Sonntag, 25. Juni 2017

Barrier Lake Lookout - Montane Traverse - Peyto Lake

20.05.2017 - Samstag - Banff

Passend zum Wochenende habe ich heute zuerst ausgeschlafen und mich um´s Saubermachen der Wohnung gekümmert. Dazu gehört unter anderem den Müll wegbringen und in den dafür vorgesehenen Bären-sicheren Containern der Stadtverwaltung zu verstauen.

Den heutigen Tag habe ich sozusagen als kleinen "Büro-Tag" genutzt, denn die geplante Wanderung für morgen wollte auch noch geregelt werden. Denn leider hat mein Hiking Buddy Amphy für die morgige Tour kurzfristig absagen müssen. Ihr Schwiegervater ist nach langer Krankheit verstorben und sie muss sich um die Beerdigung kümmern. Ich habe mich deshalb entschlossen nochmal einen Versuch über die Facebook-Gruppen zu wagen und habe dazu auch direkt eine positive Nachricht von Joseph aka John erhalten. Das lässt sich doch schonmal ganz gut an.

Zwischen der ganzen Tipperei und Organisiererei habe ich auch nochmal die Gelegenheit genutzt, um mit Tanja zu telefonieren. Immer wieder schön zu hören, dass es ihr und Romina im hohen Norden, in Whitehorse, gut geht. 😊

Gegen späten Nachmittag rief dann aber auch schon wieder die Pflicht und ich bin zu meiner nächsten Supermarkt-Schicht losgelaufen. Heute hatte ich wieder eine Spätschicht und durfte somit von 16:30 - 22:00 Uhr Dienst schieben.


21.05.2017 - Sonntag - Banff - Kananaskis Country

Heute morgen geht´s endlich los zur ersten großen Wanderung. Dafür musste ich zu allererst den Mietwagen am Fairmont Banff Springs Hotel abholen. Nobel geht die Welt zugrunde, denn dort hat Hertz ihren Mietwagen-Standort und von dort sollte es heute losgehen. Die Abholung ging glücklicherweise reibungslos. Ich war schon eine Viertelstunde vor Ladenöffnung dort und konnte nach wenigen Minuten auch meinen Mietwagen, einen Volkswagen Golf, in Empfang nehmen.

Mit diesem bin ich nach ein paar kleinen Startschwierigkeiten (wie bedient man noch gleich ein Automatik-Auto? 🙈) zum Hostel "Banff International" gefahren, um dort Sarah und Etienne abzuholen. Die beiden hatten sich gestern Abend auch noch auf meinen Facebook-Post gemeldet während ich auf der Arbeit war. Glücklicherweise hat es trotzdem noch geklappt uns zu verabreden, obwohl ich erst sehr spät auf die Nachricht antworten konnte. Anstatt beim Hostel konnte ich die beiden dann beim Whitebark Cafe einsammeln, weil Sarah sich noch einen Kaffee holen wollte. Der Kaffee im Hostel ist nicht der weltbeste wie ich ja selbst noch vor ein paar Wochen feststellen durfte.

Zu dritt ging es dann zum vereinbarten Treffpunkt mit John, dem Stoney Nakoda Resort & Casino in Kananaskis. Unterweges haben mir Sarah und Etienne von sich erzählt. Etienne kommt aus dem Norden Frankreichs und Sarah aus Montreal / Kanada. Die beiden haben sich an der Uni kennengelernt. Die beiden arbeiteten für ein Projekt für ca. 6-8 Wochen in Calgary. Sarah unterstützt Etienne bei der Projektarbeit. Deshalb haben die beiden nun auch Zeit Calgary und die nähere Umgebung zu erkunden. Und dazu zählt natürlich auch Banff und die umliegenden Berge.

