05.05.2017 - Freitag - Banff
Nachdem es gestern schon so viel Spaß gemacht hatte, wandern zu gehen, habe ich mir für heute gleich eine weitere Tour vorgenommen: zu Fuß rauf auf den Sulphur Mountain und runter mit der Gondel, denn die Talfahrt ist noch bis zum 18.05.2017 kostenlos. Das muss ich auf jeden Fall ausnutzen. Die Berg- und Talfahrt kostet ansonsten nämlich geschlagene 62 Dollar!
Bevor es damit aber losging, habe ich mich erstmal beim Frühstück gestärkt und danach mit der lieben Christiana telefoniert. Das hatteen wir gestern morgen zwar auch schon, aber da hatten wir beide nur ein halbes Stündchen Zeit. Das war natürlich viel zu kurz und schwups gab´s anderntags das nächste Telefon-Date. Bald werden wir zusammen durch Kanada´s Nationalparks reisen, denn Ende Mai steht auch schon ihre Rundreise an. Ich freu mich schon sehr drauf. 😊
Da der Anstieg auf den Berg ca. 2 Stunden dauert und doch etwas anstrenged sein würde, habe ich es mir gespart auch noch zum Startpunkt des Trails zu laufen und bin mit dem Bus gefahren. In der Nähe der Talstation der Banff Gondola geht der Trail los und bis dort oben kann man für 2 Dollar mit dem Bus fahren - gesagt getan und los geht´s.
Alleine ist man auf dieser Wandertour auch nicht. Etliche andere kleinere Wandergruppen oder auch Einzelpersonen, so wie ich, sind hier unterwegs. Oft werde ich leider auch überholt. Meine Kondition ist nicht mehr die Beste und ich merke ganz deutlich die Wandertour von gestern in den Waden. Aber gekniffen wird nicht. Die Aussicht auf dem Berg lockt und natürlich die kostenlose Gondelfahrt.
Der Weg war nur ganz am Anfang schneefrei und ab ca. 10 Minuten Fußweg ging´s über eine geschlossene und gut zusammengetrampelte Schneedecke die Serpentinen nach oben. Das zog sich ganz schön, immer wieder kreuzte man die Gondel und sah die Leute an sich vorbeischweben. Es könnte so einfach sein. Also immer wieder was Trinken, Pulli ausziehen und im T-Shirt weiterlaufen.
Nach exakt zwei Stunden kam ich oben an. Recht verschwitzt und leicht fertig mit der Welt. Gut, dass es hier eine rießige Bergstation gibt, in der man sich frisch machen kann. Leider hat es sich in den zwei Stunden meines Anstiegs ziemlich zugezogen und so kam ich oben an als es bewölkt war und leicht zu regnen anfing.
Über einen Boardwalk kann man von der Bergstation zur alten Wetterstation laufen und den Ausblick auf Banff, die umliegenenden Berge, den Bow River und die Seen genießen. Dank des leichten Regens gab´s für mich sogar einen Regenbogen über Banff - das hat man bestimmt auch nicht jeden Tag. 🌈
Auf meiner Gondelfahrt hinuter hatte ich dann Begleitung durch eine junge Familie aus Südkorea. Echt verrückt wo die ganzen Touristen hier herkommen. Sehr süß die drei. Die hatten richtig Spaß auf ihrer Rundreise.
 |
Start am Parkplatz der Banff Gondola - Blick zum Cascade Mt. |
 |
Sulphur Mt. Trail ... ab demnächst nur noch durch Schnee |
 |
Moos |
 |
Sulphur Mt. Trail |
 |
Sulphur Mt. Trail |
 |
Ausblick auf Banff |
 |
Querung der Gondeltrasse |
 |
Ausblick von der Aussichtsplattform |
 |
Regenbogen über Banff |
 |
Bergstation der Banff Gondola |
 |
Einfach schön - Cascade Mt. - Tunnel Mt. - Lake Minnewanka |
Abends im Hostel habe ich dann Terri kennengelernt. Sie ist seid heute auch eine meiner Zimmernachbarinnen. Terri kommt aus Toronto und war geschäftlich in Calgary. Da sie noch nie vorher in Banff war, hat sie beschlossen, das Wochenende einfach hier zu bleiben und ein paar Tage die Gegend zu erkunden. Wir haben kurzerhand ausgemacht zusammen in der Hostelküche zu kochen und so entstand dann auch schon die nächste Tagesplanung. Terri hat einen Mietwagen und deshalb hat sie Jade und mich eingeladen sie morgen auf ihrer geplanten Tour zum Lake Louise zu begleiten. Das freut mich ungemein, denn den See wollte ich unbedingt sehen ... ohne Auto kommt man da aber schlecht hin. Die Shuttle-Busse werden nämlich erst ab dem 19. Mai aktiviert.
