bier nach Kölsch Art und Dinner. Die beiden sind echt super witzig und Lindsay eine totale Frohnatur. Die beiden haben schon öfters Leuten beim Abschleppen geholfen und auch immer das komplette Equipment inklusive Schneeschippe dabei. Kein Wunder lief das so routiniert ab. Die beiden verabschiedeten sich nachdem der Highway wieder eröffnet wurde. Sie wollten noch zu ihrem Ziel in Richtung Vernon im Okanagan Valley fahren. Danke an unseren Abschleppdienst. 🙏


New friends

Tanja und ich waren nach dem nervenaufreibenden und emotionalen Tag froh nicht mehr weiterfahren zu müssen. Wir bezogen unser Zimmer und gingen zur Entspannung in den Hot Tub. Das hatte heute Abend etwas besonders erholsames ... im ärgsten Schneegestöber und bei ziemlich kalten Temperaturen im heißen und sprudelten Wasser sitzen. Mal sehen wie es morgen weitergehen sollte...