Am vereinbarten Treffpunkt haben wir dann nicht nur John getroffen sondern auch noch Aly. Zu fünft ging es los in Richtung Trailhead zum Barrier Lake Lookout. Da es schon mittlerweile halb elf Uhr war, war dort schon einiges los. Gut, dass wir nur mit einem Auto von unserem Treffpunkt weitergefahren sind. So konnten wir gerade noch einen Parkplatz ergattern. Was hier wohl im Sommer los ist? 🙈

John hat mir später verraten, dass er zu Wanderungen immer viel, viel früher aufbricht. Zum einen wegen der Parkplatz-Situation und zum anderen, weil man dann auch noch mehr Ruhe auf den Trails hat. Außerdem umgeht man die Mittagshitze, was auch nicht gerade zu verachten ist, denn sobald die Sonne rauskommt, ist es ziemlich warm.

Nach knapp anderthalb Stunden kamen wir dann auf dem Barrier Lake Lookout oder auch Prairie View genannten Aussichtspunkt an. Dort gab´s erstmal Zeit für die obligatorischen Fotos und natürlich auch Zeit für ein Picknik. Von dem Aussichtspunkt und frisch gestärkt ging es dann nochmal steil den Berg hoch, um zum höhren Aussichtspunkt zu gelangen. Ein Hammer Ausblick auf den See und den gegenüberliegenen Mount Baldy. Man kann auch wunderbare die flache Prairie einsehen, die direkt hinter den Bergen in Richtung Calgary anfängt.

Auf der Rückseite und über den Jewel Pass ging es dann für uns wieder zurück. Im Wald liegt teilweise noch Schnee, so dass es entweder etwas nass war oder man richtig über Schnee gehen musste. Aber alles halb so wild mit dem richtigen Schuhwerk. Den Berg runter konnte man schon fast rennen so einfach waren dort die Wanderpfade sobald der Schnee weg war.

Am vereisten Wasserfall haben wir nochmal eine Pause eingelegt bevor es runter an den See ging. Das Wasser sieht wunderbar einladend aus, aber ist ziemlich kalt und ist maximal dazu geeignet die Füße reinzustrecken. 😅

Nach unserer knapp 5-stündigen Tour sind wir zusammen nach Canmore gefahren und haben dort im "Grizzly Paw Pub" mit Bier auf unsere Tour angestoßen. Die Tour hat richtig Spaß gemacht und die Aussicht war prima. Das schreit eigentlich schon nach einer Wiederholung. John ist öfters in den Bergen und immer auf der Suche nach Begleitung. Mal sehen, ob das nochmal damit klappt. Sarah und Etienne sind bis Ende Juni noch in Calgary und auch für weitere Touren aufgelegt. Vielleicht kann ich meine neuen Hiking Buddies auch mal in Calgary besuchen gehen. Mal abwarten.

Mit Sarah und Etienne ging´s dann zurück nach Banff und nach einer kurzen Erholungs- und Duschpause habe ich mich nochmal mit Sarah zum Abendessen getroffen. Wir haben uns leckere Burger bei "Eddie´s Burger" bestellt. Sehr lecker! Danach ging es noch für einen Absacker in die Gin Bar "Park" und danach zurück Nachhause - so ein Tag ist doch ganz schön anstrengend, aber unglaublich schön war er!

Banff am frühen Morgen

Am Anfang unseres Hiking Trails

Barrier Lake mit Mt. Baldy

Top motiviert am Beginn des Trails

Am Mittagspausen-Spot

Kananaski Country

Mt. Baldy und unser Trail

Am Seeufer

Blick zu den Felsen, die wir noch erklimmen wollten

Am Wegesrand

Prairie View

Barrier Lake mit Mt. Baldy vom oberen Lookout

Hiking Buddies: Etienne, Sarah, John, ich & Aly

Hiking Selfie

Panoroma

Prairie View

Am oberen Lookout


22.05.2017 - Montag - Feiertag: Victoria Day - Banff

Meinen Mietwagen habe ich für den heutigen Tag gleich behalten, denn heute ist erstens Feiertag (Victoria Day) und zweitens habe ich den ganzen Tag frei und kann so den Wagen für eine weitere Tour nutzen. Ich habe mir für heute eine Tour nach Canmore ausgeguckt mit einer leichten Wanderung. Nach den vielen Stunden gestern wollte ich es ruhiger angehen lassen.

