Freitag, 1. September 2017

GoNorth Road Trip - Kluane National Park & Alaska Alaska

06.07.2017 - Donnerstag - Haines / USA - Kluane National Park

Heute geht´s schon wieder zurück von Alaska in den Yukon. Wir überqueren hinter Haines wieder die Grenze und düsen über den Haines Highway von Haines in den USA nach Haines Junction in Kanada. Die Fahrt dorthin ist spektakulär! Hinter jeder Kurve sieht es noch atemberaubender aus. Die Landschaft ist total abwechslungsreich: von hohen Bergen mit Gletschern über grüne Flusstäler und Seen bis hin zur Mondlandschaft kann man hier alles sehen. 😍

Bei Haines im Chilkat Valley

Bei Haines im Chilkat Valley

Entlang des Haines Highway

Entlang des Haines Highway (das ist NICHT der Highway :) )

Entlang des Haines Highway - Roman ganz konzentriert

Entlang des Haines Highway

Entlang des Haines Highway


Willkommen im Yukon


Einen Schwarzbären konnten wir hier auch noch am Straßenrand sehen. Der Gute verzog sich aber relativ schnell wieder im Gebüsch nachdem er gemerkt hatte, dass wir mit unserem Truck anhalten wollten. Eigentlich waren wir ja schon auf der Suche nach einem Lunchstopp, aber direkt um´s Eck bei dem Bären wollten wir dann doch nicht stehen. 😉🐻

Entlang des Haines Highway

Entlang des Haines Highway - unser Truckcamper

Entlang des Haines Highway

Entlang des Haines Highway - Dezadeash Lake


Einen weiteren längeren Stopp haben wir dann am Kathleen Lake eingelegt. Dieser liegt bereits in unserem heutigen Etappenziel: dem Kluane National Park. Dieser National Park war ganz oben auf meiner Wunschliste für den Yukon.

Kathleen Lake

Kathleen Lake

Übersichtskarte der Nationalparks im Norden

Im Visitor Centre in Haines Junction erkundigen wir uns zu möglichen Wanderungen und nutzen den Ort auch noch zum obligatorischen Tank- und Shopping-Stopp. Wider Erwarten ist der Ort doch kleiner als gedacht und eine große Auswahl an Einkaufsmöglichkeit ist hier Fehlanzeigen. Dafür gibt es einen kleinen schnuckeligen Bio-Supermarkt (!). Ich bin aus dem Häuschen ab der Auswahl dort, mein Geldbeutel aber leider weniger. Günstig gibt´s hier nicht. Dafür ein tolles Steak für richtig viel Geld. Auf dem Schild dazu steht ganz witzig, dass das Fleisch von einer glücklichen Kuh vom Farmer direkt hinterm Supermarkt komme. Also wenn das später nicht schmeckt, dann weiß ich auch nicht. 🐮

Die Kuh kann nur glücklich gewesen sein, denn Haines Junction liegt direkt am Fuße des majestätischen Gebirge des Kluane National Parks. Der Anblick ist wunderschön, erst recht, wenn man bedenkt, dass die Berge in Sichtweite bei weitem nicht die größten im Park sind und die Gebirgskette mit ihren unzähligen Gletschern ein gigantisches Ausmaß hat.

Die Fahrt im Abendlicht in Richtung unserem Campground macht unglaublich Laune und Roman und ich cruisen glücklich dahin. Bevor wir dort ankommen, machen wir natürlich noch den ein oder anderen Fotostopp und erleben dort eine kleine Überraschung. Wir halten ganz kanadisch einfach am Highway an und überqueren die Straße, um das tolle Panorama einzufangen als ein Auto anhält. Zuerst denken wir beide noch, jetzt wird bestimmt gemeckert, dass wir hier einfach anhalten, aber nein, die nette Frau warnt uns schlichtweg vor einem Grizzlybären, der ein paar Meter weiter unten auf der Straßenseite unseres Trucks sitzt! 🐻

Kluane National Park

Kluane National Park

Kluane National Park

Kluane National Park


Grizzlybär im Kluane National Park


Wie verrückt ist das denn? Wir haben den Grizzlybären vor lauter Panorama überhaupt nicht gesehen! Nun aber schnell los, um den Bären genauer in Augenschein zu nehmen! Im sicheren Auto fahren wir langsam in Richtung Bär und beobachten ihn wie er in aller Seelenruhe am Straßenrand sitzt und gemütlich Blumen frisst. Wie toll ist das denn?! Der Bär ist wunderschön und Roman gelingen schöne Aufnahmen.