06.05.2017 - Samstag - Banff - Lake Louise
Nach dem Frühstück ging´s heute wie geplant mit Terri´s Mietwagen über den Bow Valley Parkway nach Lake Louise. Auf dem Weg dahin haben wir noch ein paar zusätzliche Sightseeing Stopps eingelegt.
Es gab schließlich viel zu entdecken.
Der erste Stopp sollte am Johnston Canyon sein. Wir wollten dort ein bisschen die Schlucht entlang wandern. Ganz schön viel los hier. Im Nachinein haben wir erfahren, dass dies einer der beliebtesten Kurzwanderwege in den kanadischen Rocky Mountains ist. Dies erklärt auch die Busladungen an asiatischen Touristen und Schulklassen.
Auf dem Weg zu den Wasserfällen habe ich Paige wiedergetroffen. So klein ist die Welt. Paige und ihre Freundin habe ich auf der Buffalo Ranch in Golden kennengelernt. Sie kam mir ihr eines Vormittag vorbei, um sich die Büffel anzuschauen. Eigentlich wollten sie damals nur die Zeit totschlagen bis das Wolf Centre aufmacht und wir haben am Ende eine Stunde quatschend in der Scheune verbracht. Die zwei wohnen in der Nähe von Calgary und waren einfach nur zu einem Tagesausflug im Tal. Unglaublich, dass wir uns einfach so wiedertreffen. Sie hat mir ganz begeistert erzählt, dass sie die Geschichte der Schwarzwälder Kirschtorte seitdem schon dreimal weitergezählt hatte und dass sie sich unbedingt bei mir melden will, wenn sie den nächsten Euro-Trip plant. Wie schön sind doch solche Zufälle. 😊
Unsere kleine Wandertour haben wir nach den ersten Wässerfällen wieder beendet und sind zurückgelaufen. Man kann noch viel weiter laufen und am Ende Ink Pots finden, die im Sommer bestimmt eine tolle grüne Farbe haben. Dafür braucht man aber ein paar Stunden Zeit für den Hin- und Rückweg.
Vom Johnston Canyon ging es weiter zum verschiedenen Aussichtspunkte entlang der Strecke bevor wir am Lake Louise ankamen. Der See ist immer noch zugefroren und wird bis Mitte Juni wohl auch noch so bleiben. Echt krass, wie lange der Winter in manchen Ecken von Kanada geht. Mir kam das ja ganz gelegen, denn wenn man schon die Gelegenheit hat, wollte ich den See auch gerne mal zugefroren sehen. Im Sommer 2014 habe ich ihn schließlich schon mal in seiner ganzen türkisen Pracht gesehen.
Wir haben uns am See nur kurz aufgehalten und sind anschließend noch durch Fairmont Hotel geschlendert. Terri und ich hatten uns vorher schon überlegt gehabt, ob wir uns hier zur Feier des Tages Afternoon Tea gönnen, aber dies hätte dann doch Jade´s Budget gesprengt und sie warten lassen wäre ja auch doof. Also haben wir unsere Mittagspause in einem Schnell-Restaurant in "Downtown" Lake Louise verbracht und Burger mit Pommes gegessen. 😋
Leider haben wir heute nicht das allerbeste Wetter erwischt. Es war ziemlich bewölkt und ab und an fing es auch zu regnen an. Da vor ein paar Tagen eine Lawine auf den Icefields Parkway runterging und die Straße noch gesperrt war, konnten wir leider nicht noch einen kleinen Abstecher zum Peyto Lake machen. Wir sind stattdessen zurück nach Banff gefahren und haben noch einne kurzen Stopp bei den Vermilion Lakes gemacht.
Abends haben wir dann wieder zusammen im Hostel gekocht. Großen Hunger nach dem reichhaltigen Mittagessen hatten wir eh keinen mehr.
 |
Jade & ich beim Eingang zum Johnston Canyon |
 |
Wegweiser |
 |
Johnston Canyon |
 |
Johnston Canyon |
 |
Castle Mountain Lookout |
 |
Castle Mountain Lookout mit Terri & Jade |
 |
Impressionen entlang des Bow Valley Parkway |
 |
Lake Louise Boathouse |
 |
Lake Louise |
 |
Lake Louise ... nur ein mini Teil ist schon aufgetaut |
 |
Roadtrip - Trans-Canada-Highway |
 |
Roadtrip - Trans-Canada-Highway |
 |
Vermilion Lakes mit Mt. Rundle |
 |
Vermilion Lake mit Mt. Rundle & Sulphur Mt. |
07.05.2017 - Sonntag - Banff
Da das Wetter heute eh nicht so dolle war und Terri mittags wieder zurück zum Flughafen nach Calgary fahren musste, haben wir keine großen Touren unternommen und sind einfach nur durch Banff geschlendert. Terri wollte noch ein bisschen Souvenirs einkaufen gehen und ich wollte nochmal nach anderen Arbeitgebern Ausschau halten. Denn es ist schon fast eine Woche her, dass ich den Job beim IGA Supermarkt bekommen habe, aber bisher hat sich keiner wegen einer Schicht bei mir gemeldet. Nicht, dass die am Ende mich doch nicht brauchen und ich mir durch das zu lange Warten die Chance verbaue noch irgendwo anders unterzukommen.