Meine geplante Tour sollte mich oberhalb von Canmore entlang führen. Der Trail nennt sich Montane Traverse und bietet spektakuläre Blicke. Die Trail-Beschreibung hatte nicht zu viel versprochen. Dank dem traumhaften Wetter hatte ich mega schön Ausblicke und einen herrlichen Wandertag.

Unterwegs hatte ich trotz meines Alleingangs nicht das Gefühl völlig alleine durch den Wald zu stiefeln. Gleich am Anfang traff ich Jas und seine Wandergruppe. Die fünf wollten zusammen zum Mount Lady MacDonald und haben mich gleich gefragt, ob ich mich anschließend will, aber den Berg habe ich für heute nicht auf den Plan. Vielleicht ein andermal. Ich wollte es schließlich easy angehen lassen. Da die fünf regelmäßig rund um Canmore unterwegs sind und man sich gegebenfalls für einen anderen Wandertag zusammenschließen könnte, haben wir unsere Facebook-Daten ausgetauscht. Man kann ja nie wissen für was das gut ist ... Kontakte sind hier schließlich alles. Witzig ist, dass Jas auch in der Facebook-Gruppe "Hike Alberta" ist und er dort letztens meinen Post zum Barrier Lake Lookout gelesen hatte. So klein ist die Welt. 😅

Später habe ich noch mehrere Personen auf dem Trail getroffen. Mit drei Mountainbikern, die mir entgegenkamen und gestoppt haben, habe ich mich noch länger unterhalten. Einer davon kommt gebürtig aus Tschechien und so haben wir uns über Kanada, Europa und Tschechien im Speziellen unterhalten. Schon toll wie einfach man immer wieder einfach ins Gespräch kommt.

Meine Wanderung war nicht allzu lange, so dass ich wider Erwarten meinen Picknik-Stopp nicht unterwegs eingelegt habe, sondern am Ende der Tour. Neben meinem Parkplatz habe ich einen Spielplatz mit Picknik-Ecke entdeckt. So dass ich dort meinen mitgebrachten Leckereien verspeisen konnte.

Canmore Mountains (famous Ha Ling rechts)

Trail

Auf dem Weg nach Canmore - mighty Mt. Rundle

Trail Beginn - nicht sehr einladend

Aufwärts

Montane Traverse at its best

Canmore Mountains


Blick zu Ha Ling und East End of Mt. Rundle

Hoodoos

Frisch gestärkt bin ich dann mit dem Auto zum Spray Lake gedüst. Dort hat mich dann überraschenderweise eine ungeteerte Straße erwartet. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ab Grassi Lake fährt man nicht mehr auf geteerten Wegen. Das macht die Fahrt hinauf zum Spray Lake unerwartet langwierig. Deshalb bin ich auch nicht bis ans Ende gefahren sondern habe irgendwann doch umgedreht.

Spray Lake

Spray Lake - der hintere Teil ist noch voller Eis



Mein Mietwagen - Volkswagen Golf

Spray Lake - manchmal auch ohne Eis

Ungeteerte Straße

Whitemans Pond

Whitemans Pond mit Ha Ling

Auf dem Rückweg zurück nach Banff habe ich noch am Two Jack Lake und am Lake Minnewanka angehalten. Die Seen sind mittlerweile aufgetaut und bieten einen ganz anderen Anblick als noch vor ein paar Wochen als ich mit Sabine mit dem Fahrrad hier war.

Two Jack Lake

Lake Minnewanka

Lake Minnewanka

Ganz spontan habe ich mich dann noch entschlossen den tollen Tag mit einer Fahrt zum Peyto Lake abzuschließen. Dies war nochmal eine gute zusätzliche Stunde Fahrt, aber ich wollte den See unbedingt noch im gefrorenen Zustand sehen. Der See ist definitiv noch nicht aufgetaut.