Schweren Herzens reißen wir uns los und düsen weiter. Die Fahrt ist einfach spektakulär und bald erreichen wir den Kluane Lake und unseren Campgrounde, den Congdon Creek Campground. Dort richten wir uns für die Nacht ein und machen unser Grillfeuer für unser Steak an. Das Steak hat tatsächlich köstlich geschmeckt und nachdem es zum Dessert s´mores am Bonfire gab, ging´s nochmal mit Bear Spray bewaffnet zu einem kleinen Abendspaziergang am See entlang.

Kluane Lake

Insel im Kluane Lake

Kluane Lake

Unser Stellplatz auf dem Congdon Creek Campground

Congdon Creek Campground - The Bear Buffet :)

Dinner Time

Abendspaziergang am Kluane Lake

Abendspaziergang am Kluane Lake

Abendspaziergang am Kluane Lake

Sonnenuntergang am Kluane Lake

Wie wir ja heute Abend gesehen haben, lauern die Grizzlies hier überall. Das ist auch der Grund weshalb man auf diesem Campground nicht mehr zelten darf. Es sind nur noch RV´s erlaubt, da sich unmittelbar beim Campground eine Gegend mit vielen Beeren befindet, die die Bären liebend gerne aufsuchen. Wir haben hier keinen Bären angetroffen, aber dafür den tollen Abendhimmel über dem See genossen.

Zum Sonnenuntergang nach Mitternacht verfärbte sich der Himmel spektakulär rosa, gelb und orange. Auf Fotos lässt sich das Farbenspiel und die rosa Wolken nur schwerlich einfangen. Das muss man einfach so genießen! 🌄



07.07.2017 - Freitag - Kluane National Park 

Um den Kluane National Park besser kennenzulernen, muss man ihn erwandern. Deshalb war ganz klar, dass wir für den heutigen Tag eine Wanderung auf dem Programm haben werden. Nachdem wir uns gestern schon im Visitor Centre informiert haben, haben wir uns für den "Sheep Creek Trail" entschieden.

Bevor es losging haben wir noch einen Einkehrschwung beim zweiten Visitor Centre, welches direkt im Park und am Rande des Sees liegt, gemacht: Thachäl Dhäl Visitor Centre. Von dort kann man direkt auf den Sheep Mountain blicken und mit etwas Glück und dank der großen Ferngläser Dall Schafe sehen. Wir hatten beides und somit konnten wir ca. 40 Schafe erspähen. Dies ist laut Park Rangerin ungewöhnlich. Wir werten dies als gutes Omen für unseren Hike.

Auf dem Weg zum Visitor Centre

Am Thachäl Dhäl Visitor Centre

Thachäl Dhäl Visitor Centre - Blick zum Sheep Mountain


Der Ausgangspunkt unserer Wanderung lag etwas von Visitor Centre entfernt, so dass wir noch ein Stückchen mit dem Auto fahren mussten. Alleine waren wir am Parkplatz nicht, aber man verliert die anderen Mit-Wanderer schnell aus den Augen und somit waren Roman und ich die meiste Zeit alleine auf dem Trail.

Kurze Verwirrung, ob dies unseren Trail betrifft oder nicht
Roman auf dem Sheep Creek Trail

Sheep Creek Trail

Sheep Creek Trail

Sheep Creek Trail
Am Wegesrand

Sheep Creek Trail

Sheep Creek Trail - Hoodoos

Sheep Creek Trail - Hoodoos

Roman auf dem Sheep Creek Trail

Sheep Cree


Ganz so wohl habe ich mich damit nicht immer gefühlt, denn der Kluane National Park ist einer der Parks mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit auf Bären zu treffen. Das mag ja ganz schön sein, wenn man im Auto sitzt, aber auf dem Trail muss das nicht zwingend sein. Wir sind ausgestattet mit Bär-Spray und gelber Triller-Pfeife, damit wir zur Not Lärm machen können, falls wir selber nicht laut genug sein sollten. In allerletzter Not könnte man damit auch auch nach Hilfe rufen. Wir versuchen uns deshalb  die meiste Zeit zu unterhalten, denn menschliche Stimmen sind für die Bären meist schon Grund genug Reisaus zu nehmen.

Nachdem wir das Ende des Sheep Creek Trails erreicht haben, stellen wir fest, dass da noch mehr geht und wir noch nicht genug haben, denn schließlich können wir noch weiter zum Gipfel wandern. Wir gehen somit zusätzlich zum "Sheep Creek Trail" den "Sheep Mountain Summit" an. Die Wanderung ist zwar schweißtreibend, aber dank Roman´s Ermahnung nicht zu schnell unterwegs zu sein und lieber konstant langsam mit weniger Verschnaufpausen zu gehen, kommen wir zügig in Richtung Gipfel voran. 