Terri hatte mich dazu motiviert die Gelgenheit zu nutzen mit ihr zusammen loszuziehen und das gemeinsam anzugehen. Das war auch ganz gut so, denn so bin ich wirklich in jeden Laden rein und habe bei dem ein oder anderen auch nützliche Tipps erhalten. Abgeben konnte ich meinen Lebenslauf u.a. in einem Souvenirladen und bei der kanadischen Kaffee-Kette Tim Hortons.
Zum Mittagessen waren wir beide dann noch geschwindt beim Mexikaner
Magpie & Stump. Das war mega lecker und so reichhaltig für mich, dass ich abends meine restliche Portion im Hostel vertilgen konnte.
 |
Lunch Time bei Magpie & Stump |
Nachdem Terri dann nach unserer Rückkehr zum Hostel abgefahren war, habe ich den restlichen Tag im Hostel verbracht. Neben einer Internet-Session gab´s mal wieder ein schönes Telefonat mit Marlen und zack war auch der Nachmittag vorüber. 😊
 |
Kirche auf der Banff Avenue |
 |
Banff Avenue |
 |
Ausblick von der Grizzly St. |
Abends kam dann auch wieder die Sonne heraus. Genau richtig, denn ich hatte noch einen Termin zur Wohnungs- bzw. Zimmerbesichtigung in der Wolverine St. in Banff. Denn wie mir der sehr sympathische & gutaussehende Typ vom Hostel Front Desk berichtet hatte, wäre es schier unmöglich sich den Sommer in Banff leisten zu können, wenn man keine eigene Unterkunft oder einen Job mit Staff Accomodation hätte. Er hat mir dann auch noch vorgerechnet, dass ich aktuell beispielsweise für eine Nacht im Juni im Sechser-Zimmer 60 Dollar zu zahlen hätte und die Preise werden definitiv ansteigen. Zum Vergleich: momentan bezahle ich um die 40 Dollar. Manche hatte mir sogar schon von 80 Dollar pro Nacht erzählt.
Sein Rat an mich war, dann entweder sich schnellstmöglich um einen Job mit Staff Accomodation zu kümmern oder eine Wohnung zu suchen. Wie ich letzteres am Besten machen konnte, hat er mir freundlicherweise auch noch verraten und so hatte ich mich bei der entsprechenden Facebook-Gruppe angemeldet und flugs nach Aufnahme in die Gruppe die ersten Inserate gesichtet. Gleich beim ersten Inserat, welches ich angeschrieben hatte, habe ich einen Termin zum Vorstellen bekommen und dieser war eben heute Abend.
Ein richtiges Auswahlverfahren gab´s bei Denise für mich glücklicherweise nicht. Ich hatte ihr schon per Email beschrieben wer ich bin und was ich hier mache. Sie hat mir hinterher berichtet, dass ihr da schon gleich klar war, dass das passen müsste. Ich habe mich bei ihr bis Mitte Juni eingemietet und kann mein Abreisedatum noch etwas flexibel handthaben. Pro Nacht bezahle ich für mein Zimmer 23 Dollar. Denise wird die nächsten zwei Wochen auf einem Roadtrip mit Freunden sein und so werde ich die Wohnung sogar erstmal komplett für mich alleine haben. Dagegen habe ich natürlich nichts einzuwenden. Nach den paar Tagen im Sechser-Zimmer freue ich mich sehr auf eine eigene Bleibe.
So haben wir auch gleich den Mietvertrag klar gemacht und sie hat mir alles im Haus gezeigt und die Hausregeln vorgetragen. Es muss ja schließlich alles seine Ordnung haben. Nur die Ordnung im Haus und drum herum lässt etwas zu wünschen übrig. Aber die Erfahrung durfte ich schon öfters in Kanada machen ... hier gibt es erstaunlich viele Jäger & Sammler! Aber damit werde ich in den Wochen schon klar kommen. Hauptsache es ist geräumig, gemütlich und einigermaßen sauber. 😅