Dies machte sich dann auch entsprechend beim Fußmarsch vom Parkplatz zum Aussichtspunkt bemerkbar. Dort lag noch ganz schön viel Schnee und ich musste mich durchkämpfen. Besonders glatt war es. Ich hatte dummerweise bei meinem kurzen Zwischenstopp in der Wohnung in Banff nur meinen Ugg Boots eingepackt und diese anstatt meine Wanderschuhe angezogen. Böser Fehler, denn die haben kaum noch Grip und mich hat´s ein paar mal auf den Hosenboden gelegt.

An der Aussichtsplatform war ich dann doch nicht alleine. Denn die Leutchen, die eigentlich nach mir auf dem Trail waren, sind irgendwann umgekehrt. Vermutlich weil es ihnen zu doof und anstrengend war - zu glatt und zu viel Schnee. Ich habe mich aber tapfer weitergekämpft und der Anblick hat sich gelohnt. Das koreanische Pärchen, welches ich am Aussichtspunkt antraff, war super lieb. Wir haben uns nett unterhalten und fotografieren lassen konnte ich mich dann auch noch.

Den Peyto Lake habe ich bereits im Sommer im türkischen Zustand gesehen. Allerdings ist gesehen fast schon übertrieben, es hatte an dem Tag so viele Wolken, dass man weder die Berge noch den See richtig sehen konnte. Da war der Anblick schon gigantisch im Vergleich dazu.

Peyto Lake

Peyto Lake

Peyto Lake & ich

Road Trip

So ging ein wunderbarer Tag und ein langes Wochenende für mich zu Ende!
Welch ein schöner Abschluss meiner Geburtstagswoche! 😇🙏

Mittwoch, 14. Juni 2017

Eine weitere Woche in Banff - Geburtstag - Sundance Canyon

15.05.2017 - Montag - Banff

Heute morgen habe ich erstmal wieder seit längerem ausgeschlafen - bis 9 Uhr. Zuhause habe ich das in der Regel bis 10 Uhr gut gekonnt, aber hier habe ich immer das Gefühl man würde zu viel verpassen und irgendwann muss es mit dem Schlaf ja auch mal reichen. Leider habe ich deswegen auch knapp das geplante Telefon-Date mit Katja verpasst. Das müssen wir dann demnächst nachholen. 😴😔

Der heutige Tage verlief relativ unspektakulär. Neben meiner Supermarkt-Schicht von 15:00 bis 21:00 Uhr habe ich nochmal einiges für die geplanten Reisen im Sommer am Laptop recherchiert und das ein oder andere gebucht. Langsam aber sicher, muss das alles reserviert werden, damit das auch alles so klappt, wie wir uns das vorgestellt haben.

Im Supermarkt hatte ich heute auch die unangenehme Aufgabe mit meiner Supervisorin Ashleigh über meinen bevorstehenden Mini-Roadtrip und mein Arbeitsende Mitte Juni zu sprechen. Eigentlich war das im Nachinein betrachtet wieder halb so schlimm wie ich mir das zuvor ausgemalt habe. Ashleigh reagierte relativ emotionslos und meinte, wenn ich andere Prioriäten für den Sommer als Arbeiten hätte, wäre das für sie ok. Ich solle ihr die Kündigung nur noch in den nächsten Tagen schrifltich geben.

Ich hatte ja die wage Hoffnung, dass ich meinen Mini-Roadtrip mit Christiana Ende Mai einfach als "freie Zeit" im Schichtplan eintragen und danach bis Mitte Juni weiterarbeiten könne. Aber wie mir Ashleigh mitgeteilt hatte, stehe mir überhaupt kein Urlaub als Saisonkraft zu und sie könne mir deshalb keine ganze Woche Urlaub einfach so frei geben. Das wäre unfair den anderen gegenüber.