Am Ende sind wir insgesamt ca. 6 h 45 Minuten unterwegs, erklimmen 1.150 Höhenmeter und laufen one-way 7.5 km. Der Hike bietet spektakuläre Aussichten auf die umliegenden Berge und die zahlreichen Gletscher. Ganz am Gipfel angekommen, kann man auch den Kluane Lake tief unten sehen und bei näherer Betrachtung auch das Visitor Centre und den Parkplatz erkennen.

Unterwegs treffen wir auch auf einige nette Leute. Unter anderem zwei Mädels, die den First Nations in dieser Region angehören. Sie studieren nun in Vancouver und haben einen Freund aus London / UK mitgebracht, dem sie ihre Heimat zeigen wollen.

Am Gipfel treffen wir auf eine Gruppe aus Tschechien, die uns entgegenkommt. Man kann den Sheep Mountain auch von der anderen Seite erklimmen und somit eine riesige Schleife laufen. Dies ist uns aber zu weit. Wir beschließen uns an den Ursprungsplan zu halten und den gleichen Weg zurück zu gehen.

Auf dem Weg hinunter treffen wir auf ein junges deutsches Pärchen, welches uns berichtet, dass es eigentlich einen anderen Trail gehen wollte, aber dank einer Begegnung mit einer Grizzlybärin inklusive zwei Babys wieder umgekehrt ist. Glücklicherweise haben die beiden die drei direkt nach knapp 2 km auf dem Weg zum Bullion Plateau angetroffen und hatten so die Chance sich leise zurückzuziehen und umzuqueren. 😮🐻

Leider haben nicht alle so viel Glück. Direkt am Einstieg zu unserem Trail stand ein Kreuz mit einer Inschrift für eine junge Frau, die hier vor einigen Jahren mit Anfang 30 dank eines jungen Grizzlybären ums Leben kam. Wenn man so was liest wird einem mulmig und man muss sich schon darüber im Klaren sein, dass wir im Lebensraum der Bären unterwegs sind und eigentlich nur "Besucher in deren Wohnzimmer" sind.

Deshalb versucht man sich so gut wie es geht zu "benehmen", was in diesem Fall bedeutet, auf sich aufmerksam zu machen, damit der Bär sich aus dem Staub machen kann bevor man ihn zu Gesicht bekommt. Denn auf Menschen, wollen die Bären eigentlich nicht treffen. Falls man es doch tut, soll man sich soweit möglich unauffällig und leise zurückziehen und darauf hoffen, dass sich der Bär nicht bedroht fühlt.

Wir haben Glück und haben unterwegs keinen angetroffen, obwohl die First-Nations-Mädels uns noch auf Spuren von Bären aufmerksam gemacht hatten. Aber da wir alle nicht wussten, wie alt die sind und da das Terrain gut einsehbar war, haben wir uns davon nicht abschrecken lassen. Die Wanderung war tantastich und die Aussichten wunderbar.

Nichtsdestotrotz schlaucht so ein Tag unglaublich. Wir wollen trotzdem noch ein Stückchen fahren, um einen Übernachtungs-Spot für die Nacht zu finden. Der Plan ist etwas ohne offiziellen Campground und direkt am See zu finden. Dieser ging aber nicht recht auf, denn die einzigen Stellen, an denen man dies machen konnte, waren direkt am Anfang des Sees und wir wollten ja noch ein bisschen Strecke machen. Nachdem wir einige Stellen ausprobiert und für nicht gut genug befunden haben, haben wir doch noch den perfekten Spot gefunden: direkt am Donjek River mit einem sensationellen Blick auf die Kluane Berge. Besser ging´s heute nicht mehr! 😍

Sheep Creek Trail

Auf dem Weg zum Summit


Sheep Creek Trail

Sheep Creek Trail

Sheep Creek Trail

Sheep Creek Trail
Sheep Creek Trail

Sheep Creek Trail

Blick vom Sheep Mountain Summit

Blick vom Sheep Mountain Summit

Blick vom Sheep Mountain Summit
Blick vom Sheep Mountain Summit

Kluane Lake

Blick vom Sheep Mountain Summit

Summit Goals

Dall Sheeps
Blick vom Sheep Mountain Summit

Blick vom Sheep Mountain Summit
Blick vom Sheep Mountain Summit - Kluane Lake
Romaa am Sheep Mountain Summit
Blick vom Sheep Mountain Summit in Richtung Gletscher
Donjek River

Unser Stellplatz an der Donjek River Bridge

Unser Stellplatz

Welch ein Spektakel am Himmel und welch ein Panorama!