Also bedeutete das für mich zum Ende Mai zu kündigen. Ich hatte ihr mündlich gesagt, dass ich danach für weitere zwei Wochen arbeiten gehen könnte. Darauf ist sie aber nicht eingegangen. Ich werde das auf jeden Fall in meinem Schriftstück nochmal erwähnen. Vielleicht klappt das ja doch. Wenn nicht habe ich halt nochmal zwei Wochen zur freien Verfügung bevor es zum großen Roadtrip mit Roman, Monika & Jochen geht. Ich hatte mir als Plan B schon überlegt vielleicht mich bei dem ein oder anderen Event oder bei einer Organisation als Freiwilliger zu melden. Dadurch bekommt man in der Regel auch kleinere Benefits wie freies Essen oder einen Eintritt. Aber warten wir mal ab.


16.05.2017 - Dienstag - Banff

Auf meiner heutigen Joggingrunde habe ich Wapiti-Hirsche beim Grasen angetroffen. Die Tiere sehen zwar ganz friedlich aus, aber man sollte trotzdem wenn möglich einen großen Bogen um sie herum machen. Denn wenn sie sich in die Ecke gedrängt fühlen, dann können sie auch ganz schön rabiat werden. Das will ich lieber nicht am eigenen Leib austesten.

Auf meiner Joggingrunde ... Bow River

Wapiti Hirsche
Nach meiner Joggingrunde ging´s auf das Postamt. Ich wollte mich dort erkundigen wie das genau mit der örtlichen Postzustellung läuft und einen Brief zum Versand aufgeben. In Banff gibt es nämlich keine Postboten, die Briefe und Pakete zu den Häusern bringen sondern jeder muss auf das Postamt gehen. Entsprechend trubelig ist es dort. Lange Schlange stehen, ist immer vorprogrammiert. Langzeit-Einwohner mieten sich in der Regel ein kleines Postfach und holen nur größere Pakete am Schalter ab. Kurzzeiteinwohner wie meine Wenigkeit haben die möglich mit "General Delivery" die Post ans Postamt senden zu lassen. Dies geht in ganz Kanada. So dass man keinen festen Wohnsitz haben muss, um Post zu empfangen.  Schwierig an der Sache ist nur, dass wenn man keine Post erwartet, geht diese gegbenfalls wieder an den Absender zurück, denn die Post hält Briefe nur bis 15 Tage vor und informiert die Empfänger nicht, da keine Kontaktdaten abgegeben werden müssen. Hier hinkt das System, denn wenn man Post erwartet, ist man mehr oder weniger dazu verdonnert alle paar Tage Schlange zu stehen.

Nach meinem Postbesuch habe ich mich dann lieber schönen Dingen gewindment und mit Sandra O. telefoniert sowie anschließend weiter an der Roadtrip-Planung gearbeitet. 😊

Den restlichen Tag war ich dann im Supermarkt. Meine Schicht ging heute von 16:30 bis 22:30 Uhr. An diese Arbeitszeiten und vorallem auch die Verpflegung muss ich mich erst noch gewöhnen.


17.05.2017 - Mittwoch - Banff

Unfassbar aber wahr: Heute ist schon Tag ①⓪⓪ meiner Mission Ahornblatt!

Wie die Zeit rennt und was ich in den Tagen alles schon erlebt habe, ist unglaublich. Ich hätte nicht gedacht, dass die Tage nur so dahin rennen und das erste Drittel somit fast schon hinter mir liegt. In den letzten ①⓪⓪ Tagen habe ich viele tolle neue Orte entdecken und wunderbare Menschen auf diesem Weg kennenlernen dürfen.

Das ist einer der Dinge, die mir hier nochmal ganz bewusst wurde: it´s all about the people!
Begegnungen, gemeinsame Erlebnisse und viele tolle Gespräche!

In dem Sinne auf die nächsten ①⓪⓪ Tage! Mal sehen was ich da noch alles erleben werde ...


An dem heutigen Tag ist aber erstmal nicht allzu viel passiert. Ich habe heute einen Tag frei und habe mir deshalb vorgenommen, den erstmal langsam angehen zu lassen, um Dinge zu erledigen, die ich die ganze Zeit schon vor mir herschiebe. Nachdem ich also erst mal ausgeschlafen habe, habe ich mich an den PC gesetzt, um meinen "Büro-Kram" zu erledigen (Überweisungen tätigen, Emails schreiben) und nach Wanderkameraden für meine geplanten Wandertouren zu suchen. Denn wie bereits erwähnt, liegt Banff mitten im Bear Country und alleine sind manche Wanderwege nicht ganz so entspannt zu laufen. Außerdem macht es in Gesellschaft auch mehr Spaß. Deshalb habe ich mein Glück in zwei Facebook-Gruppen heute versucht, um jemanden für den Sundance Canyon zu begeistern. Mal sehen, ob sich jemand meldet.

Meinen Blog habe ich heute auch mal wieder etwas auf Vordermann gebracht. Leider hinke ich damit immer noch ziemlich hinter her. Ich hätte nicht gedacht, dass man durch die Arbeit und die Aktivitäten so wenig Zeit dafür hat. Aber abends um Mitternacht habe ich meistens auch keine Lust und Energie mehr dazu. 😅

Dem "Banff Job Centre" habe ich auch nochmal kurz einen Besuch abgestattet. Diesmal um kurz Rat bezüglich meines Kündigungsschreibens einzuholen und vor allem dieses Schreiben kostenlos auszudrucken. Die nette Mitarbeiterin meinte zu meinem vorgefertigen Schreiben, dass das für IGA eigentlich viel zu nett und ausführlich wäre. Sie hat mir nochmal eine komprimierte Version als mögliche Vorlage und Tipps gegeben, wie ich es etwas umstellen könnte. Ich möchte aber lieber zwei Sätze mehr spendieren als einen zu wenig.

Es nagt nämlich immer noch ein bisschen das schlechte Gewissen an mir, dass ich nicht gleich mit offenen Karten gespielt habe und meine geplante Aufenthaltsdauer und meine geplante Abwesenheit mitgeteilt habe. Alle - inklusive der Mitarbeitin vom "Banff Job Centre" - meinen aber, dass das doch völlig klar wäre, dass man nicht ewig bleibe und es würde öfters vorkommen, dass Leute irgendwo starten und nach wenigen Wochen wieder kündigen. Ich fühle mich mit dem aber trotzdem nicht so wohl und weiß jetzt schon, dass ich beim nächsten Job Hunt gleich mit offenen Karten spielen werde: das spart mir meine Nerven, denn ehrlich währt am Längsten.

Abends bin ich dann noch ein bisschen am Bow River entlang spaziert. Frische Luft und Bewegung können nie nicht schaden.

Mt. Rundle mit Bow River


18.05.2017 - Donnerstag - Banff

Nicht nur 101 Tage in Kanada sondern auch noch 1 Jahr älter! Heute ist mein Geburtstag, aber nicht nur meiner sondern auch der von meiner Zwillingsschwester Judith und von der lieben Meli T. - Happy Birthday! 😁💖🎂🎉

Der Geburtstag fing für mich direkt mit einem Anruf von meinem Zwlling um kurz nach Mitternacht an. Wir haben ziemlich lange gesprochen, weil wir eigentlich nur sehr selten miteinander telefoieren seid ich hier bin aber dafür so gut wie täglich texten. Das tat mal wieder richtig gut.😘

Vor dem Frühstück bin ich erstmal eine Runde am Bow River entlang joggen gegangen. Mal soll ja schließlich an so einem Tag das machen, was man am liebsten mag.

Danach habe ich einen weiteren lieben Anruf erhalten: Christiana und Stephan. Die zwei sind nämlich auch gerade in Kanada auf Rundreise und werden nächste Woche in Banff eintreffen. Dann treffen wir uns und werden meinen Geburtstag gemeinsam begießen. 😘🍸

Mein nächster Gang führte mich zum Postamt. Dort durfte ich natürlich wieder schön Schlange stehen. Aber die Zeit war ganz kurzweilig, denn die ersten zahlreichen Geburtstagsgrüße trudelten ein und ich konnte so eine Nachricht nach der anderen lesen.