08.07.2017 - Samstag - Kluane National Park - Valdez / USA

Unsere Etappe führt uns heute wieder in die USA. Wir fahren deshalb den Alaska-Highway weiter in Richtung Tok in Alaska. Die Grenze übertreten wir nach Beaver Creek. Dies ist nun offiziell unsere letzte Station im Yukon und die letzte kanadische Station auf unserem Roadtrip. Wir kehren neben einem Tank- und Dumping-Stop auch deshalb in Beaver Creek an, weil wir hier im Visitor Centre einkehren wollen.

Dort legen wir nochmal eine Internet-Session ein, um Monika und Jochen Bescheid zu geben, was unsere Pläne für die nächsten Tage sind und auch um zu erfahren, wo es die beiden mittlerweile hinverschlagen hat. Ich nutzte auch noch die Zeit den ein oder anderen Blog-Post hochzuladen.

Im Visitor Centre bekommen wir auch noch unseren Stempel in unseren "Yukon Gold Pass". Im ganzen Yukon kann man heutzutage anstatt Gold nämlich Stempeln bei Museen & Co. sammeln und mit ein bisschen Glück am Ende ein Stückchen Gold gewinnen. Einen kleinen Gold-Pin gab´s nach 10 gesammelten Stempeln direkt vom freundlichen Herrn im Visitor Centre. Er hatte richtig Spaß die Besucher zu begrüßen und verwickelte jeden gerne in ein Gespräch. Wir treffen hier auch die tschechische Reisegruppe wieder, die gestern auch auf dem Sheep Mountain war.

Welcome to Alaska

Alles eine Frage der Perspektive :)

Ab Tok zweigen wir vom Alaska-Highway ab und düsen den Glenn-Highway gen Süden. Hier treffen wir auf eine Elchkuh am Straßenrand. Das ist immer wieder toll, wenn ich eines meiner Lieblingstiere antreffe. Roman konnte die Elchkuh sehr gut fotografieren bevor sie sich zurück in die Büsche verzog. 😍


Elchkuh am Glenn Highway

Von Tok geht es nach einem kurzen Einkaufsstopp weiter nach Glennallen. Eigentlich hätte man auf dem Streckenabschnitt wunderbare Blicke auf die Vulkan-Berge des Wrangell Mt. St. Ellias Nationalparks haben sollen. Leider bleiben uns diese Dank Regen und tiefhängender Wolken verwehrt. Man kann halt nicht immer so viel Glück haben. 💦

Bei Glennallen biegen wir auf den Richardson-Highway ab und düsen weiter gen Süden. Unser Ziel ist heute Valdez. Eigentlich dachte ich, dass wir heute nicht so lange fahren werden, aber da es dank Regen keinen Grund zum halten gibt, kommen wir gut voran und Roman ist motiviert so viel Strecke wie eben möglich zu machen. Wir machen deshalb unseren Dinner-Stop auf dem Weg nach Valdez und fahren nach dem Abendessen nochmal weiter. Wir halten unterweges am Worthington Gletscher und schauen uns den Gletscher etwas genauer von der Besucherplattform aus an. Zu dieser Uhrzeit ist hier natürlich keiner mehr und wir haben die komplette Plattform für uns.

Worthington Gletscher

Worthington Gletscher

In Valdez kommen wir deshalb zu später Stunde gegen 22 Uhr an. Hier spielt das aber groß keine Rolle, denn es ist ja noch sehr lange hell. Nachdem wir unsere Stellplatzsuche beendet hatten und einen kostenlosen Stellplatz auf dem Hafen-Parkplatz gefunden hatten, haben wir noch einen Mini-Spaziergang an der Waterfront entlang gemacht. Man mag es kaum glauben, aber die Fotos entstanden gegen 23 Uhr. Das verspricht hier ein interessanter Stopp zu werden. 😊⛵🐳

Am Hafen von Valdez

Am Hafen von Valdez

Valdez - Mülltonnen mit Orcas :)

Am Hafen von Valdez - Orca Love :)

Am Hafen von Valdez

Am Hafen von Valdez - Sea Kajaks






*** Damit ihr euch einfacher vorstellen könnt, wo wir hier die ganze Zeit herum geflitzt sind und wo wir überall die Grenzen zwischen Kanada und USA passiert haben, habe ich euch auf einer separaten Seite unsere Überischtskarte eingestellt.
👉 Einfach ganz oben - am Anfang des Blogposts - den separaten Reiter "Übersichtskarte - Road Trip GoNorth" anklicken. ***


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