Der nächste Anruf ließ dann auch nicht lange auf sich warten: Diana, Katja und Sabrina haben sich extra in Waldkirch getroffen, um sich natürlich erstens mal wieder in der Konstellation zu treffen und zweitens mir zum Geburtstag anzurufen. Eine tolle Telefonkonferenz und fleißig angestoßen wurde auch auf mich. Danke euch! 😘

Da ich heute von 15:30 bis 21:00 Uhr arbeiten und mich deshalb auch mit keinem zum Geburtstags-Dinner treffen konnte, habe ich beschlossen mir einen schönen Nachmittag zu machen. Ich habe mir selbst ein Geburtstagsgeschenk gemacht und eine verdammt teure Leggins bei der kanadischen Yoga-Marke Lululemon gekauft. Man gönnt sich ja sonst nichts - erst recht am Geburtstag!

Danach musste dann auch noch ein Starbucks-Kaffee her. Allerdings gab´s in dem Café keinen Schoko- oder Käsekuchen, was ich eigentlich mir erhofft hatte. Naja, ein Zitronenkuchen tut´s ja auch. Die liebe Marlen hat sich gerade als ich mit meinem Kaffeekränzchen anfangen wollte telefonisch gemeldet. Wie schön, dass ich meinen Kaffee nicht "alleine" trinken musste. 😘

Meine Schicht im Supermarkt lief dann sosolala. Am Anfang noch ganz nett. Ich hatte sogar Kunden, die mir zum Geburtstag gratuliert haben. Dies war aber eher reiner Zufall, denn ein kleiner Junge hat sich die Luftballons angeschaut, die bei uns an den Kassen hängen. An meiner Kasse hing zufällig nur der mit "Happy Birthday" und er fragte etwas verstohlen seine Mama, ob ich denn Geburtstag hätte und sie meinte leicht entschuldigend lächelnd "vermutlich nicht". Nachdem ich den zweien dann erzählt hatte, dass ich tatsächlich Geburtstag hätte, war der Junge ein kleines bisschen aus dem Häuschen, weil er mit seiner Vermutung recht hatte. Die zwei haben mir dann zum Geburtsag gratuliert und die restlichen Kunden in der Schlange dann auch noch dazu. 😂

Der restliche Abend an der Kasse verlief dann eher schleppend. Leider waren an dem Abend sehr viele grummelige Kunden im Laden, so dass es gegen später nicht mehr so viel Spaß machte. Aber gut, die Schicht ging irgendwann auch zu Ende und nach einem Abstecher im Liquor Store, um eine Flasche Wein zu kaufen, habe ich es mir auf dem Sofa mit Chips & Rotwein gemütlich gemacht. Den Abend habe ich mit einem weiteren Telefonat abgeschlossen. Die liebe Tanja hat sich auch noch gemeldet. So hatte ich nicht nur Begleitung beim Kaffeekränzchen sondern sogar beim Glas Wein (ok, es war mehr als nur ein Glas 😂🍷). Und so ging mein Geburtstag langsam aber sicher zu Ende. 😘

Auf meiner Joggingrunde ... Cascade Mt. mit Gazebo

Auf meiner Joggingrunde ...Vermilion Lakes

Auf meiner Joggingrunde ...Ausgebremst durch Canada Rail


19.05.2017 - Freitag - Banff

Zu meinem Geburtstag haben mich so viele Nachrichten erreicht. Das war einfach unglaublich. Ich habe heute Stunden damit zugebracht viele davon zu lesen und zu beanworten. Es ist schön zu wissen, dass so viele Leute an mich denken. Danke euch! 😇😊🙏

Da ich heute erst sehr spät arbeiten musste und das Wetter gut mitspielte, habe ich heute meine geplante Wanderung zum Sundance Canyon unternommen. Leider hat sich aufgrund meines Posts keiner gemeldet und so bin ich alleine losmarschiert. Mein Bear Spray natürlich griffbereit im Rucksack verstaut. Man kann ja nie wissen.

Der Weg verlief erstmal auf bekanntem Terrain. Vorbei an der Cave & Basin National Historic Site bis hinunter zum Abzweig zum Marsh Loop. Aber anstatt dorthin abzubiegen ging es für mich diesmal geradeaus weiter. Der Weg war ganz lange geteert und ich erinnerte mich wieder, dass Denise mir empfohlen hatte, den Weg mit dem Fahrrad zurückzulegen. Dies hätte durchaus Sinn ergeben, aber da ich da nicht mehr dran gedacht hatte, ging es für mich eben zu  Fuß zum Canyon.

Unterwegs habe ich auch ab und an Leute getroffen. Einige waren zum Beispiel auch im Kanu auf dem Bow River unterwegs. An dem geht´s nämlich ganz lange entlang. Beim Eingang zum Canyon wurde es mir dann aber doch etwas mulmig, denn hier war ich dann plötzlich ganz alleine. Am Wasserfall ging´s teils per Treppe nach oben und auf einem schmalen Pfad entlang des kleinen Bachlaufs.

Dumm, wenn man immer wieder denkt, dass gleich irgendwas hinterm nächsten Stein oder der nächsten Ecke lauert. Aber gut, immer schön Lärm machen, heißt es ja in sämtlichen Broschüren, wenn es darum geht Bären und ähnliches Wildgetier zu verscheuchen. Anstatt eine diese Bären-Glöckchen, die es in jedem Souvenirladen und im Outdoor-Shop zu kaufen gibt, die die Kanadier aber nur "dinner bell" nennen, habe ich mir die Kräuter-Bonbon-Dose geschnappt, die ich von meinen lieben English-Course-Ladies  zum Abschied bekommen habe. Mit der Dose kann man nämlich ziemlich viel Lärm machen und das ist bestimmt lauter als jedes Glöckchen. Außerdem ist auf der Dose ein Elch aufgedruckt ... wenn das kein Glück bringt, weiß ich auch nicht! 😂🐻

Einen Bären habe ich auf meiner Wanderung nicht angetroffen. Dafür gab´s aber einen schönen Ausblick auf das Bow Valley zum Genießen. Unten am Ende des Trails wieder angekommen, habe ich auch wieder mehrere Leute angetroffen. Unter anderem ein deutsches Pärchen mit ihrer Tochter, welche mit einem Kanadier zusammen ist und nun in Vancouver lebt. Die vier hatten eigentlich auch vor zum Canyon zu  laufen, aber den Plan haben sie verworfen nachdem ich ihnen von meiner kleinen Tour und dem Anstieg am Wasserfall erzählt habe. Die vier sind gestern den Sulphur Mt. hochgewandert und das war für den etwas betagteren Herrn etwas zu viel an Belastung - dagegen wäre der Sundance Canyon Loop ein Spaziergang gewesen.

Zurück in Banff habe ich meine Mittagspause auf einer Bank am Bow River verbracht. Schön gemütlich in der Sonne sitzen und die Füße hochlegen, so kann man es gut aushalten. Die Zeit bis zur Supermarkt-Schicht und danach habe ich dann mit weiteren zahlreichen Geburtstagsnachrichten verbracht. Gut, wenn man spät arbeiten muss, so kann man den Tag besser ausnutzen, allerdings heißt das aber auch kürzere Nächte, denn wenn man wie heute von 17:30 Uhr bis 22:00 Uhr arbeiten muss, fällt man danach nicht direkt ins Bett und kann schlafen, sondern turnt noch stundenlang herum. Die Zeit zum Ausschlafen wird auch wieder kommen.

Blick von meiner Haustür auf Cascade Mt.

Totem Pfahl in Banff





Sundance Trail - Bow River

Sundance Trail - Bow River

Sundance Trail - Bow River

Sundance Canyon Loop

Sundance Canyon Loop oder doch die Treppe nach Mordor? :)

Sundance Canyon Loop

Sundance Trail

Sundance Canyon Loop

Sundance Canyon Loop

Sundance Canyon Loop

Sundance Canyon Loop

Sundance Canyon Loop

Sundance Canyon Loop

Sundance Canyon Loop - Blick auf das Bow Valley

Sundance Canyon Loop - Trans-Canada-Highway


Marsh Loop
Mittagspause am Bow River